Funkenschutzplatte: Größe, Material, Vorschriften | Klimaworld
Funkenschutzplatte: Vorschriften, Größe und Kosten
Ob frei stehender Ofen, offener oder geschlossener Kamin: Für den Brandschutz muss laut Feuerungsverordnung (FeuVO) vor der Feuerungsöffnung ein nicht brennbarer Belag auf brennbaren Baustoffen vorliegen. Eine Funkenschutzplatte ist deshalb Pflicht auf entzündlichen Bodenbelägen und sorgt dort im Bereich vor dem Ofen für Sicherheit. Neben dieser Funktion verfügt eine Bodenplatte über viele weitere Vorteile. Welche dies sind und was es bei einer Funkenschutzplatte zu beachten gibt, erklärt dieser Artikel.
> Sicherheit vorm Ofen
> Wie groß muss eine Funkenschutzplatte sein?
> Was kostet eine Funkenschutzplatte?
> Welches Material für die Funkenschutzplatte?
> Übersicht: Vorteile und Nachteile der Funkenschutzplatte?
> Montage einer Funkenschutzplatte
Funkenschutzplatte gegen Funkenflug: Sicherheit vorm Ofen
Sind bei der Installation des Kamins oder dem Aufstellen des Ofens alle relevanten Abstände zu Wänden und Möbeln eingehalten, stellt die geöffnete Ofentür das größte Brandrisiko für die unmittelbare Umgebung davor dar. Herausfallende Brennstoffe wie glühendes Holz sind ebenso gefährlich wie Funkenflug, der schon durch leichten Zug beim Öffnen einer Ofen- oder Kamintüre auftreten kann.
Funkenflug entsteht bei jedem Feuer. Die Funken sind glühende Kleinstteilchen, die sich vom Brennstoff lösen und von der heißen Verbrennungsluft mitgetragen werden. Die Funken glühen entweder noch extrem heiß oder befinden sich sogar noch im Verbrennungsvorgang. Beim Öffnen der Kamintür – etwa beim Nachlegen von Feuerholz – entsteht ein Sog, der die leichten glühenden Teilchen in den Wohnraum hintragen kann.
Doch nicht nur Funkenflug gefährdet die Oberflächen um die Öffnung des Kamins. Generell kann herausfallendes Brandgut nicht nur Schäden auf teuren Böden oder Oberflächen hinterlassen, sondern schlichtweg für einen verheerenden Brand in der Wohnung sorgen. Um das zu verhindern, macht der Gesetzgeber in der Feuerungsverordnung Vorschriften, was zu beachten ist.
Mehr als Brandschutz: Schutz für Boden & Belag
Neben dem Schutz vor Funkenflug sorgt die Platte dafür, dass der Boden um den Kamin herum nicht verschmutzt wird. Besonders bei hochwertigem Untergrund wie Parkett kommt es schnell vor, dass Asche oder Holzreste zu schwer entfernbaren Flecken führen. Auch fallengelassene Holzscheite oder Kaminreinigungsbesteck sorgen oftmals für Kratzer oder Dellen im Boden. Eine Bodenplatte aus Glas oder Stahl verhindert dies.
Des Weiteren schützt eine Funkenschutzplatte die Kaminumgebung vor Hitzeschäden. Ohne Bodenplatte kommt es oft vor, dass sich der Untergrund des Kaminofens stark erhitzt und infolgedessen verformt oder anderweitig beschädigt wird. Außerdem sorgt das schwere Gewicht eines Kamins oftmals für Schäden am Untergrund. Auch dies wird durch eine Bodenplatte verhindert.
Zuletzt kann eine edle Bodenplatte aus Glas, Edelstahl, Granit oder Sandstein den Raum enorm aufwerten und als hochwertiger Eyecatcher fungieren. Die Oberfläche lässt sich durch Bedrucken personalisieren. Auch die Fertigung in individuellen geometrischen Formen ist möglich, sodass sich die Platte an das Design des Raumes anpassen lässt. Somit hat eine Bodenschutzplatte diverse praktische Funktionen, während sie gleichzeitig Teil einer hochwertigen und stylischen Einrichtung sein kann.
