Kaminventilator: Alles, was Sie wissen müssen | Klimaworld
Kaminventilator: Wann sich der Einsatz lohnt
Die Gesetze der Physik gelten immer und überall. Eine derartige Grundregel besagt, dass warme Luft stets nach oben steigt. Daran können wir nichts ändern. Es gibt aber Mittel und Wege, um die warme Luft dort hinzubringen, wo sie benötigt wird. Eine der gängigsten Optionen ist der sogenannte Kaminventilator. Er bläst die vom Kamin aufsteigende warme Luft in die richtige Richtung. Wir zeigen Ihnen, wie das Gerät funktioniert, wann sein Einsatz sinnvoll ist, und stellen Vor- und Nachteile gegenüber.
> Wie funktioniert ein Kaminventilator?
> Peltier-Effekt: Der Kaminventilator benötigt keinen Strom
> Alternative: Kaminventilator mit Stirlingmotor
> Kaminventilator: Wann ist sein Einsatz sinnvoll?
> Ofenventilator: Vorteile & Nachteile
> Worauf Sie beim Kauf eines Kaminventilators achten sollten
Wie funktioniert ein Kaminventilator?
Was die Funktionsweise angeht, unterscheidet sich der Kaminventilator nicht von seinem klassischen Bruder: Beide haben die Aufgabe, Luft in einem bestimmten Bereich zu verteilen. Allerdings verfolgen die beiden Geräte verschiedene Ziele. Während der „normale“ Ventilator für Abkühlung sorgen soll, ist es beim Kaminventilator genau andersherum. Er soll bewirken, dass die vom Ofen produzierte warme Luft überall hingelangt und den Raum auf ein angenehmes Niveau erwärmt.
Die Arbeitsweise eines Kaminventilators ist dabei in wenigen Punkten erklärt:
- Der Ventilator wird auf der Oberseite des Ofens platziert.
- Dort hindert er die warme Luft am Aufstieg – er unterbricht die natürliche Konvektion.
- Statt aufzusteigen, wird sie vom Kaminventilator umgeleitet und dorthin gelenkt, wo die Raumtemperatur zu niedrig ist.
Statt sich also auf natürliche Weise im Raum auszubreiten, wird die aufgeheizte Luft dank des Ventilators gezielt verteilt. Das hat den Vorteil, dass sich die Wärme nicht direkt unter der Decke staut – wo sie den Menschen im Raum nur bedingt etwas bringt. Vielmehr wird die Warmluftverteilung optimiert.
Peltier-Effekt: Der Kaminventilator benötigt keinen Strom
Grundsätzlich benötigen Ofenventilatoren keinen Strom, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Zumindest nicht aus der Steckdose. Sie bewegen sich tatsächlich von ganz allein – und erzeugen dadurch den nötigen Strom für dauerhaften Betrieb. Verantwortlich dafür ist der sogenannte „Peltier-Effekt“ (auch bekannt als Thomson-Effekt oder Seeback-Effekt). Entdeckt wurde dieser bereits 1834 vom französischen Physiker Jean Peltier. Zentral ist dabei ein Temperaturunterschied.
Ist dieser Unterschied zwischen dem Ober- und dem Unterteil des Ventilators groß genug, beginnen sich die Flügel zu drehen und kühlen gleichzeitig das Oberteil des Geräts. Dadurch bleibt der notwendige Temperaturunterschied bestehen und der Effekt aufrecht. Peltier-Elemente, wie sie bei einem Kaminventilator zu finden sind, können aus eben dieser Temperaturdifferenz einen Stromfluss erzeugen. Fachleute sprechen deshalb auch von sogenannten „thermoelektrischen Ventilatoren“. Übrigens: Je höher die Oberflächentemperatur des Kamins ist, desto besser. Unteres Limit sind 80 °C, optimale Ergebnisse gibt es bei 150 °C.
