Elektroheizung – So sparen Sie Kosten | Klimaworld

Elektroheizung: Wie kann man die hohen Kosten senken? 

Die Nachfrage nach Elektroheizungen ist in den letzten Monaten deutlich gestiegen. Viele Menschen wollen sich unabhängiger von fossilen Energieträgern machen und ihr Zuhause in Zukunft verstärkt elektrisch heizen. Andere wiederum spielen zwar mit dem Gedanken an eine Umrüstung, werden jedoch von den enorm hohen Strompreisen abgeschreckt. 

Der nachfolgende Artikel soll Ihnen deshalb eine kleine Hilfestellung zum Thema „Kostensenkung bei der Elektroheizung“ an die Hand geben. Welche Maßnahmen können Sie setzen? Welche Verhaltensänderungen tragen zu einer niedrigeren Rechnung bei? All das und noch viel mehr zum Thema Elektroheizung erfahren Sie hier. 

> Die Elektroheizung: Was zeichnet sie aus? 
> Elektroheizung: Kosten senken durch Verhaltensänderung 
> Elektroheizung: Kosten senken durch energetische Sanierung 
> Elektroheizung: Kosten senken durch Modernisierung der Anlage 
> Elektroheizung: Kosten senken durch speziellen Heizstrom 
> Elektroheizung: Kosten senken durch umfassende Beratung 

Die Elektroheizung: Was zeichnet sie aus? 

Der Begriff Elektroheizung ist sehr breit gefächert. Im weiteren Verlauf sind damit ausschließlich Geräte gemeint, welche elektrische Energie direkt in Wärmeenergie umwandeln. Andere elektrisch betriebene Heizungsmodelle (wie z. B. Wärmepumpe etc.) gehören nicht dazu.

 Zu den Elektroheizungen gehören unter anderem: 

  • Radiator 
  • Heizlüfter 
  • Infrarotheizung 
  • Elektro-Heizkessel 
  • Konvektorheizung 
  • Werkstattheizung

Elektroheizung: Kosten senken durch Verhaltensänderung 

Die einfachste Art und Weise, Energiekosten einzusparen: Weniger Energie verbrauchen. Folgende Tipps tragen zur Senkung des Bedarfs bei: 

  • Zieltemperatur: Die einfachste und klassische Methode. Wer die geforderte Zieltemperatur möglichst niedrig ansetzt, spart Stromkosten. 
  • Ungenutzte Räume: Gibt es in Ihrem Zuhause Räume, die Sie nicht so oft benutzen? Diese könnten Sie grundsätzlich weniger stark heizen. Für Bereiche, in denen Sie sich oft aufhalten, empfehlen wir eine Temperatur von 20 °C, in Räumen, die kaum betreten werden, reichen hingegen 15 °C völlig aus. Aber Vorsicht: Bei schlecht gedämmten Gebäuden kann dadurch die Gefahr von Schimmelbildung an Außenwänden steigen, da diese zu stark auskühlen. 
  • Mindestniveau halten: Schalten Sie Ihre Heizung niemals komplett ab. Auch dann nicht, wenn Sie Ihr Zuhause für längere Zeit verlassen. Zwar verbraucht eine Heizung, die gar nicht arbeitet, natürlich weniger Energie als eine Heizung, die auf dem temperaturtechnischen Minimum läuft. Aber: Um eine ausgekühlte Wohnung aufzuwärmen, ist sehr viel Energie notwendig. Die kalten Wände absorbieren zunächst die komplette Wärme. Bis im Raum auch tatsächlich etwas zu spüren ist, wurde bereits viel Strom verbraucht, die Kosten klettern dadurch unaufhörlich in die Höhe. 
  • Abdichtungen: Fenster und Türen sind die klassischen Austauschstellen von warmer und kalter Luft. Um diesen Effekt zumindest ein wenig zu mindern, können Sie undichte Fenster und Türen abdichten. Ebenfalls wichtig: Halten Sie Türen, wenn möglich, immer geschlossen. 
  • Kein Verdecken: Um wirklich effizient arbeiten zu können, dürfen weder Thermostat noch Heizkörper verdeckt werden. 
  • Richtiges Lüften: Ein Umstand, der seit Jahrzehnten bekannt ist, den aber dennoch viele nicht beachten. Während der Heizperiode – die in Deutschland grob von Oktober bis April dauert – ist Stoßlüften die beste Variante. Das heißt: 3-4x täglich für mehrere Minuten die Fenster komplett öffnen, um die verbrauchte Luft gegen frische auszutauschen. Vergessen Sie dabei nicht, die Thermostatventile herunterzudrehen. 

Elektroheizung: Kosten senken durch energetische Sanierung 

Wer in einem eher alten Haus wohnt (Baujahr ca. in den 1960er-, 1970er-Jahren), der muss aufgrund einer mangelhaften oder gänzlich fehlenden Dämmung mit hohen Heizungskosten rechnen. Eine gründliche Sanierung – inkl. Wärmedämmung für Fassade, Dach und Kellerdecke) kann den Wärmebedarf bereits um den Faktor 3 oder 4 verringern. Zweites großes Plus: Die Gefahr von Schimmelbildung sinkt stark. Voraussetzung für das Eintreten der positiven Effekte ist natürlich, dass die Renovierung von einem Fachbetrieb durchgeführt wird. 

Elektroheizung: Kosten senken durch Modernisierung der Anlage 

In vielen Haushalten finden sich noch veraltete Gas- oder Ölkessel, die in Sachen Effizienz mit modernen Heizungsanlagen nicht mal mehr annähernd mithalten können. Der Umstieg auf moderne Geräte kann Ihnen viel Geld einsparen (im Fall von Brennwertkesseln bei 30 %) und wird von mehreren staatlichen Stellen sogar gefördert. 

