Luftentfeuchter: Funktion & Einsatzgebiete | Klimaworld
Luftentfeuchter: Was bringen Sie und wie funktionieren sie?
Warum sich viele Menschen einen Luftbefeuchter anschaffen, ist logisch und nachvollziehbar. Unsere Schleimhäute leiden sehr unter der trockenen Umgebung, wenn wir in der kalten Jahreszeit viel Zeit in geschlossenen und geheizten Innenräumen verbringen. Manchmal ist die Umgebung aber nicht zu trocken, sondern zu feucht – Hier kommt der Luftentfeuchter ins Spiel. In welchen Situationen kommt er zum Einsatz? Welche Arten gibt es und wie kommt es überhaupt zu erhöhter Luftfeuchtigkeit in (Wohn)Räumen?
Dieser Artikel liefert Antworten auf all diese Fragen und verrät Ihnen, mit welchen Entfeuchtungs-Leistungen und welchem Geräuschpegel Sie bei den Geräten rechnen können.
> Wodurch entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen?
> Welche Gefahren bringt eine hohe Raumluftfeuchtigkeit mit?
> Wie funktioniert ein Luftentfeuchter?
> In welchen Situationen kommen Luftentfeuchter zum Einsatz?
> Welche Trockenleistung bieten Luftentfeuchter?
Wodurch entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit in (Wohn)Räumen?
Luftentfeuchter, auch Raumentfeuchter genannt, kommen dann zum Einsatz, wenn die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen dauerhaft über ein empfohlenes Maß steigt. Idealerweise liegt der Wert zwischen 40 und 60 %. Für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit gibt es drei mögliche Gründe: zu geringer Luftaustausch, falsches Lüften und schlechte Isolierung.
- Luftaustausch: In den letzten Jahren hat sich die Energieeffizienz von Gebäuden stetig verbessert. Verantwortlich dafür sind technische Fortschritte bei der Dämmung und Isolierung. Was auf der einen Seite Vorteile hinsichtlich Strom- und Heizkosten mit sich bringt, sorgt im Bereich des Raumklimas für Nachteile. Durch die gute Dämmung kommt es nämlich zu einem viel geringeren Luftaustausch, als es in früheren Tagen der Fall war. Dadurch steigt die Luftfeuchtigkeit.
- Lüften: Da der natürliche Luftaustausch wie beschrieben immer weniger wird, ist es umso wichtiger, durch richtiges Lüften für einen manuellen Austausch der verbrauchten Luft gegen neue Luft zu sorgen. Oftmals wird aber falsch (zu selten, zu kurz) gelüftet, was wiederum eine zu hohe Luftfeuchtigkeit nach sich zieht. Wie es richtig geht, erfahren Sie im Blogartikel “Richtig lüften und Schimmel vermeiden”.
- Isolierung: Was Dämmung und Isolierung betrifft, sehen sich Hausbesitzer einer großen Herausforderung gegenüber. Übertreiben sie es mit der Dichtung, beeinträchtigt das den Luftaustausch wie oben beschrieben. Dämmen sie zu wenig, sorgt das – besonders an Außenwänden – für zu große Temperaturunterschiede. Die Wände werden durch die kalte Luft von außen derart abgekühlt, dass es zu einer Kondensation der Raumluft an den kalten Wänden kommt. Das führt zu einer ungesunden Steigerung der Luftfeuchtigkeit und kann Schimmelbildung an den Wänden begünstigen.
Schimmel und Co: Welche Gefahren bringt eine hohe Raumluftfeuchtigkeit mit?
Zu hohe Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen wirkt sich auf zwei Arten negativ aus. Ein erhöhter Wert ist nicht nur schädlich für die Bausubstanz, sondern bringt auch gesundheitliche Risiken für die Bewohner mit sich.
Die wohl bekannteste und gefürchtetste Konsequenz von zu hoher Raumluftfeuchtigkeit ist die Schimmelbildung. Schimmel findet bei nass-feuchten Umgebungen die idealen Wachstumsbedingungen vor. Das ist besonders dort gegeben, wo eine kalte Außenwand mit (zu) warmer Raumluft in Berührung kommt und organisches Material (Tapeten, Putz oder Staub) vorhanden ist. Durch den Temperaturunterschied entsteht Kondenswasser, welches wiederum die Schimmelbildung begünstigt.
