Kamin anzünden: So geht es richtig| Klimaworld
Kamin anzünden: Mit einfachen Schritten zu wohliger Wärme
Eine unverwechselbare Atmosphäre, angenehme Wärme und Entspannung pur – all das bietet ein schönes Kaminfeuer. Bevor Sie jedoch in diesen Genuss kommen, müssen Sie den Kamin natürlich anzünden. Bei dieser Aufgabe kann durchaus einiges schiefgehen – und zwar sowohl bei Anfängern als auch bei Profis.
Beachten Sie beim Anzünden des Kamins aber einige Grundregeln, geht Ihnen das Vorhaben bald ganz leicht von der Hand. Dieser Blogbeitragverrät Ihnen, wie Sie einen Kamin richtig anzünden und worauf Sie sonst noch ein Auge haben sollten.
> Kamin anzünden: Die Vorbereitung
> Kamin anzünden: Das richtige Holz wählen
> Kamin anzünden: Diese Methoden gibt es
> Kamin anzünden: Diese Hilfsmittel eignen sich
> Kamin anzünden: Auf die Luftzufuhr kommt es an
Kamin anzünden: Die Vorbereitung
Bevor Sie Ihren Kamin anzünden, müssen Sie ein paar Dinge vorbereiten. Das Wichtigste für ein sicheres Kaminfeuer ist ein gut funktionierender Schornstein. Der Schornstein sorgt dafür, dass Ihr Kamin genug Luft für den Abbrand bekommtund dass Rauchgase sicher nach draußen abgeleitet werden. Sie können überprüfen, ob Ihr Schornstein gut funktioniert, indem Sie beobachten, ob der Rauch nach oben zieht, wenn Sie das Feuer anzünden. Wenn das der Fall ist, haben Sie ausreichend "Zug". Dieser Test lässt sich übrigens auch mit Streichhölzern oder Zündspan erziehen: Bei gutem Zug zieht es die Flamme generell immer nach oben.
Bei ungünstiger Wetterlage oder bei einem längere Zeit ungenutzten Kamin zeigt die Flamme nach unten und glimmt zudem nur schwach. In diesem Fall ist der Luftzug nicht ausreichend und die stehende Luft muss durch gut dosierte warme Luft in Bewegung gebracht werden.
Ein sogenanntes Lockfeuer sorgt falls nötig für den Abzug der Kaltluft aus dem Schornstein. Entfachen lässt sich ein solches Feuer mit einigen Holzspänen, die schnell entflammbar sind. Diese erzeugen relativ rasch warme Luft, welche anschließend nach oben steigt. Der sogenannte Kamineffekt greift und der Kamin hat nun ausreichend Zug.
Kamin anzünden: Das richtige Holz wählen
Geht es um das richtige Anzünden des Kamins, spielt auch die Wahl des Holzes eine nicht zu unterschätzende Rolle. Hier muss zwischen dem Brennholz zum Heizen und dem Anzündholz unterschieden werden.
Brennholz selbst soll vor allem lange und langsam brennen und stetig Wärme abgeben. Anders sieht es beim Holz zum Anzünden aus. Hier sind ein schneller Brand und eine schnelle Entwicklung von Hitze entscheidend. Hervorragend geeignet sind daher Späne oder auch Stäbchen aus Fichten- oder Kiefernholz oder anderem getrocknetem Weichholz. Ist das Holz einmal entflammt, kann es größere Holzscheite in Brand setzen.
Als Brennholz eignet sich trockenes Scheitholz von Laubbäumen. Das Holz darf laut Verordnung nicht mehr als 20 Prozent Restfeuchtigkeit enthalten. Ist diese höher, ist nicht nur die Wärmeleistung schlechter,es entstehen außerdem mehr Abgase und neben der verringerten Heizleistung werden nicht selten auch die Nachbarn durch unangenehmen Rauch und Geruch verärgert.
Kamin anzünden: Diese Methoden gibt es
Geht es um die richtige Methode, einen Kamin anzuzünden, gibt es recht unterschiedliche Meinungen. Einfluss auf das Anzünden eines Kamins haben nämlich auch dessen Bauweise, der vorhandene Zug, die Restfeuchte im Brennholz sowie die Wetterlage. Für das Anzünden eines Kamins gibt es aber zwei grundlegende Methoden, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben.
