Feuchte Wände loswerden – 5 Tipps | Klimaworld
Feuchte Wände trocknen – Die 5 besten Tipps
Wussten Sie schon, dass ein Haushalt mit vier Personen jeden Tag durchschnittlich zwischen sechs bis zwölf Liter Wasser in die Luft abgibt? Das entspricht etwa der Menge in einem vollen Putzeimer. Fehlt es dann an einer regelmäßigen Zufuhr von Frischluft, kondensiert diese Feuchtigkeit und dringt in die Wände der Wohnbereiche. Schimmelpilze fühlen sich bei einem solchen Raumklima extrem wohl und vermehren sich rasch. Das kann zu einem massiven Problem werden – vor allem dann, wenn sich kleine Kinder und andere empfindliche Personen(zum Beispiel mit Allergien) im Haushalt aufhalten.
Der nachfolgende Blogbeitrag, verrät Ihnen einige Tipps und Tricks, um feuchte Wände zu trocknen und Schimmel zu vermeiden.
> Feuchte Wände: Wie genau entsteht Feuchtigkeit in Innenräumen?
> Wand entfeuchten: 5 Tipps zum richtigen Einsatz eines Luftentfeuchters
> Entfeuchten einer schimmeligen Wand: So wird die Wohnung schimmelfrei
Feuchte Wände: Wie genau entsteht Feuchtigkeit in Innenräumen?
Feuchtigkeit entsteht unter anderem durch Kondenswasser. Grundsätzlich kann warme Luft immer mehr Wasser beziehungsweise Wasserdampf aufnehmen als kalte Luft. Sobald sie dann komplett mit Feuchtigkeit gesättigt ist, fällt die Raumtemperatur. Oder noch schlimmer: Der Raum wird feuchter. Die Folge ist die Bildung von Kondenswasser, welches beispielsweise an beschlagenen Fenstern erkennbar ist. Doch auch Wände ziehen Feuchtigkeit und bilden so einen optimalen Nährboden für Schimmelpilzsporen. Es gibt jedoch noch weitere Anzeichen - außer Schimmel und beschlagene Fenster, an denen Sie erkennen, dass ein Raum eine zu hohe Feuchtigkeit aufweist:
- Muffiger Geruch: Ein unangenehmer, modriger Duft kann ein Anzeichen für überschüssige Feuchtigkeit sein.
- Abblätternde Farbe oder Tapete: Wenn die Wände feucht sind, kann die Farbe oder Tapete anfangen, sich abzulösen oder zu blättern.
- Kondenswasser an anderen Oberflächen: Neben Fenstern kann sich Kondenswasser auch an Metallgegenständen, Spiegeln oder sogar Möbeln bilden.
- Holzverformung: Türen und Fensterrahmen aus Holz können sich durch übermäßige Feuchtigkeit verziehen.
- Häufiges Auftreten von Hausstaubmilben: Eine feuchte Umgebung begünstigt das Wachstum von Milben, was insbesondere für Allergiker problematisch sein kann.
- Anhaltende Atemwegsprobleme: Menschen, die sich in feuchten Räumen aufhalten, klagen häufiger über Husten, Heiserkeit oder Atemprobleme.
- Rost an Metallgegenständen: Überschüssige Feuchtigkeit kann zu Korrosion an metallischen Objekten wie Heizkörpern, Wasserhähnen oder Nägeln führen.
- Feuchte Stellen auf Teppichen oder Möbeln: Übermäßige Feuchtigkeit kann sich auch in Textilien wie Teppichen oder Möbelstoffen sammeln.
- Wasserflecken auf Decken und Wänden: Manchmal hinterlässt übermäßige Feuchtigkeit dunkle Flecken an der Decke oder an den Wänden.
- Anschwellende Materialien: Baustoffe wie Gipskarton oder Holz können durch zu viel Feuchtigkeit aufquellen und ihre Form verändern.
Die Ursache von Feuchtigkeit in einer Wand zu finden, ist ein wichtiger Schritt, bevor man mit der eigentlichen Entfeuchtung beginnt. Ohne eine Lösung des zugrundeliegenden Problems kommt es sonst nur zu einer vorübergehenden Verbesserung. Ein sorgfältiger Check des betroffenen Bereichs, unter Umständen unterstützt durch professionelle Diagnostikinstrumente wie Feuchtigkeitsmesser oder Thermografiekameras, kann dabei helfen, die genaue Ursache zu ermitteln. Danach sollte sie umgehend behoben werden, beispielsweise durch Reparatur von Leckagen, Verbesserung der Dämmung oder Optimierung der Belüftung, um eine dauerhafte Lösung des Feuchtigkeitsproblems zu gewährleisten und weitere Schäden zu vermeiden.
Um Wände zu entfeuchten, kommen verschiedene Möglichkeiten infrage, die in den nächsten Abschnitten behandelt werden.