Funkenschutzplatte: für diese Böden
Eine Funkenschutzplatte verhindert Brände und fungiert somit als Schutz für Kaminbesitzer. Funkenschutzplatten sind Pflicht bei allen brennbaren Böden wie:
- Holzdielen
- Holzparkett
- Holzböden allgemein
- Teppich
- Laminat
Wie groß muss die Funkenschutzplatte sein?
Laut Vorschrift muss die Bodenplatte von der Feuerraumöffnung aus mindestens 50 cm nach vorne überstehen und 30 cm an den Seiten. Im hinteren Teil gelten bei freistehenden Öfen die allgemeinen Vorschriften zum Wandabstand von Kaminöfen: mindestens 20 cm oder 40cm bei brennbaren Wänden. Die Größe der Schutzfläche der Platte ergibt sich demnach aus den Maßen Ihres Kaminofens. Bei einfachen frei stehenden Modellen ist dies oft leichter zu bewerkstelligen als bei gemauerten Kaminen mit besonderen Umrissen. Die Bodenplatten sind jedoch in vielen verschiedenen Formen erhältlich, so dass die meisten Eventualitäten abgedeckt werden können.
Informationen zur richtigen Anwendung Ob eine Funkenschutzplatte Pflicht ist und ob die Vorlagen erfüllt wurden, überprüft der Schornsteinfeger. In der Regel sind bereits in den Montageanweisungen des Herstellers die Informationen für die nötige Platte zum jeweiligen Ofen enthalten. Des Weiteren fungiert der Schornsteinfeger als helfende Instanz, da er über die Vorschriften aufgeklärt ist und die zukünftigen Ofenbesitzer beraten kann. |
Was kostet eine Funkenschutzplatte?
Funkenschutzplatten sind in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich. Je nach Größe und Beschaffenheit des Materials variiert der Preis. Eine Glasplatte kostet beispielsweise zwischen 60 und 120 €. Gehämmertes Blech findet sich teilweise schon für unter 20 €, während Granit-, Messing und Edelstahlplatten preislich eher bei 250 € aufwärts liegen. Besonders Sonderanfertigungen mit eigenen Formen sind teuer. Es empfiehlt sich daher, den Hersteller bereits bei der Fertigung eines Spezialofens um die Produktion einer entsprechenden Platte zu bitten, damit die beiden Komponenten genau aufeinander abgestimmt sind.
Kosten einplanen Die Kosten für die Bodenplatte sollten bereits bei Planung des Kamins mit eingerechnet werden. Es ist zudem vielerorts möglich, eine kostenlose Beratung zum Kauf eines neuen Kamins in Anspruch zu nehmen. |
Welches Material für die Funkenschutzplatte: Glas, Metall oder Stein?
Für welches Material Sie sich entscheiden, bleibt ganz Ihren persönlichen Vorlieben überlassen. Kaufen können Sie sowohl Modelle aus Glas, Metall und Stein, die in verschiedenen Größen und Formen erhältlich sind - je nach Platzbedarf vorm Ofen oder auch der Beschaffenheit des Raumes: Eine Funkenschutzplatte für einen kleinen Ofen in einer Zimmerecke ist in kompakter Tropfenform vielleicht besser geeignet als das Rechteck. Neben Unterschieden in Form und Größe spielt die Optik natürlich auch eine Rolle: Passt die Funkenschutzplatte zum Rest des Einrichtungsstils oder ist das für den individuellen Fall gar nicht wichtig? Die Hauptunterschiede bestehen aber nicht nur im Aussehen, sondern auch in den Eigentschaften der Materialien Glas, Metall und Stein, die jeweils unterschiedliche Vorteile und Nachteile bieten:
Funkenschutzplatte aus Glas
Funkenschutzplatten aus Glas gehören zu den beliebtesten Varianten, da sie viele Vorteile bieten:
- Günstiger in der Anschaffung als Edelmetall, Granit oder Marmor
- Schneller produzier- und lieferbar
- Die Transparenz erhält die Optik des Bodens im Raum
- Die Transparenz ist neutral gegenüber Wandfarben und Einrichtung
- Leicht zu reinigen
Das Glas weist meist eine Dicke von 6 mm auf und ist trotz seiner filigranen Stärke bruchsicher. Meist verfügen derartige Platten zudem über einen geschliffenen Rand, welcher sie optisch hervorhebt und verhindert, dass man darüber stolpert. Auch bei unebenen Böden können Glasplatten verwendet werden, da sie über eine hohe Biegetoleranz verfügen. Das Gewicht ist ebenfalls ein vorteilhafter Faktor bei gläsernen Modellen. Eine Glasplatte wiegt circa 20 Kilogramm und ist somit wesentlich leichter als eine Granitplatte.
