Gas- oder Pelletheizung? Vorteile und Nachteile in der Übersicht | Klimaworld
Gas- oder Pelletheizung? Vorteile und Nachteile in der Übersicht
Gasheizungen zählen zu den verbreitetsten Heizungsarten in Deutschland, seit den BEG-Änderungen vom 15. August 2022 wird ihr Einbau aber nicht mehr staatlich gefördert. Auch die steigenden Gaspreise machen Alternativen wie die Pelletheizung immer attraktiver. Welche Vorteile und Nachteile beide Heizungssysteme in Sachen Anschaffungskosten, Platzbedarf, Betriebskosten und Fördermöglichkeiten mitbringen, stellt Ihnen dieser Artikel vor.
> Der große Vergleich: Pelletheizung oder Gasheizung?
> Wo liegen die Vorteile einer Pelletheizung?
> Wo liegen die Vorteile einer Gasheizung?
> Förderung: Gibt es für Gas- oder Pelletheizung finanzielle Zuschüsse?
> Welche BAFA-Förderung gibt es für Pelletheizungen?
> Welche BAFA-Förderung gibt es für Gasheizungen?
> Ist eine Pelletheizung oder eine Gasheizung besser?
Pelletheizung oder Gasheizung? Der große Vergleich
Die Anschaffungskosten
Unterschiedliche Projekte stehen auf unterschiedlichen budgetären Fundamenten. Je schmäler die Geldbörse, desto wichtiger wird der Umfang die Investitionskosten. Hier hat die Gasheizung deutlich die Nase vorne. Auch bei uns im Shop sind modernste Geräte für wesentlich weniger Geld zu haben als die günstigsten Pelletheizungen.
Der Platzbedarf
Dieser Punkt geht ebenfalls an die Gasheizung. Kompakt in der Verarbeitung können die Geräte dort angebracht werden, wo es die räumlichen Gegebenheiten erlauben. Das kann auch der Dachboden oder ein Wandschrank sein. Die Gasheizung eignet sich somit auch für kleinere Wohnungen.
Im Falle von Pellets muss nicht nur für die Heizungsanlage selbst Platz geschaffen werden, auch das Heizmaterial benötigt einen separaten Lagerplatz. Sie kommt deshalb nur für den Einsatz in größeren Objekten infrage.
Die Betriebskosten
Hier schlägt nun die Stunde der Pelletheizung. Hinsichtlich der Wartungskosten besteht kein Unterschied zu Gasheizungen. Allerdings: Das Heizmaterial ist deutlich günstiger! Zwar unterliegt die Preisentwicklung von Pellets saisonalen und regionalen Schwankungen, dennoch ist der Preis pro kWh immer noch preiswerter als Gas oder Öl.
Der Gaspreis war währenddessen lange Zeit an den Ölpreis gekoppelt, und der unterliegt starken Schwankungen. Zwar besteht die Kopplung heute nicht mehr, Erdgas ist allerdings ein Spekulationsobjekt und eine Handelsware. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Lag der Gaspreis 2018 beispielsweise bei durchschnittlich 5,63 Cent/kWh, stiegt er im Folgejahr auf 6,07 Cent. 2022 erreicht der Gaspreis aufgrund der Ukrainekrise Höchstwerte von über 15 Cent/kWh. Die weitere Preisentwicklung ist demnach schwer einzuschätzen.
Wo liegen die Vorteile einer Pelletheizung?
Auch wenn die Pelletheizung im direkten Vergleich mit der Gasheizung denkbar knapp den Kürzeren gezogen hat, sind die Vorteile von Biomasseanlagen dennoch nicht von der Hand zu weisen. Da wären beispielsweise:
- Umweltfreundlichkeit: Holz wächst nach, ist eine erneuerbare Ressource. Beim Herstellungsprozess der Pellets wird weit weniger Energie eingesetzt als bei der Gewinnung von Erdöl oder Erdgas. Weiters sind Pellets nahezu CO2-netural. Denn: Bei der Verbrennung wird lediglich so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie das auch bei einer natürlichen Verrottung der Fall wäre.