Kaminventilator ist nicht gleich Kaminventilator Unter dem Begriff „Kaminventilator“ sind auf dem Markt unterschiedliche technische Lösungen erhältlich. Die Bezeichnung kommt auch dann zum Einsatz, wenn ein elektrisch betriebener Ventilator in ein Heizungssystem eingebaut wird, der die erzeugte Wärmeenergie aus dem Kamin ansaugt und über Rohrleitungen im gesamten Haus verteilt. In diesem Artikel geht es aber ausschließlich um den eigenständigen und quasi stromlosen Kaminventilatoren. |
Alternative: Kaminventilator mit Stirlingmotor
Die andere Variante des Ofenventilators ist störungsanfälliger und deshalb nicht so verbreitet. Der Vollständigkeit halber führen wir sie dennoch an. Zentral ist hier ein abgeschlossenes System, in dem sich ein Wärmeleitmedium befindet – zum Beispiel Helium. An den beiden Systemenden sind Kammern mit einem Kolben zu finden. Eine Kammer wird von einer externen Wärmequelle erhitzt (in unserem Fall der Kaminofen). Das darin befindliche Gas dehnt sich aus und strömt in die zweite Kammer, wo es abkühlt. Durch diese Pendelbewegung werden die Kolben in Bewegung versetzt, die erzeugte Energie geht auf eine Welle über und der Ventilator beginnt sich zu drehen.
Kaminventilator: Wann ist sein Einsatz sinnvoll?
Ein Kaminventilator ist besonders dort eine gute Option, wo der Kaminofen die einzige Wärmequelle in einem verhältnismäßig großen Raum darstellt. Allein durch die Konvektion werden sie die erzeugte Wärme niemals gleichmäßig verteilen können. Der Ventilator schafft hier Abhilfe.
Allerdings ist der Einsatz nur dann sinnvoll, wenn Sie über einen passenden Kamin verfügen. Wichtig ist, dass die Oberfläche heiß genug wird. Specksteinöfen sind im konkreten Fall ebenso unbrauchbar wie etwa ein gemauerter Kaminsims. Ideal wären Kaminöfen aus Gusseisen.
Wer also über eine derartige Kombination verfügt (großer Raum + heiße Kaminoberfläche) der sollte sich über einen Kaminventilator nachdenken.
Wer hingegen nur über einen kleinen zu beheizenden Raum verfügt, der benötigt in der Regel keinen Ofenventilator. Bestes Beispiel aus der Praxis ist eine kleine Hütte am See oder im Wald. Dort reicht der Kamin selbst grundsätzlich aus, um überall für angenehme Temperaturen zu sorgen. Ein Ventilator wäre in diesem Fall rausgeschmissenes Geld.
Ofenventilator: Vorteile & Nachteile
Wie bei jeder anderen technischen Gerätschaft auch kommt der Ofenventilator mit einigen Plus- und einigen Minuspunkten daher. Um Ihnen die Entscheidung für oder gegen eine derartige Anschaffung zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Licht- und Schattenseiten übersichtlich zusammengefasst.
Die Vorteile eines Kaminventilators
All die in diesem Artikel gesammelten Informationen zeichnen ein relativ klares Bild davon, warum der Einsatz eines Kaminventilators durchaus sinnvoll ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit haben wir die wichtigsten Pluspunkte nochmals hier zusammengefasst:
- Wärmeverteilung: Kaminventilatoren arbeitet höchsteffektiv und verteilen die erzeugte Wärme zuverlässig selbst in den hintersten Ecken eines Raumes.
- Effizienz: Dank des Ventilators kommt die Luft nicht erst bei Ihnen an, wenn sie schon wieder merklich abgekühlt ist. Die hohen Temperaturen sind deutlich zu spüren, der Kaminofen muss unterm Strich weniger Leistung liefern. Er arbeitet effizienter und senkt so die Energiekosten.
- Stromlos: Ein Kaminventilator benötigt für den Betrieb keine externe Stromquelle und hat somit keinen Einfluss auf den entsprechenden Verbrauch.
