Die 9 größten Irrtümer über Wärmepumpen mit Fakten widerlegt| Klimaworld
Faktencheck Wärmepumpe: 9 Mythen und Irrtümer über Wärmepumpen widerlegt
Über wenige Heizungsarten halten sich so hartnäckig Gerüchte wie über Wärmepumpen. Woran das liegt, ist schwer zu sagen. Leicht zu sagen ist jedoch, dass Wärmepumpen zu Unrecht viele negative Eigenschaften angedichtet werden. Die Anlagen sind nicht so laut, teuer oder ineffizient, wie ihnen nachgesagt wird. In diesem Artikel räumen wir mit den gängigsten Vorurteilen gegenüber Wärmepumpen auf.
> Irrtum 1: Wärmepumpen sind ausgesprochen teuer
> Irrtum 2: Wärmepumpen benötigen viel Platz
> Irrtum 3: Wärmepumpen sind hässlich und plump
> Irrtum 4: Wärmepumpen sind laut
> Irrtum 5: Wärmepumpen sind Stromfresser
> Irrtum 6: Mit Wärmepumpen kann nur geheizt werden
> Irrtum 7: Wärmepumpen können nur in einem Neubau integriert werden
> Irrtum 8: Bei tiefen Temperaturen liefern Wärmepumpe nur wenig Wärme
> Irrtum 9: Wärmepumpen haben eine niedrige Lebensdauer
Irrtum Nr. 1: Wärmepumpen sind ausgesprochen teuer.
Die Anschaffungskosten von Wärmepumpen liegen durchschnittlich über jenen von anderen Heizungsarten. Deshalb kommt schnell der Eindruck auf, ein Betrieb dieser Anlagen würde sich niemals rechnen.
Diese Annahme ist allerdings falsch. Ja, die Investitionskosten sind im Fall von Wärmepumpen nicht gerade niedrig. Dafür ist aber auch die Lebenserwartung entsprechend hoch. Während bei den meisten Heizungsarten nach rund 20 Jahren eine Sanierung oder ein Austausch ansteht, arbeiten Wärmepumpen durchschnittlich 30 Jahre lang ohne Probleme. Dazu kommt ein umfangreiches Förderprogramm vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Abhängig von der Art der Wärmepumpe belaufen sich die Unterstützungen auf mehrere Tausend Euro. Gegen hohe Kosten in der Gesamtbilanz sprechen zudem die beeindruckende Effizienz der Anlagen und die vergleichsweise niedrigen Betriebskosten. Mehr Infos zur BAFA-Förderung für Wärmepumpen finden Sie im Artikel BAFA-Förderung für Heizungen: Welche Heizung, Förderhöhe, wie & wo?
Fazit: Preislich finden sich Wärmepumpen tatsächlich im eher teureren Segment der Heizungsanlagen wieder. Allerdings sorgen umfangreiche Förderungen, eine lange Lebensdauer, hohe Effizienz und niedrige Betriebskosten dafür, dass eine Wärmepumpe unterm Strich keine besonders teure Angelegenheit ist.
Irrtum Nr. 2: Wärmepumpen benötigen viel Platz.
Ebenfalls häufig zu hören: „Umweltverträglichkeit schön und gut, aber es ist einfach zu wenig Platz für eine Wärmepumpe vorhanden.“ In Zeiten explodierender Immobilienpreise ist diesem Einwand auch durchaus etwas abzugewinnen.
Wenn er denn bloß wahr wäre. Ist er nämlich nicht. Was den Platzbedarf betrifft, ist eine Erdwärme-Pumpe vergleichbar mit einem Gas-Brennwertkessel. Dazu kommt ein entscheidender Vorteil: Der Betrieb einer Wärmepumpe findet keine Verbrennung statt. Ein eigener Heizraum ist somit ebenso überflüssig wie ein Brennstofflager (Scheitholz, Pellets, Öl, Kohle etc.). Inneneinheiten können ohne Probleme in Abstellkammern aufgestellt werden.
Im Fall einer Luftwärmepumpe gibt es zusätzlich zur Inneneinheit noch eine Außeneinheit. Auch die benötigt entsprechend Platz. Als Aufstellort kommt der Garten oder (wenn möglich) das Dach infrage.
Fazit: Wärmepumpen weisen im Vergleich mit diversen Heizkesseln keinen erhöhten Platzbedarf auf. Zumindest nicht im überwiegenden Großteil der Fälle. Grundsätzlich benötigt eine Inneneinheit lediglich eine Fläche von 1 m².
