Richtig Heizen im Homeoffice und Kosten sparen | Klimaworld
Heizen im Homeoffice – Die besten Tipps, um die Kosten niedrig zu halten
Corona und seine Begleiterscheinungen haben unsere Gesellschaft längst nicht mehr so im Griff wie zu den Hochzeiten der Pandemie. Einige dadurch angestoßene Veränderungen sind aber gekommen, um zu bleiben. Bestes Beispiel: Homeoffice. Bei all den Vorteilen, die das Arbeiten von zu Hause mitbringt, hat es doch auch einige negative Seiten, wie z.B. den gestiegenen Energieverbrauch. Der macht sich in den Zeiten astronomisch hohen Energiepreise noch mal deutlicher bemerkbar.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie im Homeoffice günstig und nachhaltig heizen, ohne dass der Komfort darunter leiden muss. Welche ist die richtige Temperatur fürs heimische Büro? Wie wird richtig gelüftet? Was kann man gegen trockene Heizungsluft tun und was genau sind interne Wärmegewinne? Dieser Artikel beantwortet diese Fragen und liefert praktische Tipps für energiesparendes Arbeiten von daheim.
> Was ist die perfekte Temperatur fürs Homeoffice?
> Kann es im Homeoffice zu warm werden?
> Wie lüftet man richtig im Homeoffice?
> Wie vermeidet man trockene Luft im Homeoffice?
> Was ist die interne Wärmegewinnung?
> Welche weiteren Tipps gibt es für das Heizen im Homeoffice?
Was ist die perfekte Temperatur fürs Homeoffice?
Eine ganz wichtige Sache gleich vorweg: DIE perfekte Temperatur gibt es natürlich nicht. Die individuelle Wohlfühltemperatur ist nämlich zu einem ganz großen Teil auch personenabhängig, also subjektiv. Aus rein technischer Sicht gibt es allerdings sehr wohl Idealwerte, die bei niedrigstem Energieeinsatz zufriedenstellende Ergebnisse garantieren.
Dazu kommt, dass unser Wärmebedarf unterschiedlich über die verschiedenen Phasen eines Tages verteilt ist und so je nach Raum variiert. Die Wohnzimmertemperatur sollte um die 22 °C liegen. Hier halten wir uns tagsüber auf. Das Schlafzimmer nutzen wir allerdings nur nachts. Unser Körper benötigt in dieser Zeit weniger Energie, denn wir sind ja zusätzlich warm in unserer Decke eingepackt. Deshalb ist es völlig ausreichend, wenn die Schlafzimmertemperatur bei 18 °C liegt.
Die aus einem energietechnischen Blickwinkel ideale Temperatur für das Homeoffice liegt also bei 22 °C.
Kleiner Unterschied, große Wirkung Schon mit nur einem Grad Raumtemperatur weniger geht eine Energieersparnis von 6 % einher. Vereinfacht ausgedrückt heißt das, dass im Schlafzimmer um 12 % weniger Energie verbraucht werden als im Wohnzimmer. Dass der Vergleich so eigentlich nicht gezogen werden kann, steht auf einem anderen Blatt Papier. Er dient hier lediglich der Verdeutlichung eines wichtigen Aspekts. |
Kann es im Homeoffice auch zu warm sein?
Tatsächlich ist es keine gute Idee, das Homeoffice zu überheizen. Und das aus den folgenden zwei Gründen:
- Zu hohe Kosten: Wer zu viel heizt, zahlt eine unnötig hohe Heizkostenrechnung.
- Schlechte Arbeitsleistung: Studien haben gezeigt, dass die Arbeitsleistung im Büro merklich leidet, wenn die Innentemperatur bei über 26 °C liegt. Konzentration und Leistungsfähigkeit sinken deutlich – und zwar um ein Drittel ab einer Temperatur von 28 °C. Liegt sie über 33 °C, liegt die Verschlechterung sogar im Bereich von 50 %.
Richtig Lüften im Homeoffice
Für das Homeoffice gilt dieselbe Prämisse wie in allen anderen Bereichen: Für einige Minuten ein kurzes Stoßlüften ist auf jeden Fall besser als dauerhaft gekippte Fenster! Nur wenn die Fenster komplett offen sind, kann der notwendige Luftaustausch im erforderlichen Ausmaß über die Bühne gehen. Wichtig ist, während der fünf Lüftungsminuten die Heizung abzuschalten.
Das richtige Lüften senkt außerdem den Kohlendioxidgehalt der Raumluft. Ist der zu hoch, kann das zu Konzentrationsschwächen und abnehmender Leistungsfähigkeit führen. Auch Kopfschmerzen sind immer wieder die Folge von zu viel CO₂ in der Raumluft.
Ein weiterer Pluspunkt des richtigen Lüftens: Feuchte Raumluft gelangt nach draußen, trockene Frischluft in die Wohnung hinein. Dadurch sinkt die Gefahr von Schimmelbildung auf ein absolutes Minimum.
Weitere Lüftungsempfehlungen für jede Jahreszeit finden Sie im Blogartikel „Richtig Lüften und Schimmel vermeiden“.
So vermeiden Sie trockene Luft im Homeoffice
Wer sich den ganzen Tag über in einer geheizten Umgebung befindet, kann früher oder später aufgrund der trockenen Luft Probleme bekommen. Besonders die Haut leidet unter der Trockenheit. Idealerweise liegt die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 %. Unter 30 % sollte der Wert besser nicht fallen. Wer sich länger in derartigen Verhältnissen bewegt, hat unter Umständen bald mit trockener Haut und juckenden Augen zu kämpfen.
