Elektroheizung im Bad – Sinnvoll oder nicht? | Klimaworld

Ist eine Elektroheizung im Bad sinnvoll? 

Das individuelle Wärmebedürfnis ist bei uns Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Manche frieren besonders schnell, andere wiederum laufen im Herbst noch im T-Shirt durch die Gegend. Was aber alle gemeinsam haben: Im Badezimmer ist das Wärmebedürfnis grundsätzlich höher als im Rest der Wohnung.  

Idealerweise liegt die Raumtemperatur im Bad bei 22/23 °C. Allerdings halten wir uns im Badezimmer nur verhältnismäßig kurz auf. Eine Erwärmung über die Zentralheizung wirkt auf den ersten Blick nicht lohnenswert. Als Alternative setzen viele auf eine Elektroheizung im Badezimmer. 

Aber: Ist das überhaupt sinnvoll oder eher nicht? Welche Arten von Elektroheizungen gibt es? Welche Vor- und Nachteile bringen sie mit? Wie einfach geht die Montage von der Hand und wie sieht es mit den Kosten aus? Antworten auf all diese Fragen und noch mehr Informationen bietet dieser Artikel. 

> Welche Arten von Elektroheizungen eignen sich für das Badezimmer? 
> Elektroheizung im Bad: Die Vor- und Nachteile 
> Worauf müssen Sie unbedingt achten, wenn Sie eine Elektroheizung im Bad verwenden? 
> Wie läuft der Einbau von Elektroheizungen im Bad ab? 

Welche Arten von Elektroheizungen eignen sich für das Badezimmer? 

Die Auswahl an verfügbaren Elektroheizungen ist grundsätzlich zwar noch etwas breiter, für den Einsatz im Bad bieten sich allerdings folgende vier Optionen am ehesten an: 

  • Konvektor 
  • Radiator 
  • Infrarotheizung 
  • Fußbodenheizung

Konvektor im Badezimmer 

Ein Konvektor stellt die einfachste Ausführung dar. Konvektoren saugen Umgebungsluft ein, leiten sie über ein im Inneren befindliches Heizelement (meist ein Draht) und blasen sie dann wieder zurück ins Bad. Diese Heizungsart liefert sehr schnell die gewünschte Wärme. Wird das Gerät abgeschaltet, verflüchtigt sich diese aber auch rasch wieder. 

Um das integrierte Heizelement auf die notwendige Temperatur zu bringen, ist in der Regel viel Energie nötig. Konvektoren eignen sich deshalb nicht für den Dauerbetrieb, da hohe Kosten während des Betriebs entstehen würden. 

Radiator im Badezimmer 

Der klassische Heizkörper benötigt, im Vergleich mit dem Konvektor, etwas länger ehe er Wärme liefert. Er ist mit einer Flüssigkeit gefüllt (Wasser oder Öl), welche die erzeugte Wärme aufnimmt und sie nach und nach an den Radiator abgibt, welcher dann wiederum das Badezimmer erwärmt. 

Ein Radiator gibt eine Mischung aus Konvektions- und Strahlungswärme an den Raum ab. Dadurch bleiben die Temperaturen nach dem Ausschalten der Heizung länger hoch als bei reinen Konvektionsheizungen. 

Bivalente Elektroheizung 

Manche Elektroheizkörper sind als auch als bivalente Modelle erhältlich. Das heißt, dass sie mit zwei Arten von Energie betrieben werden können. Neben dem Anschluss ans Stromnetz sind sie auch an die Zentralheizung gekoppelt. Sie können also wählen, woher die Wärme fürs Badezimmer kommt. Meist wird die Elektro-Variante im Sommer gewählt, wenn das eigentliche Heizsystem abgeschaltet und der Wärmebedarf zeitlich und räumlich klar begrenzt ist. 

Infrarotheizung im Badezimmer 

In den letzten Jahren sind Infrarotheizungen sehr beliebt geworden. Die Gründe dafür sind schnell gefunden. Zum einen erwärmt diese Heizungsart das Bad vergleichsweise rasch. Zum anderen wird nicht die Luft erwärmt, sondern die Wände und andere feste Gegenstände im Badezimmer. Das dank der ausgesendeten Infrarot-C-Wärmewellen möglich. Und der allerwichtigste Grund: Infrarotheizungen verbrauchen weniger Strom als andere Heizungstypen. 