Irrtum Nr. 3: Wärmepumpen sind hässlich und plump.
Waren Wärmepumpen vor Dekaden noch lieblose graue Blöcke, die neben Haus oder im Garten wie Fremdkörper aus der Designhäölle wirkten, hat sich das optische Konzept gewandelt. Gefällige Formen und verschiedene Farben und Oberflächenbeschaffenheiten sorgen dafür, dass sich die Wärmepumpen besser in die Umgebung einfügen und moderne Modelle sogar schick und stylisch daherkommen.
Irrtum Nr. 4: Wärmepumpen sind laut.
In den Pioniertagen waren besonders Luft-Wärmepumpen dafür bekannt, nicht gerade flüsterleise zu sein. Die Zusammenarbeit zwischen Kompressor und Ventilator brachte tatsächlich einiges an Geräuschbelästigung mit. Dass sich das Bild der lauten Wärmepumpen in den Köpfen der Menschen festgesetzt hat, ist nicht verwunderlich.
Allerdings hat sich die Technik in den letzten Jahren enorm verbessert, der Fortschritt hat dafür gesorgt, dass die Wärmepumpen heute besonders geräuscharm arbeiten. Von manchen Außeneinheiten geht in einer Entfernung von 5 Metern lediglich eine Lärmbelästigung von 22 dB(A) aus. Das entspricht in etwa dem Rascheln eines Blattes im Garten. Auch Inneneinheiten halten sich, was die Geräuschkulisse betrifft, mittlerweile unauffällig im Hintergrund.
Fazit: Früher waren (Luft-)Wärmepumpen in der Tat eher laut. Der technologische Fortschritt hat da zur Weiterentwicklung der Komponenten beigetragen. Heute sind die Geräte geradezu flüsterleise unterwegs.
Irrtum Nr. 5: Wärmepumpen sind Stromfresser.
Wo sich der Ursprung dieses Mythos‘ befindet, ist nicht wirklich festzumachen. Die Behauptung, Wärmepumpen benötigen Unmengen an Strom und würden sich deshalb niemals wirklich rechnen, hält sich allerdings hartnäckig.
Nun mag das vielleicht für die ersten Modelle zutreffend gewesen sein. Das nachzuprüfen ist an dieser Stelle nicht möglich. Moderne Anlagen sind allerdings alles andere als ein Stromfresser. Zwar benötigen Wärmepumpen im laufenden Betrieb Strom, die Mengen sind aber weit davon entfernt, unverhältnismäßig hoch zu sein und jedes Familienbudget zu sprengen. Ganz im Gegenteil: Die Anlagen zeichnen sich durch hohe Effizienz aus. Sie erzeugen fünfmal so viel Heizenergie wie sie Strom benötigen. Verbraucht eine Wärmepumpe also im Jahr 1.000 kWh Strom, generiert sie gleichzeitig 5.000 kWh nutzbare Wärmeenergie.
Fazit: Wärmepumpen sind keineswegs die Stromfresser, als die sie oft hingestellt werden. Je fortschrittlicher die Technologie, desto niedriger der Verbrauch. Verglichen mit anderen Heizungsarten sind die Betriebskosten außerdem sehr niedrig, die Effizienz der Geräte ist dafür hoch und liegt ca. beim Faktor 5.
Irrtum Nr. 6: Mit Wärmepumpen kann nur geheizt werden.
Wärmepumpen wird nachgesagt, dass sie nur eine Heizung zur Wärmeerzeugung sind, sonst nichts. Das ist falsch.
Denn wer sich für eine Wärmepumpe entscheidet, muss sich keine Gedanken mehr über eine Klimaanlage machen. Mit fast allen Wärmepumpen können Sie Ihr Zuhause nämlich auch kühlen. Vorausgesetzt die Zirkulationsrichtung lässt sich ändern, was allerdings bei vielen Wärmepumpen der Falls ist. Dann zieht die Wärmepumpe die Wärme aus dem Rauminneren im Haus nach außen und gibt Sie an die Außenluft ab. Zudem müssen Sie für die entsprechenden technischen Grundlagen sorgen. Das Zusammenspiel von Gebläsekonvektoren, Fußbodenheizung oder Kühlelementen (zu verbauen in Wänden, Decken oder Böden) sorgt im Sommer für angenehme Temperaturen. Wer sich für diese Option entscheidet, muss allerdings bereits die Planung entsprechend anpassen.
Fazit: Auch wenn der Name „Wärmepumpe“ vielleicht verwirrend klingen mag, können die Anlagen mehr als „nur“ heizen. Sie sorgen auch für angenehme Kühle, sofern Sie als Besitzer das auch möchten.