- Verlässlichkeit: Ein Ofenventilator, der den Peltier-Effekt nutzt, ist – mechanisch betrachtet – ein sehr simples Gerät. Das hat den Vorteil, dass die Störungsanfälligkeit äußerst gering ist und Reparaturen in der Regel einfach durchzuführen sind.
- Sicherheit: In den allermeisten Geräten ist heute ein Überhitzungsschutz integriert. Übersteigt die Temperatur einen zuvor festgelegten Wert, schaltet sich der Kaminventilator einfach von selbst ab.
Die Nachteile eines Kaminventilators
Besonders viele Nachteile bringt der Kaminventilator nicht mit. Hauptsächlich geht es in diesem Fall um die Voraussetzungen für eine einwandfreie Funktion.
- Außentemperaturen: Damit ein stromloser Ofenventilator seine Aufgabe erfüllen kann, braucht es eine heiße Oberfläche. Holzöfen mit einer Extra-Kochplatte wären ideal. Gleiches gilt für Öfen mit Metalloberfläche. In Naturstein eingefasste Modelle entwickeln an der Außenseite nicht die gewünschten Temperaturen.
- Geräuschkulisse: Ventilatoren erzeugen im Betrieb immer Geräusche. Die können dank moderner Technik zwar sehr reduziert werden, ein komplett geräuschloser Betrieb ist allerdings nicht möglich.
Worauf Sie beim Kauf eines Kaminventilators achten sollten
Die volle Leistung eines Kaminventilators werden sie nur dann genießen können, wenn Sie vor und beim Kauf einige Punkte bedenken.
- Passender Kamin: Wie im Laufe des Artikels bereits einige Male erwähnt, ist das Vorhandensein eines passenden Kamins Grundvoraussetzung für das Funktionieren eines Ventilators. Es muss eine durchwegs sichere, heiße Ablagefläche auf der Oberseite des Ofens vorhanden sein. Nur so kommt genügend Hitze für den Kaminventilator zusammen.
- Auflagefläche: Je größer die Auflagefläche (Standfuß) des Kaminventilators ist, desto mehr Wärmeenergie kann das Gerät aufnehmen. Nur dadurch wird garantiert, dass genug Hitze zum Peltier-Element strömen und dieses in Bewegung setzen kann.
- Kühler: Achten Sie darauf, dass der Kühler möglichst leistungsstark ist. Nur so ist sichergestellt, dass der für den Betrieb nötige Temperaturunterschied zwischen Ober- und Unterteil auch bei niedriger Drehzahl aufrechterhalten werden kann.
Kaminventilator: Fazit
Der Kaminventilator ist ein spannendes und praktisches technisches Gerät, mit dem sich die Effektivität eines Kaminofens nochmals deutlich steigern lässt. Er verhindert, dass die erzeugte Wärme aufsteigt und sich quasi „ungenutzt“ unter der Decke sammelt. Der Ventilator verteilt die Wärmeenergie und trägt sie somit auch in die entferntesten Ecken eines Raumes. Sie kommt dort also an, noch bevor sie sich deutlich abgekühlt hat.
Ein Kaminventilator steigert die Effizienz des Ofens, senkt somit den Materialbedarf und dadurch auch die Heizkosten. Die gängigen Modelle mit Peltier-Element benötigten für ein einwandfreies Funktionieren nicht einmal Strom aus der Steckdose. Sie wandeln einfach die Wärme in elektrische Energie – weshalb sie auch unter der Bezeichnung „thermoelektrische Ventilatoren“ erhältlich sind. Die Geräte sind günstig, einfach zu installieren, zuverlässig und langlebig. In der richtigen Umgebung ist der Einsatz eines Kaminventilators also auf jeden Fall eine gute Idee!
Was ist ein guter Kaminofen?
Die Entscheidung für den richtigen Kaminofen hängt von Faktoren wie Heizleistung, Raumgröße, Budget und spezifischen Bedürfnissen ab. Wenn Sie einen qualitativ hochwertigen Kaminofen suchen, der Ihren Anforderungen entspricht, gibt es mehrere renommierte Marken, die durch ihre Zuverlässigkeit und Effizienz überzeugen.
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