Dazu kommt, dass sich auch Milben, die bei vielen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, bei zu hoher Luftfeuchtigkeit wohlfühlen und rasch vermehren.
Wie funktioniert ein Luftentfeuchter?
Der Sinn und Zweck eines Luftentfeuchters ist schnell erklärt, denn sein Verwendungszweck steckt bereits in seinem Namen: Ein Luftentfeuchter oder Raumentfeuchter entzieht der Raumluft Feuchtigkeit. Das kann auf drei unterschiedliche Arten geschehen: Durch Kondensation, durch Adsorption und Absorption. Die Unterschiede dieser drei Arten hier kurz erklärt:
- Kondensation: Die Anlage saugt über einen Ventilator die feuchte Raumluft ein und leitet sie durch einen gekühlten Verdampfer. Dadurch erfolgt eine Abkühlung der Luft unter den Taupunkt. Die Folge: Die Feuchtigkeit kondensiert am gekühlten Verdampfer und wird somit aus der Luft entfernt. Anschließend landet es entweder in einem Auffangbehälter oder wird in einen Abfluss weitergeleitet. Die entfeuchtete Luft wird wieder erwärmt und in den Raum zurückgeleitet, wo sie wieder Feuchtigkeit aufnehmen kann. Der Kreislauf beginnt somit von Neuem. Der Feuchtigkeitsentferner schaltet sich selbst ab, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist. Außerdem bewirkt der Überlaufschutz dieselbe Reaktion, wenn der Wasserbehälter voll ist.
Was ist der Taupunkt? Als Taupunkt wird jene Temperatur bezeichnet, die erreicht werden muss, damit sich die in der Luft befindliche Feuchtigkeit als Kondenswasser auf festen Gegenständen absetzt. Der Taupunkt ist dann erreicht, wenn die Raumluft keine weitere Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann. Je kälter die Luft dabei ist, desto weniger Wasser kann sie speichern. Diesen Umstand macht sich der Raumentfeuchter zunutze. |
- Adsorption: Die feuchte Luft wird über ein sogenanntes Adsorbens, meist das bekannte Granulat „Silica Gel“ geleitet. Ebenso kommen immer wieder Molekularsiebe oder bestimmte Salze zum Einsatz. Der Dampf lagert sich am Adsorbens ab. Der große Vorteil dieser Geräte: Sie arbeiten besser, je niedriger die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit sind. Perfekt geeignet also für den Einsatz in feuchten Kellerabteilen. Auch in diesem Fall muss sich das Entfeuchtungsmittel nach einer gewissen Einsatzzeit regenerieren. Erreicht wird das durch Trocknung.
- Absorption: Bei diesen Geräten wird die Luft über eine hygroskopische Flüssigkeit – also eine Flüssigkeit, die Wasser anzieht/bindet – geleitet. Die Luftfeuchtigkeit bleibt sozusagen in dem Präparat hängen und verdünnt es. Je niedriger die Temperatur und höher die Luftfeuchtigkeit, desto besser arbeitet die Flüssigkeit. Nach einer gewissen Zeit benötigt die Lösung eine Auszeit und muss mittels Erhitzung regeneriert werden.
Für alle Geräte gilt: Die Energiebilanz verbessert sich deutlich, wenn die Luftentfeuchter gleichzeitig auch als Heizungsgeräte verwendet werden. Durch die anfallende Wärmeenergie von der Entfeuchtung ist dies in den meisten Fällen möglich.
In welchen Situationen kommen Luftentfeuchter zum Einsatz?
Dass Entfeuchter die Zusammensetzung der Raumluft verbessern sollen, ist mittlerweile bekannt. Es gibt allerdings mehr als nur eine Einsatzmöglichkeit für die praktischen Geräte.
