Neue KfW-Förderung 2023: Vorteile bei Solarstrom für Elektroautos | Klimaworld
Neue KfW-Förderung 2023: „Solarstrom für Elektroautos“ bringt Vorteile für Elektroauto-Besitzer
Die Zukunft der mobilen Fortbewegung ist zweifellos elektrisch, und immer mehr Menschen entscheiden sich für Elektroautos, um die Umwelt zu schonen. Den Strom für das Fahrzeug selbst zu erzeugen und zu nutzen wird nun mit einer neuen KfW-Förderung erleichtert: Das Programm „Solarstrom für Elektrofahrzeuge“ (442) stellt Zuschüsse von bis zu 10.200 Euro für eine Ladestation in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage und einem Batteriespeicher zur Verfügung. Was genau gefördert wird und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Update: Die Fördermittel für dieses Programm sind bereits nach kurzer Zeit ausgeschöpft, aktuell können keine neuen Anträge gestellt werden. Haben Sie Ihren Antrag schon gestellt, dann ist der Zuschuss für Sie reserviert, insofern Sie die Förderbedingungen erfüllen. Im nächsten Jahr sollen erneut 200 Millionen Euro von der Bundesregierung für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden. Über Neuigkeiten zu diesem Thema informiert die KfW in ihrem Newsletter. |
> Solarstrom für Elektroautos: Die Vorteile
> KfW-Programm 442: Wie hoch ist die Förderung?
> KfW-Förderung 442: Solarstrom für Ihr E-Auto – Welche Anforderungen gibt es?
> Wie kann die KfW-Förderung 442 beantragt werden?
Solarstrom für Elektroautos: Die Vorteile
Die Nutzung von Solarstrom für Ihr Elektroauto funktioniert genauso, wie bei anderen Haushaltsgeräten auch. Zunächst wird mittels einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach Sonnenenergie in Gleichstrom umgewandelt. Gleichstrom ist allerdings für elektrische Geräte nutzlos. Daher wandelt der integrierte Wechselrichter diesen Gleichstrom in Wechselstrom um. Über eine Wallbox genannte Ladestation kann dieser für das Laden des E-Autos zum Einsatz kommen.
Neben der finanziellen Entlastung durch selbst erzeugten Solarstrom gibt es noch weitere Vorteile, die für die Anschaffung einer eigenen PV-Anlage sprechen:
- Umweltfreundlichkeit: Solarenergie ist eine saubere und erneuerbare Energiequelle. Indem Sie Ihr Elektroauto mit Sonnenenergie aufladen, reduzieren Sie Ihre CO2-Emissionen und tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei.
- Unabhängigkeit von Energieversorgern: Mit einer eigenen Solaranlage sind Sie weniger abhängig von Energieversorgern und den steigenden Strompreisen. Sie erzeugen Ihren eigenen grünen Strom, mit dem Sie auch Ihr Elektrofahrzeug aufladen können.
- Bidirektionale Ladefähigkeit: Einige moderne Ladestationen haben die Möglichkeit, bidirektional zu arbeiten, was bedeutet, dass Ihr Elektroauto nicht nur aufgeladen werden kann, sondern bei Bedarf auch überschüssige Energie zurück ins Stromnetz eingespeist werden kann. Dadurch helfen Sie, das Stromnetz zu stabilisieren und durch eine Einspeisevergütung sogar noch etwas Geld zu verdienen.
- Steigerung des Eigenheimwerts: Eine Solaranlage auf Ihrem Haus oder Carport kann den Wert Ihrer Immobilie steigern, da sie potenziellen Käufern niedrigere Energiekosten und eine umweltfreundliche Energiequelle bietet.
Eigenverbrauch sinnvoller als Einspeisung Obwohl es im ersten Moment verlockend klingt, für den überschüssigen Strom eine kleine Finanzspritze zu bekommen, so ist die Höhe der Einspeisevergütung in den letzten Jahren deutlich gesunken. Eigenverbrauch lohnt sich in diesem Fall also mehr und der überschüssige Strom kann alternativ auch in einem Solarstromspeicher lagern, bis Sie ihn brauchen. Der Vorteil hierbei ist, dass Sie dann nicht nur Ihr E-Auto mit dem bevorrateten Strom laden können, sondern auch andere elektrische Geräte betreiben können. Achten Sie dabei aber auf die richtige Dimensionierung des Speichers, damit er effizient genutzt werden kann. |
KfW-Programm 442: Wie hoch ist die Förderung?