Im Gegensatz zu Bodenplatten aus Metall oder Stein gibt es bei Modellen aus Glas jedoch auch einige Nachteile, über die man sich Gedanken machen sollte. Dies betrifft vor allem die Reinigung der Funkenschutzplatte:
- Wichtig ist, dass die Platte am Rand versiegelt wird und genau abschließt, sodass keine Schmutzpartikel darunter geraten, welche unschön sichtbar sind und den Boden unter der Platte verunreinigen.
- Die Reinigung einer Glasplatte von unten ist nicht problemlos möglich. Dafür ist ein erheblicher Aufwand notwendig, da der gesamte Kamin abgebaut werden muss, um unter die Platte zu kommen.
Funkenschutzplatten aus Metall
Auch Funkenschutzplatten aus Metall erfreuen sich einer hohen Beliebtheit und sorgen für eine elegante und moderne Optik, die zu einer Vielzahl von Einrichtungsstilen passt. Für die Bodenplatten kommen Metalle wie Stahl, Aluminium, Messing oder Edelstahl zum Einsatz.
Durch ihre Beschaffenheit bringen sie einige Vorteile mit:
- Langlebigkeit
- Leichte Reinigung
- Große Farb- und Materialvielfalt
- Flacher als Glas oder Stein
Funkenschutzplatten aus Metall halten trotz ihrer geringen Stärke schon ab 1,5mm hohe Belastungen aus und sind dabei überaus beständig, so dass eine lange Nutzungszeit garantiert ist. Da sie in den meisten Fällen flacher als Glas- oder Steinplatten sind, besteht auch weniger Stolpergefahr als bei höheren Kanten.
Bodenplatten aus Metall sind verschiedensten Ausführungen erhältlich: ob geriffelt, gehämmert, matt gebürstet oder glänzend – Die Auswahl ist groß. Eine besondere Möglichkeit zur Individualisierung besteht bei pulverbeschichteten Stahlblechen. Sie lassen sich mit allen Farbtönen des RAL-Systems beschichten, sodass auch ausgefallenere Farbwünsche umgesetzt werden können. Die Kosten für Funkenschutzplatten aus Metall bewegen sich dabei zwischen sehr günstigen Blechen, die noch preiswerter als Glasplatten zu haben sind, bis hin zu Funkenschutzplatten aus Edelstahl oder Messing im höheren Preissegment.
Bevor Sie sich aber für eine Funkenschutzplatte aus Metall entscheiden, gibt es auch einige Nachteile zu bedenken:
- Je nach Ausführung anfälliger für Kratzer oder Dellen
- Dünne Bleche verrutschen leichter als Glas oder Stein
- Erwärmen sich selbst
Die Reinigung einer Kaminbodenplatte aus Metall ist zwar grundsätzlich leicht durchzuführen, jedoch sollten Sie verstärkt darauf achten, dass nach dem Putzen keine Feuchtigkeit auf dem Material verbleibt – das beugt Korrosion und Rostflecken vor. Besondere Sorgfalt ist auch im Umgang mit Kaminbesteck oder schweren Holzscheiten zu empfehlen: Sie können unschöne Kratzer oder Dellen auf dem Material hinterlassen. Wie bei Glasplatten kann sich auch bei Funkenschutzplatten aus Metall eine sogenannte Dichtlippe lohnen, die das Eindringen von Schmutzpartikeln unter die Platte verhindert.