Auf Elektroheizungen trifft das Energieeinsparungspotenzial leider nur eingeschränkt zu. Besonders dann nicht, wenn die Elektroheizung als Grundheizung fungieren soll, wie das etwa beim Elektro-Heizkessel der Fall ist. Dann unterscheidet sich der Verbrauch zwischen alten und neuen Geräten nicht merklich. Die Beschaffenheit und die Konfiguration der Anlage haben aber dennoch Auswirkungen auf den tatsächlichen Verbrauch. 

  • Kamineffekt: Viele moderne Elektroheizungen sind so gebaut, dass sie den Kamineffekt nutzen und so die Raumluft zirkulieren lassen können. Dadurch erreicht die erwärmte Luft auch den letzten Winkel, die Effizienz der Elektroheizung steigt. 
  • Kombination mit Nachtspeicherheizung: Besonders schonend für Ihre Geldbörse wird es dann, wenn Sie zusätzlich auf einen Nachtspeicherofen (auch Nachtspeicherheizung genannt) setzen. Die Anlagen wandeln die elektrische Energie sofort in Wärmeenergie um und speichern sie ab. Das erlaubt Ihnen, zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückzugreifen. 
  • Optimierte Einstellung: Heizen Sie Elektrospeicheröfen niemals stärker auf als unbedingt nötig. Die dadurch entstehenden Einsparungen sind zwar nicht enorm, summieren sich nach einer Zeit aber trotzdem.
  • Räumliche und zeitliche Begrenzung: Die zeitlich und räumlich begrenzte, gezielte Beheizung eines bestimmten Bereiches (z. B. Büro) ist mit einem neuen Infrarot-Heizstrahler sehr effizienter als mit alten Elektroheizungen. 

Elektroheizung: Kosten senken durch speziellen Heizstrom 

Wer bisher noch nicht mit Elektroheizungen sein Zuhause erwärmt hat, sollte sich unbedingt um einen speziellen Heizungsstromtarif bemühen. Dieser Heizstrom wird lediglich dafür verwendet, um Wohnungen und Häuser zu heizen. Die Konditionen sind besser als jene für „normalen“ Strom, der über einen separaten Zähler abgerechnet wird.  

Beschäftigen Sie sich deshalb eingehend mit den unterschiedlichen Tarifen für Heizstrom. Überprüfen Sie regelmäßig, ob es günstigere Alternativen gibt, und scheuen Sie die (vermeintlichen) Mühen eines Anbieterwechsels nicht.  

Umweltbelastung durch Elektroheizung verringern 

Elektroheizungen sind oft nicht nur aus finanzieller Sicht eine teure Angelegenheit, sondern auch hinsichtlich Klimas und Nachhaltigkeit  suboptimal. Die Produktion von Kohlestrom verursacht etwa enorme Mengen an CO₂; über 500 Gramm pro kWh. Achten Sie deshalb bei der Auswahl Ihres Heizstromes unbedingt darauf, Ökostrom zu beziehen. Mittlerweile bieten viele Stromversorger spezielle Öko-Heizstromtarife an. 

Elektroheizung: Kosten senken durch umfassende Beratung 

Dieser Übersichtsartikel kann Ihnen nur einen groben Leitfaden an die Hand geben. In der Realität unterscheiden sich die verschiedenen Wohnungssituationen mitunter aber deutlich. Deshalb ist es wichtig, sich einen maßgeschneiderten Plan zurechtzulegen. 

Oder besser gesagt: Zurechtlegen zu lassen. Das Angebot an seriösen und fachkundigen Energieberatern ist heute so groß wie nie zuvor. Machen Sie einen Termin beim Berater Ihrer Wahl und lassen Sie sich ein Konzept speziell auf Ihre Wohnsituation zusammenstellen. Viele wissen gar nicht, wo in ihren eigenen vier Wänden noch Einsparungspotenzial verborgen liegt. 

Kosten einer Elektroheizung senken: Fazit 

Eine Elektroheizung eignet sich grundsätzlich eher nicht als Grundheizung. (Ausnahme ist hier natürlich der Elektro-Heizkessel.) Für räumlich und zeitlich begrenzte Zusatzwärme sind die praktischen Anlagen aber gut geeignet. Ganz egal, für welche Art Sie sich am Ende auch immer entscheiden, den Energieverbrauch zu senken, ist immer eine gute Idee. 

Als kleine Empfehlung: Passen Sie Ihre (Heiz)Gewohnheiten an diesen speziellen Heizungstyp an. Stoßlüften Sie regelmäßig und achten Sie darauf, dass weder Heizkörper noch Thermostat verdeckt sind. Bewohnen Sie ein vergleichsweise altes Haus, führen Sie unbedingt eine thermische Sanierung durch. (Das ist natürlich nur möglich, wenn die Eigentumsverhältnisse dies auch erlauben.) Erneuern Sie, wenn möglich, Ihre Elektroheizung und profitieren Sie von technischen Neuerungen (Stichwort: E-Konvektorheizung). Führen Sie immer wieder einen Stromtarif-Vergleich durch und setzen Sie – der Umwelt zuliebe – auf Öko-Heizstrom 

Und um komplett auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie die Beratung durch einen zertifizierten Energieberater in Anspruch nehmen. Er analysiert Ihre Wohnsituation genau und kann dadurch das perfekte Modell für Sie erstellen. 

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