Meyer Burger – deutsche Photovoltaik mit Schweizer Präzision

Meyer Burger im Porträt – deutsche Photovoltaik mit Schweizer Präzision

Schweizer Uhrwerke sind weltbekannt für ihre Präzision – so überrascht es nicht, dass einer der renommiertesten Hersteller von Solarmodulen seine Ursprünge in der Uhrenindustrie genommen hat. Das Unternehmen Meyer Burger vereint Tradition und Spitzentechnologien zu Photovoltaik-Anlagen, die höchsten Standards genügen. Aber gut ist für Meyer Burger nicht gut genug: ohne Unterlass wird an weiteren Innovationen gearbeitet, die sich für Mensch und Umwelt auszahlen. Möglich machen das ca. 900 Mitarbeiter, die am Entwicklungsstandort in der Schweiz, in Fertigungsstandorten in Deutschland sowie in den internationalen Vertriebsniederlassungen zum Erfolg des Unternehmens und einer solaren Zukunft beitragen.

> Unternehmensgeschichte
> Standortvorteil Deutschland
> Innovationen von Meyer Burger
> Die leistungsstärksten Module auf dem Markt
> Nachhaltigkeit als Unternehmensphilosophie
> Solarenergie auf dem nächsten Level

Unternehmensgeschichte – Von der Uhren- in die PV-Industrie

Die Meyer & Burger GmbH – benannt nach ihren Gründern Hans Meyer und Erich Burger – wurde im Jahr 1953 gegründet. Damals stellte die Firma Präzisionsmaschinen für die Uhrenindustrie her und etablierte sich damit für viele Jahre in der Schweizer Unternehmenslandschaft. Erste Ausflüge in andere Branchen erfolgten dank hohem technologischem Knowhow: So begann Meyer Burger 1970 damit, Siliziumwafer für die Halbleiterbranche zu schneiden. Das Jahr 1983 markierte schließlich den Eintritt in die Photovoltaik-Industrie, die damals selbst noch in den Kinderschuhen steckte.

Von da an war Photovoltaik eines der Hauptgeschäftsfelder. 1999 gründete das Unternehmen die Meyer & Burger Holding AG und brachte noch im selben Jahr die erste Bandsäge für die Solarindustrie auf den Markt. Wenige Jahre später erschlossen sie im Zuge der aufblühenden Ära der Solarenergie den russischen, asiatischen und amerikanischen Markt. Diesen Trend trieb Meyer Burger mit der Gründung von Tochtergesellschaften in China und Japan weiter voran. Im Jahre 2006 wurde das Unternehmen schließlich in Meyer Burger Technology AG umbenannt und verlegte seinen Sitz nach Baar in der Schweiz. Der Börsengang folgte im November 2007.

Zwischen 2010 und 2012 vergrößerte sich die Konzerngruppe durch Unternehmens-Übernahmen deutlich, um die Photovoltaikproduktion mit eigenen Maschinen abzudecken. Ausschlaggebende Maschinen waren dabei Diamant-Drahtsägen für das Schneiden ultra-dünner Silizium-Scheiben (Wafer), Beschichtungssysteme, um die Wafer zu funktionierenden Solarzellen aufzubauen, und Anlagen für die Produktion kompletter Solar-Module. 2012 erfolgte der Umzug des Firmensitzes von Baar nach Thun. Herausragende Innovationen aus dieser Zeit sind die Weiterentwicklung der Heterojunction-Technologie, die Patentierung der Smart-Wire-Technologie sowie die Industrialisierung der PERC-Technologie, die weltweiter Standard bis 2017 war. Im Jahr 2020 gelang Meyer-Burger zudem der Nachweis, dass HJT/SWCT-Module in Massenfertigung hergestellt werden können.