Kamin von oben anzünden
Beim Anzünden „von oben“ wird das Anzündholz über die großen Scheite gelegt und – wie die Bezeichnung schon vermuten lässt – angezündet, während es ‘oben’ liegt. Das feinere Anzündholz wird dabei in mehreren Schichten angeordnet, wodurch die Stäbchen länger brennen. Das ermöglicht einen besseren Übergang des Feuers auf das darunterliegende Brennholz.
Vor- und Nachteile beim Anzünden von oben Durch das Anzünden von oben entsteht in der Regel weniger Rauch. Außerdem erfordert es weniger Brennstoff. Ein Nachteil ist jedoch eine langsamere Wärmeentwicklung. |
Kamin von unten anzünden
Beim Anzünden des Kamins „von unten“ befindet sich das Anzündholz ganz unten und wird hier wie ein Kegel aufgestellt. Das Brennholz bildet die oberste Schicht und wird am besten ebenfalls kegelförmig darüber geschichtet. Von unten wird das Holz nun angezündet, wobei das innere Anzündholz schnell Feuer fängt und die stärkeren Holzscheite in Brand setzt.
Vor- und Nachteile beim Anzünden von unten Das Anzünden von unten sorgt für ein schnelleres Entflammen des Scheitholzes. Allerdings ist bei dieser Methode die Rauchentwicklung höher. Daher ist ein guter Zug hier so entscheidend, um den Rauch schnell durch den Kamin abführen zu können, bevor er sich im Wohnraum verteilt. |
Holz richtig nachlegen
Neben dem eigentlichen Anzünden spielt auch das richtige Nachlegen von Holz eine wichtige Rolle. Ist im Kamin noch Glut vorhanden, ist in der Regel kein Anzündholz notwendig. In diesem Fall kann das Scheitholz parallel zur Sichtscheibe auf die Glut gelegt werden. Der Zugluftregler hilft dann bei der Zufuhr von ausreichend Sauerstoff. Sobald die Holzscheite entzündet sind, wird die Zugluft wieder zurückgefahren.
Kamin anzünden: Diese Hilfsmittel eignen sich
Um einen Kamin richtig anzuzünden, sind meist einige Hilfsmittel erforderlich. Dazu gehört folgendes Werkzeug:
- Lange Kaminstreichhölzer
- Langes Feuerzeug
- Fidibus oder Holzspan
Mit diesen Hilfsmitteln lassen sich Verbrennungen an den Fingern vermeiden.
Eine Anzündhilfe im Brennraum, die länger als ein Streichholz brennt, ist beim Anfeuern ebenfalls ein wichtiger Helfer. Der Handel hält dafür Anzündwürfel auf Basis von Paraffin oder Petroleum sowie Modelle aus gepresstem Holzmehl mit Wachs bereit. Bewährt haben sich zudem Bio-Anzünder aus Holzwolle.
Als ungeeignet erweisen sich Papier und Pappe. Beides verbrennt relativ schnell und ist als Anzündhilfe daher wenig effektiv. Zudem sorgt mögliche Druckerschwärze für die Entwicklung ungesunder Gase.
Nicht jedes Material darf in den Kamin Für manch einen mag es verlockend sein, alles Brennbare über den Kamin zu „entsorgen“. Doch Vorsicht: Nicht alles, was brennen könnte, gehört in den Kamin. Mit Holzschutzmitteln oder Lack behandeltes Holz setzt hochgiftige Substanzen frei. Gleiches gilt für PVC-haltigen Kunststoff, bei dessen Verbrennung zudem Salzsäure entsteht, welche den Ofen zerstören kann. Im Brennstoffkatalog gibt der Gesetzgeber klar vor, was verbrannt werden darf. Wenn Sie wissen möchten, was noch alles nicht im Kamin verbrannt werden darf, so finden Sie eine detaillierte Liste im Blogbeitrag: “Was darf nicht im Kamin verbrannt werden?” |
Kamin anzünden: Auf die Luftzufuhr kommt es an
Ein Kaminofen benötigt beim Anzünden eine Menge Luft und das aus zwei Gründen:
- Eine ausreichend hohe Zufuhr von Sauerstoff trägt zu einem guten Brand des Anzündholzes bei.
- Durch die Luftzufuhr ist ein schneller Abtransport von Verbrennungsgasen aus der Brennkammer durch den Schornstein möglich.