Funkenschutzplatten aus Stein
Funkenschutzplatten aus Stein stellen eine besonders edle Variante dar, die Umgebung des Kaminofens zu schützen. Sie ergänzen Kaminöfen aus Naturstein harmonisch und kommen dank ihrer natürlichen Struktur bevorzugt in rustikalen Einrichtungsstilen wie dem Landhausstil zum Einsatz. Aber auch in modernen Wohnumgebungen lassen sich mit Bodenplatten aus Granit, Schiefer oder Marmor spezielle Akzente setzen.
Zu ihren Vorteilen gehören die folgenden Aspekte:
- Sehr edle und hochwertige Optik
- Hohe Druckbelastbarkeit
- Kreativ gestaltbar
- Passende Ergänzung zu einem Natursteinofen
In ihrer Funktionalität stehen Funkenschutzplatten aus Naturstein den Varianten aus Glas oder Metall in nichts nach: eine hohe Druckbelastbarkeit garantiert den sicheren Stand des Ofens zuverlässig. Die Bodenplatten sind in verschiedenen Ausführungen wie poliert, gebürstet oder geflämmt erhältlich, so dass sie die Optik ganz an Ihren Geschmack anpassen können. Reicht Ihnen das noch nicht aus, können Sie die Steinoberfläche auch über das Sandstrahlverfahren mit Ornamenten oder Mustern weiter kreativ individualisieren lassen. Ein Fachbetrieb für Natursteine oder ein spezialisierter Ofenbauer sind hier der richtige Ansprechpartner.
Die hochwertige Optik von Funkenschutzplatten aus Stein kommt mit einigen Nachteilen daher, die vor dem Kauf abgewogen werden müssen:
- Pflegeaufwand für das Naturmaterial höher
- Teuer in der Anschaffung
- Hohes Gewicht
- Dicker als Glas oder Metall - Stolperfalle
Die Anschaffung will gut überlegt sein, denn zum einen ist mit höheren Kosten zu rechnen, zum anderen kann die Platte aufgrund ihres hohen Gewichts nach dem Verlegen nicht ohne weiteres wieder entfernt werden. Damit Sie lange Freude an Ihrer Funkenschutzplatte haben, sollten Sie außerdem für eine fachgerechte Pflege immer auf spezielle Reinigungsmittel für Naturstein zurückgreifen und die jeweiligen Herstellerinformationen genau befolgen.
Zusammenfassung: Material Funkenschutzplatten
Ma |
Glas | Me |
Stein |
Vor |
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|
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Nach |
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Montage einer Funkenschutzplatte
Der Hersteller fertigt die Platte in der gewünschten Größe und Form und liefert sie in das Haus der neuen Besitzer. Die Funkenschutzplatte wird vor dem Aufbau des Kamins an der entsprechenden Stelle platziert. Anschließend folgt der Aufbau des Kamins auf die Platte. Eine andere Möglichkeit ist, den Kamin so zu kippen, dass die Platte drunter geschoben werden kann.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Versiegelung des Schutzplattenrandes. Dies funktioniert ähnlich wie bei Fugen in der Küche und im Bad. Mithilfe von Silikon wird der Rand der Platte verschlossen, sodass keine Schmutzpartikel darunter geraten können. Dichtlippen kosten pro Meter um die 5 € und sind besonders bei Glasplatten empfehlenswert, da Schmutzpartikel unter der Platte sichtbar wären. Wer sich erst später für die Versiegelung entscheidet, kann diese nach vorheriger gründlicher Reinigung nachrüsten.
Funkenschutzplatten: sicher und schön
Eine Funkenschutzplatte ist je nach Bodentyp Vorschrift, da sie mögliche Brandschäden infolge von Funkenflug verhindert. Außerdem verfügt eine solche Bodenplatte über viele weitere Vorteile, da sie Schmutzbildung und Dellen im Boden vorbeugt. Diverse Designmöglichkeiten und verschiedene Materialien ermöglichen es, die Funkenschutzplatte an den Raum anzupassen und zu einem stylischen Hingucker zu machen, sodass eine Bodenplatte unter dem Kamin neben ihrer praktischen Funktion auch noch äußerst ästhetisch sein kann.