Wenn alle Anforderungen gemeistert sind, können Sie die Förderung ab dem 26.09.23 beantragen. Die KfW hat für diesen Zweck insgesamt ein Budget von 500 Millionen Euro bereitgestellt. Der maximale Zuschuss für die Investition kann sich sehen lassen: Bis zu 10.200 Euro sind möglich.
Die Zuschüsse setzen sich aus Teilbeträgen zusammen, die wie folgt aussehen:
- Für die Wallbox: 600 Euro pauschal ohne bidirektionaler Ladefähigkeit, mit dieser sind es 1.200 Euro pauschal
- Für die Photovoltaikanlage: 600 Euro pro kWp, bis zu einem Maximalwert von 6000 Euro
- Für den Solarstromspeicher: 250 Euro pro kWp, bis zu einem Maximalwert von 3.000 Euro
Mit anderen Förderprojekten, besonders lokalen Zuschüssen, ist die Förderung nicht kombinierbar.
Um diese Summen zu erhalten, müssen allerdings eine Reihe von Bedingungen erfüllt sein.
KfW-Förderung 442: Solarstrom für Ihr E-Auto – Welche Anforderungen gibt es?
Um diese Förderung beantragen zu können, müssen einige Anforderungen erfüllt werden. Diese sehen wie folgt aus:
Anforderungen für die KfW-Förderungen 442:
- Die dazugehörige Photovoltaik-Anlage muss mindestens 5kW Leistung haben, der Batteriespeicher mindestens 5kWh und die Wallbox mindestens 11kW
- Sie sollten bereits ein Elektroauto besitzen, beziehungsweise verbindlich bestellt haben. Erst dann kommen Sie für die Förderung infrage. Dadurch soll die Benutzung und Verbreitung der Elektromobilität weiter vorangetrieben werden, denn bisher befinden sich noch vergleichsweise wenig E-Autos im Umlauf
- Das Elektroauto kann auch geleast sein, allerdings muss der Leasingvertrag mindestens 12 Monate dauern und drei Jahre ab Beginn der Inbetriebnahme des geförderten Systems benutzt werden.
- Die Elektroautos dürfen keine Hybriden sein. Es werden nur rein elektrisch betriebene E-Autos (BEV) gefördert. Hybrid-E-Autos, die einen zusätzlichen Verbrennungsmotor für Benzin besitzen, werden also von den Förderungen außen vorgelassen.
- Alle Komponenten müssen privat sein. Das heißt, Ihr Elektroauto, sowie das Haus, auf dem Sie die Photovoltaik-Anlage installieren wollen, muss Ihnen selbst gehören. Wenn das Haus bei Verwandten steht oder das Auto ein Firmenwagen ist, zählt das nicht mehr zu „privat“ und es gibt keine Förderung
- Die Stromverwendung der Anlage und des Speichers soll hauptsächlich für das Elektroauto sein. Auch wenn die Photovoltaik-Anlage auch andere Geräte in Ihrem Haushalt betreiben kann, so soll bei der Förderung die Hauptaufgabe der Anlage das Laden Ihres Elektroautos sein. Dadurch könnte es zu einem massiven Überschuss des Stromes kommen, wenn das Fahrzeug als Pendlerfahrzeug agiert.
- Die Stromherkunft für etwaigen „Reststrom“ ist ebenfalls von Belangen. Sie dürfen Ihr Elektroauto ausnahmslos mit Ökostrom aufladen. Es geht also nicht, wenn die Solaranlage einmal nicht genug Energie abgibt, die Wallbox einfach an das normale Stromnetz anzuschließen, wenn der Strom nicht von ökologischer Herkunft ist. Das bedeutet, dass Sie eventuell auch den Stromversorger wechseln müssen und einen Ökostrom-Tarif abschließen sollten vorher.
Zudem muss das Elektroauto zukunftsfähig und mit offenen Schnittstellen zur Aufrüstung sein, sowie eine Smart-Meter-Umrüstung in Planung sein, damit die Förderung bewilligt wird.