Diese Probleme lassen sich allerdings sehr einfach und effektiv verhindern. Stellen Sie einfach eine Schale mit Wasser auf einen Heizkörper. Das Wasser verdampft und verteilt sich in der Wohnung. Die Ausgaben liegen praktisch bei null. Wer es sich leisten möchte, kann sich aber auch einen Luftbefeuchter besorgen.
Die passende Luftfeuchtigkeit lässt sich übrigens mit einem sogenannten Hygrometer überprüfen. Die kleinen Geräte sind bereits ab 7 Euro erhältlich und werden einfach im Raum aufgestellt.
Was sind interne Wärmegewinne?
Unser Heizungssystem ist dafür verantwortlich, dass in unserem Zuhause während der kalten Jahreszeit immer eine angenehme Temperatur herrscht. Ausschließlicher Ursprung der Heizwärme ist es allerdings nicht. In jedem Haushalt existieren zusätzlich noch sogenannte „interne Wärmegewinne“. In manchen Wohnungen/Häusern gibt es mehr davon, in manchen weniger. Grundsätzlich sind diese indirekten Quellen bei der Berechnung des individuellen Wärmebedarfs wichtig. Daneben können sie aber durchaus auch berücksichtigt werden, wenn es um die Optimierung des eigenen Heizverhaltens im Homeoffice geht.
Was versteht man nun unter internen Wärmegewinnen? Unter dem Schlagwort sind all jene Arten der Wärmegewinnung zusammengefasst, die nicht vor der Heizung stammen. Dazu zählen beispielsweise:
- Beleuchtungskörper
- Backrohr
- Herdplatten
- Kühlschrank
- Computer oder Laptop
So gesehen handelt es sich bei den indirekten Wärmequellen also vor allem um elektronische Geräte, die im Betrieb eine nicht unwesentliche Menge an Wärmeenergie produzieren, die ungenutzt in den Raum abgegeben werden. Neben den maschinellen internen Wärmequellen gibt es auch die natürlichen Varianten. Etwa die Abwärme der Bewohner selbst oder die Sonneneinstrahlung. Letztere sorgt für eine Wärmezufuhr über die Fassade des Gebäudes – hier ganz besonders über die Fenster. Wer die von der Sonne kostenfrei zur Verfügung gestellten Wärmezugewinne auch im Winter nutzen möchte, der sollte tagsüber die Vorhänge offenlassen.
Natürlich lassen sich mit internen Wärmequellen allein keine Räume auf ein vernünftiges Niveau heizen. Dafür ist einfach deutlich zu wenig Energie im Spiel bzw. wird sie nicht effektiv genug genutzt. Unterm Strich wird der Wärmebedarf durch die beschriebenen internen Quellen aber doch um ein paar Prozentpunkte gesenkt.
Weitere Tipps zum Heizen im Homeoffice
Neben der idealen Raumtemperatur, dem richtigen Lüften und der cleveren Nutzung indirekter Wärmequellen gibt es noch weitere Mittel und Wege, wie Sie die Heizkosten im Homeoffice drücken können.
- Passende Einstellung: Die Heizkörper sollten immer richtig auf die tatsächliche Größe eines Raumes eingestellt sein. In einer kleinen Kammer genügt oft schon halbe Kraft. In der offenen Raumkombination aus Wohnzimmer und Küche wird hingegen kein Weg an der Maximalleistung vorbeiführen.
- Türen schließen: Halten Sie die warme Luft im Raum, indem Sie die Türen schließen.
- Richtige Wahl des Arbeitsplatzes: Der Schreibtisch sollte nicht direkt vorm Heizkörper stehen, aber auch nicht direkt vor einem Fenster.
- Heizleistung anpassen: Während der Zeit im Homeoffice kann die Leistung der Heizkörper in den nicht genutzten Räumen gedrosselt werden.
- Zusatzgeräte strategisch einsetzen: Für die morgendlichen 10 Minuten im Bad muss nicht die Heizung gestartet werden. Ein Heizlüfter oder ein Heizstrahler eignet sich für diesen Kurzzeiteinsatz bestens.
- Zugluft stoppen: Vorhänge vor Fenstern und Zugluftstopper an der Unterseite des Türblatts halten die Kälte draußen und die Wärme drinnen.
Heizen im Homeoffice: Fazit
Je mehr Zeit wir innerhalb unserer eigenen vier Wände verbringen, desto mehr Energie müssen wir aufbringen, um diese zu erwärmen bzw. warmzuhalten. Das kann die Stromrechnung in die Höhe treiben -besonders in Zeiten wie diesen, in denen Energie so teuer ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich der Verbrauch allerdings nachhaltig dämpfen.
Achten Sie immer auf die richtige Raumtemperatur und heizen Sie Ihr heimisches Büro nicht zu stark auf. Wenn es ums ideale Lüften geht, ist und bleibt Stoßlüften die Option Nummer eins. Halten Sie stets die Luftfeuchtigkeit im Auge, damit Sie keine Probleme durch zu trockene Luft bekommen.
Nutzen Sie, wenn möglich, indirekte Wärmequellen, halten Sie die Türen die meiste Zeit über geschlossen und platzieren Sie Ihren Schreibtisch weder direkt vor dem Heizkörper noch direkt vor einem Fenster. Setzen Sie Zusatzgeräte wie Heizlüfter und Heizstrahler strategisch sinnvoll (und vor allem nur kurz!) ein. Sorgen Sie mit Vorhängen und Zugluftstoppern dafür, dass die kalte Luft draußen und die warme Luft drinnen bleibt.
Wer alle diese Tipps beherzigt und sein Homeoffice entsprechend einrichtet, der wird die Stromkosten auf einem vertretbar niedrigen Niveau halten können.