Einen letzten großen Schritt wagte das Unternehmen 2021: Der Maschinenverkauf wurde komplett eingestellt, um sich strategisch auf hocheffiziente Solarmodule zu konzentrieren. Mit diesem Neustart als Solarzellen- und Modulhersteller gelang Meyer Burger nichts weniger als die Neuerfindung ihres Geschäftsmodells: Während sie bisher andere Hersteller mit Produktionsmaschinen für Hochleistungs-PV-Zellen und -Modulen ausstatteten, nutzen sie ihre Expertise nun für eigene Produkte. Das erklärte Ziel ist es, selbst zum führenden Hersteller zu werden.

Mit fast 70 Jahren Unternehmensgeschichte und 40 Jahren Erfahrung in der Photovoltaik bildet Meyer Burger das technologische Rückgrat der Branche. Neben technischen Innovationen – von der Diamantdrahtsäge, über industrielle PERC-Lösungen bis hin zur Präzisionsmesstechnik für Solarmodule – wurden auch zahlreiche Standards gesetzt, an denen sich die gesamte Branche misst. Die große Mehrheit der heute weltweit produzierten Solarmodule basiert auf Technologien, die von Meyer Burger entwickelt wurden.

Standortvorteil Deutschland

Alle von Meyer Burger in der Schweiz entwickelten Solarzellen werden ausschließlich in Deutschland produziert. Neben der Qualität und Zuverlässigkeit die mit dem Label „Made in Germany“ in Verbindung gebracht wird, bringt der Standort weitere Vorteile mit sich: So bedeutet die zentrale Lage in Europa kurze Lieferwege und damit schnelle Lieferzeiten. Das ermöglichen hervorragende Frachtlogistikverbindung mit mehreren Güterzugterminals und Binnenwasserhäfen in der Nähe. So können 1-2 Tage Lieferzeit in ganz Europa erreicht werden.

Drei Standorte betreibt Meyer Burger in Deutschland: in Bitterfeld-Wolfen findet die Zellproduktion statt, in Freiberg die Modulproduktion und Hohenstein-Ernstthal ist der größte Standort für Forschung und Industrialisierung. In diesem sogenannten „Solardreieck“ gibt es viele industriespezifische Mitarbeiter. Die Nähe zu Forschungs- und Entwicklungszentren hilft zudem dabei, dass das Unternehmen stets am Puls der Zeit bleibt, wenn es um neue Innovationen geht. Dank der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Ausbildung von Fachkräften für eine Zukunftsbranche wird der Wirtschaftsstandort nachhaltig gestärkt. Das wird getragen durch eine politische Unterstützung auf Bundes- und Landesebene.

Solarzellenwerk in Thalheim (bei Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt)

Mit dem Engagement in Deutschland trägt Meyer Burger auch zur Wiederbelebung der Photovoltaikindustrie und Modulproduktion in Europa bei. Viele Materialien werden bereits von europäischen Zulieferern bezogen, was das Unternehmen vor Unterbrechungen in der Lieferkette wappnet. Auch lokale Steuerzahlungen stärken die europäischen PV-Industrie. Der hohe Grad der Unabhängigkeit stellt sicher, dass Meyer Burger seinen technologischen Führungsanspruch halten kann.

Innovationen von Meyer Burger: Heterojunction (HJT) und Smartwire Connection-Technologie (SWCT™)

In den 1980er Jahren entwickelte der japanische Elektronikhersteller SANYO ein Konzept, amorphes Silizium für die Herstellung von Solarzellen zu verwenden. Damals war jedoch nur ein kleiner Teil der umgewandelten Sonnenenergie nutzbar. SANYO experimentierte mit den sogenannten a-Si-Zellen (das amorphe Silizium) und konnte im Zuge dessen die Effizienz stabilisieren während gleichzeitig die Lichtabsorption beibehalten werden konnte. Das war die Geburt der Heterojunction-Technologie.

Die Ingenieure von Meyer Burger griffen die Technik auf und entwickelten sie weiter. Für eine gesteigerte Effizienz kombinierten sie dazu unterschiedliche Silizium-Schichten miteinander, um eine einzigartige Zellstruktur zu schaffen. Meyer Burger HJT-Zellen können dadurch mehr Sonnenenergie aufnehmen und umwandeln als gewöhnliche Solarzellen. Der erzeugte Strom fließt mit weniger Widerstand durch das Modul, was geringere Verluste bedeutet. Auch bei schwachem Sonnenlicht oder bewölktem Wetter arbeiten die Zellen mit hoher Effizienz.