Was ist eine Smart-Meter-Umrüstung? Einfach ausgedrückt, ersetzt ein Smart-Meter nur den herkömmlichen Stromzähler Ihres Hauses. Dieser kann von überall in Echtzeit abgelesen werden, was mehrere Vorteile bietet. Es können beispielsweise Fehler oder Störungen im Stromnetz durch die kontinuierliche Überwachung rechtzeitig erkannt und behoben werden, was zu weniger Stromausfällen führt. Auch sind Sie unabhängiger von zeitabhängigen Stromtarifen. Denn Strom ist zu Stoßzeiten meist teurer und durch gezieltes Verbrauchsverhalten können Sie Geld sparen. |
Ursprünglich war vorgesehen, nur das Gesamtprojekt zu fördern –Also nur wer eine Photovoltaikanlage, einen Batteriespeicher und eine Wallbox zusammen bestellt, hatte Anspruch auf die neue Förderung. Diese Einschränkung wurde jedoch im Nachhinein entfernt und es können auch einzelne Komponenten bezuschusst werden.
Fördervoraussetzungen für einzelne Komponenten
Die KfW gab in ihrem FAQ bekannt, dass nun also auch einzelne Komponenten gefördert werden können, beziehungsweise wenn eine Komponente bereits verfügbar ist. Auch hier gibt es jedoch Auflagen, die erfüllt werden müssen. Denn eine Aufrüstung Ihrer Komponenten, beispielsweise eine Erweiterung der vorhandenen Speicherkapazität Ihres Stromspeichers, erfüllt nicht die Fördervoraussetzungen.
Die Voraussetzungen für einzelne Komponenten im Überblick:
- Bei einer bereits vorhandenen Ladestation, ist eine Förderung nur möglich, wenn Sie eine weitere, fabrikneue Wallbox kaufen, die die Fördervoraussetzungen erfüllt
- Wenn Sie bereits eine Photovoltaik-Anlage besitzen, die weniger als 5 kW ist, können Sie diese auf mindestens 5 kW erweitern und einen neuen, fabrikneuen Wechselrichter kaufen oder eine weitere Photovoltaik-Anlage mit mindestens 5 kW, um die Solarförderung zu erhalten
- Ist bereits ein Stromspeicher in Ihrem Besitz, müssen Sie auch hier einen fabrikneuen Speicher kaufen. Denn die Erweiterung der vorhandenen Speicherkapazität erfüllt nicht die Voraussetzungen für eine Förderung
Der praktische Vorab-Check der KfW hilft Ihnen bei der Einschätzung, ob Sie für einen Zuschuss berechtigt sind.
Wie kann die KfW-Förderung 442 beantragt werden?
Bevor Sie Ihre Ladestation, Photovoltaikanlage und Ihren Solarstromspeicher bestellen oder entsprechende Verträge abschließen, ist es wichtig, einen Zuschuss über das Kundenportal "Meine KfW" zu beantragen. Das Portal wird ab dem 26. September 2023 für Anträge zur Verfügung stehen. Sobald Ihr Antrag genehmigt ist, können Sie die Bestellung und Installation der genannten Komponenten in Auftrag geben.
Nach der Umsetzung Ihres Projekts ist der nächste Schritt, ab März 2024 entsprechende Nachweise zu erbringen. Im Kundenportal müssen Sie dann weitere Daten zur installierten Ladestation, zur Photovoltaikanlage und zum Solarstromspeicher eingeben. Zusätzlich müssen Sie bestätigen, dass das Projekt vollständig umgesetzt wurde und alle relevanten Rechnungen und eventuell weitere Nachweise, wie etwa die Zulassung eines Elektroautos, hochladen.
Nach der Überprüfung Ihrer Angaben durch die zuständige Stelle wird der Zuschuss auf Ihr Konto überwiesen.
KfW-Förderung „Solarstrom für Elektroautos“: Fazit
Die Anforderungen für das neue KfW-Förderprogramm 442 sind sehr spezifisch und vor allem für Menschen interessant, die bereits ein Elektroauto besitzen oder einen Kauf fest beabsichtigen. Sofern alle Bedingungen erfüllt sind, ist ein Zuschuss bis zu 10.200 Euro für den für den Kauf und Anschluss von Ladestation, Photovoltaikanlage und Solarstromspeicher möglich. Dadurch wird die finanzielle Last der Installation und Inbetriebnahme der umweltfreundlichen Technologien verringert, und Sie können schneller von den Vorteilen der erneuerbaren Energien profitieren.
Die Förderungen sollen den Schritt in eine saubere und emissionsfreie Zukunft einfacher machen. Das Programm zielt darauf ab, eine umweltfreundliche Ladeinfrastruktur zu schaffen, die dezentral organisiert ist und das Stromnetz nicht überlastet.