Sauerstoff ist generell für jeden Verbrennungsvorgang erforderlich. So können Sie für optimale Luftzufuhr sorgen:
Luftzuführungen beim Anfeuern öffnen
Für die schnelle Flammenerzeugung sowie Entstehung von Verbrennungshitze muss Sauerstoff beim Anzünden des Kamins in ausreichender Menge vorhanden sein. Daher ist es notwendig, beim Anfeuern alle am Kamin existierenden Luftzuführungen zu öffnen. Die Schichtung des Anzündholzes sollte zudem so erfolgen, dass die Luft am Holz vorbei strömt.
Der Kamineffekt im Ofen verstärkt sich mit der Erwärmung der Brennkammer. Zusammen mit der erwärmten Luft steigt auch brandhemmendes Kohlendioxid nach oben. Es entsteht gleichzeitig ein Unterdruck, der frische Luft und neuen Sauerstoff in den Ofen zieht. So kommt die Verbrennung in Gang und das dickere Scheitholz beginnt zu brennen. Sobald der Abbrand beim Brennholz anfängt, kann die Luftzufuhr wieder gedrosselt werden.
Luftzufuhr richtig anpassen
Gerade in der Anzündphase wird viel Sauerstoff benötigt. Für einige Minuten sollte die Luftzufuhr daher höher als im Normalbetrieb sein. Hat sich ausreichend Glut gebildet, können größere Holzscheite nachgelegt werden. Eine kurzzeitig erhöhte Luftzufuhr trägt nun dazu bei, dass das Brennholz Feuer fängt. Danach kann die Umstellung auf Normalbetrieb erfolgen. In diesem Standardmodus sollte dann immer nur so viel Holz nachgelegt werden, wie es der Kaminhersteller angibt. Gegebenenfalls ist eine Anpassung der Luftzufuhr notwendig:
- Durch zu wenig Sauerstoff verschlechtert sich die Verbrennungsqualität und es kann zur Bildung von giftigem Kohlenmonoxid oder Schwelgas kommen.
- Bei zu viel Sauerstoff geht ungenutzte Wärme durch den Schornstein verloren. Ein guter Indikator dafür ist die Asche: Feine weiße Asche ist ein Hinweis auf eine saubere Verbrennung, grobe dunkle Asche für eine unvollständige Verbrennung.
Umweltfreundlich mit dem Kamin heizen Entstehen aufgrund einer zu geringen Sauerstoffzufuhr giftige Gase, belastet dies die Umwelt. So wird zum einen für die gleiche Wärmemenge mehr Holz notwendig und zum anderen durchdringen Wasser sowie Teer und Säuren die Mantelsteine des Kamins. Braune Flecken am Kamin und unangenehme Gerüche sind ein Hinweis für eine nicht optimal verlaufende Verbrennung. Kommt es zu Rußablagerungen aufgrund von Luftmangel, besteht zudem die Gefahr eines Kaminbrandes. |
Wer sich nicht selbst um die Luftzufuhr kümmern möchte, wählt einen Kamin mit elektronischer Steuerung. Diese übernimmt dann die Regelung der Luftzufuhr vollautomatisch und sorgt so für ein optimales Abbrennen des Holzes.
Kamin anzünden: Jedes Kaminfeuer ist anders
Die in diesem Blog genannten Hinweise zum Anzünden eines Kamins sind allgemeine Anhaltspunkte. Grundsätzlich sollten Kaminbesitzer immer die Hinweise in der Bedienungsanleitung ihres Kamins studieren und berücksichtigen. Das liegt daran, dass es für unterschiedliche Geräte beim Betrieb auch unterschiedliche und teils spezielle Einstellungen gibt. Grundsätzlich sollte für ein schönes Kaminfeuer natürlich immer ausreichend trockenes Holz in der passenden Größe verwendet werden.
Was ist ein guter Kaminofen?
Die Entscheidung für den richtigen Kaminofen hängt von Faktoren wie Heizleistung, Raumgröße, Budget und spezifischen Bedürfnissen ab. Wenn Sie einen qualitativ hochwertigen Kaminofen suchen, der Ihren Anforderungen entspricht, gibt es mehrere renommierte Marken, die durch ihre Zuverlässigkeit und Effizienz überzeugen.
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