Die Heterojunction-Technologie geht Hand in Hand mit einer weiteren Innovation von Meyer Burger: die patentierte „SmartWire Connection“-Technologie (SWCT) nutzt besonders dünne Kupferdrähte zur Verbindung der Solarzellen. So werden pro Zelle bis zu 2000 Kontaktpunkte geschaffen, welche die üblichen Busbars ersetzen. Das verbessert den Wirkungsgrad von Solarmodulen bei gleichzeitiger Senkung der Produktionskosten. Die Zellstabilität verbessert sich durch den Einsatz der Drähte stark, was die Anfälligkeit für Mikrorisse verringert – einem der häufigsten Gründe von Leistungsverlusten bei Solarmodulen. Zudem wird Verschattung im Modul um bis zu 30% verringert.

Heterojunction-Zellen (HJT) ergänzen sich auch im Fertigungsprozess sehr gut mit SWCT, da sie für die hohen Temperaturen der herkömmlichen Busbar-Verbindungstechnologie sehr anfällig sind. Der innovative SWCT-Kupferdrahtprozess kommt hingegen mit niedrigeren Temperaturen aus, was nicht nur die Kontaktierung mit Hochleistungs-HJT-Zellen ermöglicht, sondern auch den Energieaufwand in der Fertigung senkt. Durch eine Verbindung dieser beiden führenden PV-Technologien kann die Erhöhung der Gesamtperformance des Moduls bei gleichzeitiger Verringerung der Produktionskosten erreicht werden.

Die Leistungsstärksten PV-Module auf dem Markt

Neben dem Markenzeichen „Made in Germany“ sprechen noch viele weitere Vorteile für die Solarmodule von Meyer Burger. Einer davon erschließt sich im wahrsten Sinne des Wortes auf den ersten Blick: Die eleganten PV-Module verbinden ein minimalistisches Design mit ausgezeichneter Funktionalität. So genügen sie auch den Ansprüchen anspruchsvoller Projekte, die weder auf Leistung noch auf Ästhetik verzichten möchten.

Module von Meyer Burger sind in drei Varianten erhältlich:

  • Das Modell „Meyer Burger Black“ ist mit einer schwarzen Backsheet-Folie ausgestattet, die ein komplett schwarzes Erscheinungsbild ermöglicht. Das gibt dem Modul einen besonders modernen Look. Auch die Leistung kann sich sehen lassen: in der eleganten Hülle steckt eine Nennleistung von 375-395 Wp und eine Effizienz von 20,4 – 21,5 %.
  • Übertroffen wird es noch vom Modell „Meyer Burger White“ mit weißer Backsheet-Folie: Mit einer Nennleistung von 380-400 Wp und einer Effizienz von 20,7 – 21,7 % ist es das leistungsstärkste Modul im Portfolio.
  • Die Rückseite des Moduls „Meyer Burger Glass“ ist aus transparentem Glass gefertigt. Das ermöglicht auch die Nutzung des auf die Rückseite fallenden Sonnenlichts. Auf gleicher Fläche wird so ein höherer Solarertrag erzielt. Die Leistung des Moduls lässt sich mit 370-390 Wp und einer Effizienz von 20,6 – 21,8 % beziffern.

Trotz ihres ansprechenden Äußeren müssen bei Solarmodulen von Meyer Burger auch bei Stabilität und Leistung keine Abstriche gemacht werden. Die in den Modulen verwendete SWCT-Technologie verbessert die Zellstabilität und macht die Solarmodule weniger anfällig für so genannte Mikrorisse. Das ultrastabile spezielle Backsheet schützt die Zellen zusätzlich vor Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen. Hochentwickelte Technologie und eine hohe Verarbeitungsqualität machen die Module auf maximal widerstands- und leistungsfähig.