- Kombinierbarkeit: Steht die Umstellung auf eine Pelletheizung an, können bestehende Leitungen und Heizelemente ohne Probleme weiterverwendet werden. Die Pelletheizung eignet sich außerdem perfekt für das Zusammenspiel mit einer Solaranlage.
- Unabhängigkeit: Während beispielsweise Gasheizungen auf das Vorhandensein eines Leitungssystems für den Brennstoff angewiesen sind, funktionieren Pelletheizungen mehr oder weniger autark. Und wenn das Haus auch mitten im Wald steht, der Pelletheizung ist das egal, sie erledigt ihren Job zuverlässig.
Wo liegen die Vorteile einer Gasheizung?
Nicht ohne Grund ist die Gasheizung die beliebteste Heizung in Deutschland. Geringe Anschaffungskosten und geringer Platzbedarf sind nur zwei der vielen Pro-Argumente. Die Liste ist damit aber noch nicht zu Ende. Weitere Vorteile wären:
- Hoher Wirkungsgrad: Moderne Anlagen mit Brennwerttechnik nutzen zusätzlich auch die in den Abgasen vorhandene Wärme, der Wirkungsgrad liegt damit theoretisch sogar über 100 %.
- Einfache Versorgung: Vorausgesetzt das Haus/die Wohnung ist an eine vorhandene Gasleitung angeschlossen, kommt der Energieträger direkt zu den Kunden nachhause. Anstrengender Transport und aufwendige Zwischenlagerung entfallen.
- Hoher Entwicklungsgrad: Gasheizungen gehören seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Heizsystemen. Der technische Fortschritt hat die Geräte kontinuierlich verbessert, sie effizienter, umweltverträglicher und günstiger gemacht. Mittlerweile sind Hybridheizungen, die moderne Brennwertgeräte mit Luft-Wasser-Wärmepumpen oder Biomasseanlagen verbinden, eine häufig verbaute Variante. Wer sich für Gasheizungen entscheidet, entscheidet sich für vielfach erprobte, hohe technische Standards.
Förderung: Gibt es für Gas- oder Pelletheizung finanzielle Zuschüsse?
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, ist für viele Menschen der erste Anlaufpunkt, wenn es um die Anschaffung einer neuen Heizung geht. Das BAFA unterstützt beim Heizungstausch, beim Neubau von Heizungsanlagen und fördert den Einsatz erneuerbarer Energien. Zudem bietet es Energieberatung für Wohngebäude und informiert über Anlagen zur Kraft-Wärme-Koppelung sowie über Maßnahmen zur Heizungsoptimierung.
Während die Pelletheizung vom BAFA gefördert wird, entfällt seit dem 15. August 2022 jegliche Förderung für gasbetriebene Heizsysteme
Welche BAFA-Förderung gibt es für Pelletheizungen?
Eine Pelletheizung ist im Grunde eine Biomasseanlage. Auf der Website des BAFA werden folgende Systeme aufgezählt, die in diese Kategorie fallen:
- Pelletkessel zur Verbrennung von Hackschnitzeln und Biomassepellets
- Pelletöfen mit Wassertasche
- Kombi-Kessel (Pellets oder Hackschnitzel mit Scheitholz)
- Besonders emissionsarme Scheitholzvergaserkessel
Die Nennwattleistung zur thermischen Nutzung muss in allen Fällen mindestens 5 kW betragen. Dabei wird nicht nur die Neuinstallation entsprechender Anlagen gefördert, sondern auch die Nachrüstung hinsichtlich verbesserter Partikelabscheidung oder Brennwertnutzung. Das BAFA bietet auf seiner Website mehrere Listen, auf denen jene Anlagen zu finden sind, welche die technischen Mindestanforderungen erfüllen. Ebenso ist dort ein allgemeines Merkblatt zu den technischen Mindestanforderungen abrufbar.