Irrtum Nr. 7: Wärmepumpen können nur in einen Neubau integriert werden.
Wer in Sachen Heizung auf die Kraft einer Wärmepumpe zurückgreifen möchte, der muss seine Entscheidung früh fällen. Denn angeblich können die Anlagen nur als Teil eines Neubaus realisiert werden. Ein nachträglicher Einbau in einen Altbestand ist diesem Mythos zufolge nicht möglich.
Ist er selbstverständlich doch. Warum auch nicht? Wer sich zu einem Heizungsaustausch entschließt, der kann ohne größere Probleme eine Wärmepumpe einbauen. Allerdings sollte eine Fußbodenheizung oder eine andere Flächenheizung vorhanden sein. Ist die Anlage lediglich für die Erwärmung des Trinkwassers gedacht, ist nicht einmal das Voraussetzung. Wenn allerdings geheizt werden soll, ist eine Sache aus Effizienzgründen allerdings zu beachten: Die Energieeffizienzklasse (Dämmung/Dämmstandard) des Hauses muss zur Wärmepumpe passen. Tut sie das nicht, arbeitet die Pumpe aufgrund von Wärmeverlusten ineffizient.
Fazit: Die Wärmepumpe ist immer eine gute Wahl. Ob Alt- oder Neubau macht keinen (wirklichen) Unterschied.
Irrtum Nr. 8: Bei tiefen Temperaturen liefern Wärmepumpen nur wenig Wärme.
Je kälter es draußen ist, desto höher ist der Wärmebedarf logischerweise im Inneren eines Hauses. Wärmepumpen stoßen aber angeblich bei besonders niedrigen Außentemperaturen an ihre Grenzen und liefern nur wenig Wärme.
Tatsache ist, dass die Anlagen auch mit besonders niedrigen Temperaturen keine großen Probleme haben. Das trifft besonders auf Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen zu. Die arbeiten mit Wärme aus dem Erdreich und sind deshalb nicht so stark von den Außentemperaturen abhängig wie Luft-Wärmepumpen. Aber auch bei dieser Variante werden keine Probleme auftauchen. Denn: Sollte die Außentemperatur tatsächlich einmal besonders weit unter dem Gefrierpunkt liegen, schaltet sich automatisch eine Elektroheizung zur Wärmepumpe zu.
Fazit: Wer sich für eine Wärmepumpe entscheidet, muss nicht befürchten, im Winter zu frieren. Die Wärme im Erdinneren wird von den kalten Temperaturen an der Oberfläche nur minimalst beeinflusst. Wird einmal tatsächlich zu wenig Wärme produziert, sorgt die Zuschaltung einer Elektroheizung für Unterstützung.
Irrtum Nr. 9: Wärmepumpen haben eine niedrige Lebensdauer.
Eine Wärmepumpe besteht aus einer Vielzahl an Komponenten. Manche verfügen über eine höhere Lebensdauer, andere über eine eher niedrige. Ein besonders empfindlicher Teil ist der Kompressor und der hält angeblich nur 10 Jahre. Danach ist ein Austausch fällig.
Das entspricht nicht der Wahrheit. Regelmäßige Wartung und die richtige Dimensionierung vorausgesetzt, weist ein Kompressor eine Lebensdauer von rund 50.000 Betriebsstunden auf. Umgerechnet ergibt das einen Wert von 25 bis 30 Jahren. Unterschiede gibt es allerdings tatsächlich zwischen Luft- und Erd-Wärmepumpen. Während Erd-Wärmepumpen ebenfalls 25 bis 30 Jahre halten, liegt die Lebensdauer von Luft-Wärmepumpen mit 10 bis 20 Jahren deutlich darunter. Hier gilt allerdings auch: Je hochwertiger das gewählte Modell ist, desto länger werden Sie – bei richtiger Pflege – Freude daran haben.
Fazit: Im Feld der Wärmepumpen gibt es, je nach Variante, unterschiedliche Lebenserwartungen. Das Gerücht, dass besonders die Kompressoren anfällig wären und bereits nach wenigen Jahren ausgewechselt werden müssen, ist allerdings falsch.
Was ist eine gute Wärmepumpe?
Die Wahl einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Energieeffizienz, Heizleistung, Installationsaufwand und Kosten. Eine hochwertige Wärmepumpe sollte zuverlässig, leise und einfach zu bedienen sein, sowie eine lange Lebensdauer bieten.
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