Zusätzlich bringt das Erwärmen der Wände zwei weitere Vorteile mit sich: 

  • Geringer Wärmeverlust: Beim empfohlenen Stoßlüften wird innerhalb kürzester Zeit die Raumluft ausgetauscht. Mit der verbrauchten Luft verschwindet allerdings auch die erzeugte Wärme. Wände und Böden speichern diese Wärme allerdings und geben sie auch nach dem Lüften weiterhin ab. Es gibt also kaum Wärmeverlust. 
  • Schimmelprävention: Aufgrund der überdurchschnittlich hohen Luftfeuchtigkeit kommt es besonders im Bad häufig zur Schimmelbildung – besonders dann, wenn es keine Fenster gibt. Die Erwärmung der Wände durch Infrarotstrahlung ist der beste Weg, Schimmelbildung zu verhindern.

Ein weiterer Vorteil, der zwar nicht technischer Natur ist, sondern lediglich ästhetischer: Infrarotheizungen sind in den unterschiedlichsten Designs erhältlich. Ob als altbekannte Handtuchheizung, als Spiegel oder gar als Bild, eine Infrarotheizung fügt sich nahtlos in die Inneneinrichtung ein und wird üblicherweise an einer Wand oder an der Decke montiert. 

Fußbodenheizung im Badezimmer 

Die Fußbodenheizung ist wohl die bequemste aller Optionen. Im Fußboden (oder in ihrer Funktion als Flächenheizung auch als Wandheizung erhältlich) gibt angenehme Strahlungswärme ab. Besonders an einem kalten Morgen ist ein vorgewärmter Fliesenboden im Bad ein nicht zu unterschätzender Luxus. Elektrische Fußbodenheizungen benötigen keine außergewöhnliche Aufbauhöhe. Die klassischen Heizmatten lassen sich einfach im Fliesenkleber oder im Nivellierspachtel „verstecken“ und sind nach Beendigung der Arbeiten komplett unsichtbar. 

Allerdings sind Fußbodenheizungen vergleichsweise träge und benötigen eine lange Anlaufzeit, ehe sie wirklich spürbare Wärme liefern. 

Elektroheizung im Bad: Die Vor- und Nachteile 

Um herauszufinden, ob der Einsatz einer Elektroheizung im Badezimmer eine gute oder schlechte Idee ist, muss man sich das Ganze aus zwei unterschiedlichen Richtungen ansehen: Ökologisch und Ökonomisch. 

  • Ökologische Überlegungen: Strom ist nicht gleich Strom, zumindest nicht aus ökologischer Sicht. Entscheidend ist in dieser Frage die Art der Stromerzeugung und der damit einhergehende CO₂-Ausstoß. Bei Strom aus Kohlekraftwerken ist dieser entsprechend hoch. Der Einsatz einer Elektroheizung erhöht den Bedarf des Stroms klarerweise. Wenn Sie noch nicht umgestiegen sind, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um auf Ökostrom wechseln. Das ideale Szenario: Sie verfügen über eine Photovoltaikanlage und erzeugen den Strom für die Elektroheizung im Bad einfach selbst, ganz ohne CO₂-Ausstoß. 

Fazit: Wird beim Einsatz einer E-Heizung im Bad auf eine nachhaltige Erzeugungsart geachtet, ist der Betrieb spürbar gut für das Klima. 

  • Ökonomische Überlegungen: Elektroheizungen als Grundheizung einzusetzen, ist angesichts des hohen Stromverbrauchs und der damit verbundenen Kosten keine besonders ökonomische Lösung. Wer das trotzdem tun möchte, muss sich vorher Gedanken darüber machen, wie hoch der Verbrauch ausfallen wird. Zusätzlich spielt die Größe des Badezimmers eine nicht unerhebliche Rolle. Als Zusatzheizung sind E-Heizungen aber eine durchaus sinnvolle und auch ökonomisch vertretbare Option. 