Und jetzt die Frage aller Fragen: Wieviel Geld ist beim BAFA beim Einbau einer Pelletheizung bzw. Biomasseanlage zu holen? Der aktuelle Fördersatz beträgt 10%. Wird eine alte Heizung ausgetauscht, erhöht sich die Förderung gar auf 20%. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine sogenannte EE-Hybridheizung zu verbauen, die erneuerbare Energien mit Biomasse kombiniert. Hier kann ein Fördersatz von 20% abgerufen werden. Dieser erhöht sich bei Heizungstausch auf 30% und bei Einsatz einer Wärmepumpe sogar auf 35%. Detaillierte Informationen zu den aktuellen Förderbedingungen finden Sie im Artikel „BEG & BAFA 2022“.
Hier finden Sie die von der BAFA geförderten Pelletheizungen zusammengefasst bei uns im Shop:
Hier kaufen: BAFA geförderte Pelletheizungen
Und aufgeteilt nach Ausführungen der Heizkessel und Kombinationen:
Hier kaufen: BAFA gefördert: Pelletkessel-Sets
Hier kaufen: BAFA gefördert: Pelletkessel in Kombination mit Holzvergaser als Set
Hier kaufen: BAFA gefördert: Pelletkessel in Kombination mit Holzvergaser und Solarthermie
Welche BAFA-Förderung gibt es für Gasheizungen?
Keine mehr! Die BAFA-Förderung für alle Gasheizungen, inklusive Gas-Hybridheizungen wurde im Zuge der neusten BEG-Aktualisierung vom 15. August 2022 eingestellt. Zuschüsse können damit nicht mehr angefordert werden. |
Die Bundesregierung möchte damit die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl verringern und sich gleichzeitig noch stärker für den Klimaschutz einsetzen. Wer seine alte Gas- oder Ölheizung jedoch gegen eine umweltverträglichere Alternative austauscht, kann einen Förderbonus von 10% in Anspruch nehmen.
Folgende Kriterien und Bedingungen gelten für diesen Austausch:
- Für den Austausch von funktionstüchtigen Öl-, Kohle- und Nachtspeicherheizungen wird ein Bonus von 10 Prozentpunkten gewährt.
- Für den Austausch von funktionstüchtigen Gasheizungen wird ein Bonus von 10 Prozentpunkten gewährt, wenn deren Inbetriebnahme zum Zeitpunkt der Antragsstellung mindestens 20 Jahre zurückliegt. Für Gasetagenheizungen wird der Bonus unabhängig vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme gewährt.
- Nach dem Austausch darf das Gebäude nicht mehr mit fossilen Brennstoffen im Gebäude oder gebäudenah beheizt werden.
Fazit: Gas- oder Pelletheizung - was lohnt sich eher?
Wie in so vielen Fällen ist auch hier kein Pauschalurteil möglich. Zu unterschiedlich sind oft räumliche und finanzielle Voraussetzungen. Gasheizungen sind in der Regel platzsparender als Biomasseanlagen. Auch in der Anschaffung sind sie– selbst ohne BAFA-Förderung – deutlich günstiger als eine Pelletheizung. So gesehen liegen sie im Vorteil.
Allerdings sollten bei den Überlegungen nicht nur die Anschaffungs- und Installationskosten eine Rolle spielen. In Sachen Umweltverträglichkeit ist die Pelletheizung der klare Gewinner. Wenn möglich, sollte in Zeiten wie diesen immer auf erneuerbare Energien gesetzt werden.
Dafür sprechen auch die BAFA-Fördermöglichkeiten: während die Förderung sämtlicher Heizungsanlagen mit Gas gestrichen wurde, so kann für Biomasseanlagen wie die Pelletheizung ein Fördersatz von bis zu 20% in Anspruch genommen werden. Dieser erhöht sich weiter auf bis zu 35%, wenn eine Kombination mit erneuerbaren Energien eingebaut wird.
Förderung und Umweltverträglichkeit zusammengerechnet, geht unterm Strich die Pelletheizung als Sieger aus dem Heizungsvergleich hervor.
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