- (Wohn)Raumtrocknung: Der Klassiker. Wärmebrücken sorgen für die oben erwähnte Bildung von Schimmel. Neben richtigem Lüften und einem angepassten Heizverhalten ist der Einsatz eines Entfeuchters ein weiterer Weg, um die Luftfeuchtigkeit auf ein angenehmes und gesundes Maß zu senken.
Was sind Wärmebrücken? Als Wärmebrücken (manchmal auch Kältebrücken) werden Bereiche in Gebäudeteilen bezeichnet, welche die Raumwärme überdurchschnittlich gut nach außen transportiert. Das hat zur Folge, dass genau jene Bauteile schneller auskühlen und sich rascher dem Taupunkt nähern als umliegende Teile. Dadurch kondensiert die in der Luft gespeicherte Feuchtigkeit an Wärmebrücken schneller, was wiederum die Schimmelbildung beschleunigt. |
- (Nutz)Räume mit viel Wasserdampf: Es gibt Räume in einem Gebäude/einer Wohnung, die einer besonders großen Menge an Wasserdampf ausgesetzt sind. Dazu gehören das Badezimmer, die Küche oder eine Waschküche. Ein Entfeuchter hat in einer derartigen Umgebung alsodie effektivste Einsatzmöglichkeit.
- Wäschetrocknung: Es muss nicht unbedingt eine Waschküche sein, auch das Waschen und Trocknen von Wäsche erhöht im Wohn- oder Schlafzimmer merklich die Luftfeuchtigkeit. . Zudem ist der Trocknungseffekt recht überschaubar, wenn die Raumluft von Haus aus schon mit Wasser gesättigt ist. Um eine ausreichende Trocknung zu ermöglichen und gleichzeitig die Bausubstanz zu schützen, ist der Einsatz eines Luftentfeuchters ein durchaus nützliches Mittel.
- Autos/Boote: Ein beliebtes Einsatzgebiet für kleinere Geräte ist der Innenraum von Autos oder Booten,besonders in den Wintermonaten. Der Luftentfeuchter kommt meist in Form eines Säckchens – gefüllt mit einer speziellen Mineralienmischung oder einem Silikat/Granulat– und sorgt dafür, dass die Scheiben nicht beschlagen. Zudem minimiert der Feuchtigkeitskiller auch hier die Gefahr von Schimmelbildung.
Luftentfeuchter: Welche Trockenleistung bieten die Geräte?
Mit welcher Leistung können Sie rechnen, falls Sie sich für den Kauf eines Luftentfeuchtungsgerätes entscheiden sollten? Das ist tatsächlich von der Raumtemperatur abhängig. Warum ist das so?
Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Liegt die Temperatur beispielsweise bei 20 °C, ist ein Wassergehalt von bis zu 17 g/m³ möglich. Beträgt die Temperatur allerdings nur 10 °C, sinkt der Feuchtigkeitsgehalt drastisch und liegt dann bei etwas 8 g/m³.
Daraus ergibt sich folgende Tatsache: Je wärmer ein Raum ist, desto besser arbeiten die weit verbreiteten Kondensationsentfeuchter. Für die Besitzer von feuchten Kellerabteilen heißt das nun, dass sie auf einen Adsorptionsentfeuchter oder einen Absorptionsentfeuchter (siehe oben) für ihr Vorhaben zurückgreifen sollten. Ein anderer ratsamer Ansatz wäre es, der Feuchtigkeit durch verstärktes Heizen oder – wenn nicht möglich – den Einsatz von Heizkanonen zu Leibe zu rücken.
Bei Vergleichstests, die erst kürzlich stattgefunden haben, haben Geräte der Marke Comfee besonders gut abgeschnitten. Der Testsieger entfernt bei Idealbedingungen beispielsweise über 800 ml Wasser in der Stunde aus der Raumluft. Die leistungsstarken Luftentfeuchtungsgeräte finden Sie in unserem Onlineshop. Die Lärmbelästigung durch eingeschaltete Geräte hält sich übrigens in Grenzen und liegt um die 50 dB. Das entspricht in etwa einem leisen Gespräch.