 Fazit: Um als einzige Heizung im Badezimmer zu funktionieren, sind die Stromkosten wohl zu hoch. In ein vernünftiges Gesamtkonzept eingebettet sind Elektroheizungen im Bad aber eine sinnvolle Option. 

Worauf müssen Sie unbedingt achten, wenn Sie eine Elektroheizung im Bad verwenden? 

Im Badezimmer warten auf eine Elektroheizung andere Herausforderungen als in den übrigen Räumen Ihrer Wohnung/Ihres Hauses. Die größte von allen: Feuchtigkeit bzw. Spritzwasser. Alle im Bad montierten E-Heizungen müssen unbedingt gegen genau dieses Spritzwasser geschützt sein. 

Auch wenn Sie wenig Ahnung von den Beschaffenheiten Ihrer Heizung haben, können Sie ganz leicht erkennen, welche Modelle spritzwassergeschützt sind und welche nicht. Auf dem Typenschild entsprechender Geräte findet sich die Bezeichnung „Ipx4“ (oder höher). Mit dem „GS-Zeichen“ gibt es ein weiteres Sicherheitsmerkmal. Dieses Siegel wird in der Regel von einer unabhängigen Prüfstelle vergeben und zeichnet besonders sichere Geräte aus. 

Wie läuft der Einbau von Elektroheizungen im Bad ab? 

Ein weiterer Vorteil von Elektroheizungen: Im Vergleich zu Warmwasser-Zentralheizungen ist die Montage in den meisten Fällen unkompliziert und kann auch von handwerklichen Laien ausgeführt werden. (Von einer Fußbodenheizung und anderen Flächen-Varianten bzw. bivalenten Modellen einmal abgesehen.)  

Hier ein paar der wichtigsten Tipps: 

  • Die klassischen E-Radiatoren lassen sich mithilfe von zwei (oder vier) Schrauben ganz einfach in der Wand verankern. Eine besondere handwerkliche Ausbildung ist dafür nicht nötig. Aber Achtung: In vielen Badezimmern sind die Wände gefliest. In diesem Fall benötigen Sie einen speziellen Bohrer, der verhindert, dass die Fliesen splittern. 
  • Dasselbe gilt übrigens auch für Infrarotheizungen. Die sind üblicherweise ebenfalls montagefertig konstruiert und lassen sich einfach an der Wand bzw. an der Decke anbringen. 
  • Achten Sie unbedingt darauf, dass sich eine Steckdose in der Nähe der Elektroheizung befindet. Ist die nämlich nicht vorhanden, haben sie im Zweifelsfall zwar einen formschönen Handtuchhalter, aber keine Heizung. 
  • Die Elektroheizung sollte so weit wie möglich von Wasserquellen entfernt montiert werden, um die Gefahr von Stromschlägen zu minimieren. Das gilt selbstverständlich auf für Geräte, die über die notwendige Spritzschutzklasse verfügen. 
  • Achtung: Sollten Unterputz-Anschlüsse notwendig sein, überlassen Sie diese Arbeiten unbedingt einem Fachmann!

Elektroheizungen im Badezimmer: Fazit 

Elektroheizungen eignen sich grundsätzlich gut dafür, besonders schnell für die notwendige Wärme zu sorgen. Deshalb sind sie für die Montage im Badezimmer  ideal. Allerdings ist der Betrieb als Dauerheizung nicht ratsam. Die zu erwartenden Kosten wären aufgrund des Stromverbrauchs einfach zu hoch. In Kombination mit einer bereits vorhandenen (Fußboden-)Heizung, sind Elektroheizungen im Badezimmer aber durchaus eine gute Idee.  

Dank der verschiedenen Modelle haben Sie als Kunde zudem eine breite Palette an möglichen Geräten, aus denen Sie wählen können. Sie finden also mit hoher Wahrscheinlichkeit die eine Elektroheizungen, die perfekt zu Ihren Bedürfnissen und Ihrem Badezimmer passen. 

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