Und diese Leistung lässt keine Wünsche offen: Dank der von Meyer Burger weiterentwickelten und patentierten Heterojunction/SmartWire-Technologie erzielen die Solarzellen einen deutlich höheren Energieertrag pro Fläche als eine Solaranlage mit gängigen PERC-Technologien. Bis zu 20 % mehr Energieertrag ist auch bei schwachen Lichtverhältnissen möglich – das macht die Solarmodule zu den leistungsstärksten auf dem Markt. Diese Leistung garantiert Meyer Burger mit branchenführenden Garantiebedingungen von mehr als 92% Leistung nach 25 Jahren bei Glas-Folie-Modellen und mehr als 93% Leistung nach 30 Jahren bei Glas-Glas-Modellen.

Dazu kommt das gute Gefühl, etwas für Nachhaltigkeit getan zu haben. Das Unternehmen hält sich an hohe Umwelt- und Sozialstandards und produziert ausschließlich in Deutschland. Im Gegensatz zu anderen Herstellern verzichtet Meyer Burger konsequent auf den Einsatz von Blei und setzt deutlich weniger Lösungsmittel ein als bei herkömmlichen Produktionsverfahren. Auch der Silberanteil der Module konnte drastisch reduziert werden. Alle Module sind zu einem hohen Grad recyclingfähig und können über QR-Codes lückenlos nachverfolgt werden.

Nachhaltigkeit als Unternehmensphilosophie

Die Erzeugung von Solarstrom ist bereits von Hause aus umweltfreundlich, denn Solarzellen verursachen bei ihrem Betrieb keinen CO2-Ausstoß. Das gilt jedoch häufig nicht für ihre Produktion. Aus diesem Grund hat es sich Meyer Burger zur Aufgabe gemacht, den Fußabdruck aller Produktionsabschnitte möglichst gering zu halten. Nachhaltigkeit ist dabei nicht nur ein Lippenbekenntnis – der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen zieht sich vielmehr durch alle Geschäftsbereiche. Das Unternehmen setzt vom ersten bis zum letzten Schritt der Produktion auf hochwertige Materialien, ressourcenschonende Prozesse und höchste Recyclingfähigkeit im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Alle Betriebsstätten beziehen ihre Energie aus erneuerbaren Quellen. Die Produktionsketten in Europa sind so optimiert, dass weniger CO2 für den Transport verursacht wird. Das macht Transportwege nicht nur kurz, sondern die Lieferketten auch zuverlässig und weniger anfällig. Die Module selbst werden zudem nach strengsten Umweltstandards gefertigt. Innovationen wie SWCT ermöglichen ein bleifreies Endprodukt und eine deutliche Energieeinsparung im Produktionsprozess. In der Produktion werden deutlich weniger Lösungsmittel eingesetzt als bei herkömmlichen Solarmodulen. Ein spezielles Druckverfahren in der Zellproduktion erreicht zudem eine Verbrauchsreduktion von Silber um 66%, was diesen wertvollen Rohstoff schont.

Dank ihrer hohen Qualität halten Meyer Burger Module auch nach vielen Jahren noch ihr Leistungsversprechen. Aber auch nach Ablauf der Lebensdauer der Produkte sind sie nicht etwa teuer Sondermüll: Alle verwertbaren Teile werden in enger Zusammenarbeit mit Recycling-Partnern wiederverwendet und in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt. Meyer Burger strebt dabei eine nahezu vollständige Recyclingquote an, die über der aktuell gültigen Vorschrift von etwa 80 % liegt.

Solarenergie auf dem nächsten Level

Solaranlagen werden immer beliebter und die Hersteller arbeiten konstant daran, das Leben von Besitzern dieser Anlagen zu verbessern. In Sachen Energieertrag und Effizienz definiert Meyer Burger neue Maßstäbe und kombiniert diese mit erstklassigem Design. Technologische Innovationen wie Heterojunction und SmartWire-Connection machen ihre Solarmodule leistungsstärker und langlebiger als andere Anlagen. Dabei muss auch auf Nachhaltigkeit nicht verzichtet werden: Der Hersteller achtet bei jedem Schritt der Produktion auf Schonung der natürlichen Ressourcen.