Wand entfeuchten: 5 Tipps zum richtigen Einsatz eines Luftentfeuchters
Auch wenn es logisch klingt, wird dieser Tipp nur selten richtig befolgt: Grundsätzlich sollte Feuchtigkeit am besten sofort bekämpft werden – zum Beispiel durch Abwischen des Wassers an Wänden und Fenster oder an den Fliesen nach dem Duschen oder Kochen. Danach ist Lüften bei geschlossenen Türen wichtig. Für fensterlose Räume (z. B. ein innen liegendes Bad) erweist sich ein leistungsfähiger Luftentfeuchter als ratsam.
Um die Effizienz eines solchen Raumentfeuchters maximal zu steigern, sollten die folgenden 5 Tipps beachtet werden.
1. Luftentfeuchter nur in geschlossenen Räumen betreiben
Ein Luftentfeuchter wirkt am besten in einem geschlossenen Raum. Das bedeutet nicht, dass der Raum luftdicht sein muss, aber Fenster und Türen sollten geschlossen sein. Wenn diese offen sind, kann durch die Luftzirkulation zusätzliche Feuchtigkeit eindringen und Sie erzielen das Gegenteil von dem, was Sie möchten.
Wer mit dem Luftentfeuchter mehrere Räume trocken halten möchte, sollte dafür das Luftvolumen aller Räume berechnen und dann ein Gerät mit entsprechendem Luftdurchsatz kaufen. Dabei ist der Luftdurchsatz nach Möglichkeit doppelt so groß wie das berechnete Raumvolumen.
2. Luftentfeuchter 20 bis 50 Zentimeter entfernt von Wänden und auf ebener Fläche aufstellen
Damit der Luftentfeuchter die Luft des gesamten Raumes optimal ansaugen kann, benötigt er Platz. Es ist also nicht hilfreich, ihn bis an die Wand zu schieben. Je nach Modell variiert der Abstand zwar, jedoch sollte er mindestens 20 bis 50 Zentimeter betragen. Hersteller informieren darüber im Handbuch. Ein wirklich gleichmäßiges Ergebnis lässt sich erzielen, wenn der Luftentfeuchter in der Raummitte aufgestellt wird. Sinnvoll ist dies vor allem dann, wenn ein Raum schnell und intensiv entfeuchtet werden soll (z. B. nach einer Überschwemmung).
Findet in dem zu entfeuchtenden Raum das tägliche Leben statt, sollte der Luftentfeuchter an einer Seite des Raums so aufgestellt werden, dass Platz für beide Lüftungsschlitze bleibt.
3. Luftentfeuchter nicht auf die Seite kippen oder legen
Liegt der Luftentfeuchter auf der Seite, verringert das seine Leistung. Im schlimmsten Fall kann auch der Kompressor dadurch Schaden nehmen.
4. Luftentfeuchter von Wasser fernhalten
Genau wie jedes andere elektrische Gerät gehört der Luftentfeuchter nicht in die Nähe von Wasser. Er sollte auf einer trockenen Oberfläche stehen und geschützt von Orten, an denen Wasser spritzen kann (wie zum Beispiel der Küche in der Nähe der Spüle).
5. Raumtemperatur erhöhen
Die meisten Luftentfeuchter erzielen die beste Leistung bei Temperaturen um etwa 30 Grad Celsius. Während des Entfeuchtens sollte die Heizung also am besten auf die höchste Stufe gestellt werden. Liegt die Temperatur unter 10 Grad Celsius, haben Luftentfeuchter eine recht geringe Leistung, die aber nicht genau abgeschätzt werden kann.
Entfeuchten einer schimmeligen Wand: So wird die Wohnung schimmelfrei
Ständige Feuchtigkeit in Haus und Wohnung ist ein perfekter Nährboden für Schimmel. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, gibt es einige Tipps, die Sie umsetzen können. Wer seinen „Feind“ kennt, geht den ersten Schritt zur schimmelfreien Wohnung.
Ganz entscheidend dabei ist, problematische Stellen in der Wohnung zu kennen und mögliche Übeltäter effektiv zu bekämpfen. Gerade in Räumen mit Feuchtigkeitsquellen sollte deshalb regelmäßig gelüftet werden. Dazu gehören neben dem Bad und der Küche auch Räume, in denen sich viele Topfpflanzen oder Aquarien befinden. Aber auch bei Feierlichkeiten mit mehreren Personen ist Lüften ratsam.
Eine erhöhte Schimmelgefahr besteht vor allem in Räumen wie Küche und Bad sowie in Zimmern mit vielen Außenwänden. Auch der Keller ist potenziell gefährdet. Ein digitales Hygrometer aus dem Baumarkt kann hier helfen, die Luftfeuchtigkeit in den Räumen im Auge zu behalten. Um Schimmel direkt vorzubeugen, sollten zudem folgende Tipps eingehalten werden:
- Eine Regel, welche die wenigsten befolgen, die im Kampf gegen Schimmel aber essenziell ist: Möbel gehören nicht an Außenwände, da ansonsten die Luft nicht ausreichend zirkulieren kann. Vor allem an kalten Außenmauern entsteht Schimmel ansonsten sehr schnell. In der Regel sind bereits 10 Zentimeter Abstand ausreichend. Auch vor Heizkörper gehören Möbel nicht, da die Wärme dann nicht effektiv an die Raumluft abgegeben werden kann.
- Wäsche sollte im besten Fall nicht in der Wohnung trocknen. Auch gut geschleuderte Wäsche enthält noch so viel Feuchtigkeit, dass sich die Luftfeuchtigkeit im Raum deutlich erhöht. Wer einen Wäschetrockner nutzt, sollte bei fensterlosem Bad den Abluftschlauch ins Freie nicht vergessen.
- Gerade in der Heizperiode sollte die Temperatur in Wohn- und Schlafräumen am Tag bei mindestens 16 Grad Celsius liegen. Zudem gilt es, Temperaturunterschiede von mehr als 5 Grad Celsius zu vermeiden. Je kälter nämlich Wände und Fenster, umso schneller kondensiert daran Feuchtigkeit.
- Es weiß jeder, aber es tut nicht jeder: Richtig das Schlafzimmer lüften. Pro Nacht gibt ein Erwachsener bis zu zwei Liter Feuchtigkeit über die Haut sowie die Atemluft an seine Umgebung ab. Wird am Morgen und Abend stoßgelüftet oder für Durchzug gesorgt, kann sich die Feuchtigkeit nicht so einfach festsetzen. Die Fenster sollten dabei für mindestens 5 bis 10 Minuten weit geöffnet werden, damit ein ausreichender Luftaustausch gewährleistet werden kann. Bei warmem Wetter verdoppelt sich die Zeit. Bei Durchzug ist der Luftaustausch übrigens am besten.
- Schimmel bildet sich immer an Orten mit schlechter Belüftung. Nicht nur für die Aufrechterhaltung einer hygienischen Umgebung, sondern auch für die Prävention ist eine gute Luftzirkulation wichtig. Durch eine ausreichende Belüftung wird nicht nur die Luftfeuchtigkeit gleichmäßig im Raum verteilt, Temperaturunterschiede lassen sich so ebenfalls ausgleichen. Ein Ventilator kann dabei helfen, die Luftzirkulation in den Räumen zu verbessern.
Hilft eine Klimaanlage bei feuchten Wänden?
Ja, eine Klimaanlage kann dabei helfen, feuchte Wände zu beheben oder vorzubeugen. Klimaanlagen sind nicht nur für das Kühlen von Luft zuständig, sondern sie können auch die Luftfeuchtigkeit reduzieren. Bei folgenden Punkten kann eine Klimaanlage helfen:
- Entfeuchtung der Luft: Klimaanlagen entziehen der Luft Feuchtigkeit, während sie sie kühlen. Wenn die Luft durch die Klimaanlage strömt, kondensiert die Feuchtigkeit auf den kühlen Verdampferspulen und wird als Kondenswasser abgeleitet. Dadurch wird die Luft trockener und weniger feucht.
- Vermeidung von Kondensation: Feuchte Luft kann an kühlen Wänden kondensieren und Feuchtigkeitsschäden verursachen. Durch das Senken der Luftfeuchtigkeit mit einer Klimaanlage wird die Wahrscheinlichkeit verringert, dass Feuchtigkeit an den Wänden kondensiert und Schimmel oder andere Schäden verursacht.
- Verbesserte Luftzirkulation: Klimaanlagen fördern die Luftzirkulation im Raum. Eine bessere Luftzirkulation kann helfen, feuchte Stellen zu trocknen und zu verhindern, dass sich Feuchtigkeit an bestimmten Stellen ansammelt.
- Kontrollierte Temperatur: Klimaanlagen halten die Temperatur auf einem konstanten Niveau. Temperaturschwankungen können die Kondensation fördern, besonders wenn warme Luft auf kalte Wände trifft. Eine gleichmäßige Temperatur kann helfen, dieses Problem zu minimieren.
Feuchte Wände trocknen: Fazit
Das Entfeuchten einer Wand erfolgt am besten mithilfe eines elektrischen Luftentfeuchters. Wird dieser optimal im Raum platziert, kann er die Raumfeuchtigkeit auf ein normales Niveau senken und so dazu beitragen, dass sich der Schimmel gar nicht erst ansetzen kann. Mit weiteren, entsprechenden Maßnahmen wie regelmäßigem Lüften, einem Verzicht auf Wäsche trocknen in der Wohnung oder dem Einhalten eines gewissen Abstands zwischen Möbeln und Wand lässt sich Schimmel in der Regel schon von vornherein vermeiden.