Öltank entsorgen: So geht’s richtig | Klimaworld

Öltank entsorgen – So geht es fachgerecht  

Steht eine Öltankentsorgung an, gibt es einiges zu beachten. Öl ist eine wassergefährdende Flüssigkeit, weswegen eine ordnungsgemäße und fachgerechte Entsorgung besonders wichtig ist. Wann es notwendig ist, den Öltank zu entsorgen, welche Kosten dabei anfallen und wie sich der Ablauf einer Öltankentsorgung gestaltet, erfahren Sie hier. 

> Wann wird es  notwendig, einen Öltank zu entsorgen?
> Welche Vorschriften gelten für die Entsorgung eines Heizöltanks?
> Wie läuft eine professionelle Öltankentsorgung ab?
> Kann ich meinen alten Öltank selbst entsorgen?
> Wieviel kostet eine Öltankentsorgung?
> Wird eine Öltankentsorgung gefördert?
> Welche Dinge müssen beachtet werden, wenn ein Öltank entsorgt werden muss?

Wann wird es notwendig, einen Öltank zu entsorgen? 

Die sichere Lagerung von Heizöl ist unbedingt notwendig, wenn eine Ölheizung vorhanden ist. Andernfalls kann das Heizöl in die Umwelt gelangen, wodurch das Trinkwasser auf lange Zeit verschmutzt wird. Ist die Ölheizung in Betrieb, erfolgt die Sicherstellung der ordnungsgemäßen Lagerung durch festgelegte Wartungsintervalle. Entscheiden sich Hausbesitzer allerdings für einen Heizsystemwechsel, wird der Heizöltank meist überflüssig. In diesem Fall gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, was mit dem alten Öltank zu tun ist. Neben der klassischen Entsorgung, um die es im nächsten Abschnitt gehen wird, sind auch folgende zwei Optionen durchaus üblich:  

  • Nutzung des Heizöltanks als Regenwasserspeicher 
  • Nutzung des Heizöltanks als Pelletsilo 

Bevor der alte Heizöltank als Regenwasserspeicher oder Pelletsilo genutzt werden kann, sind einige Reinigungs- und Umbaumaßnahmen notwendig. Diese dürfen allerdings nur durch Fachbetriebe erfolgen und sind oft mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Neben dem zusätzlichen Aufwand, wie den umfassenden Reinigungsmaßnahmen und Umbauarbeiten, sind spezielle Tanks für die Regenwasseraufbewahrung und die Lagerung von Pellets meist effizienter und weniger wartungsintensiv als alte umfunktionierte Heizöltanks. 

Welche Vorschriften gelten für die Entsorgung eines Heizöltanks? 

Die unproblematischste Lösung ist und bleibt die professionelle Öltankentsorgung. Da Heizöl ein wassergefährdender Rohstoff ist, gelten für die Entsorgung Vorschriften und Gesetze, die sicherstellen sollen, dass das Heizöl nicht in die Umwelt gelangt. Zu beachten sind dabei die Vorgaben des Wasserhaushaltgesetzes (WHG) und die Verordnungen über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS). Diese legen fest, dass die Beauftragung von zertifizierten Tankschutz-Fachbetrieben mit einer Zulassung nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) für folgende Maßnahmen an Heizöltanks immer verpflichtend ist: 

  • Inbetriebnahme 
  • Tankreinigung 
  • Dauerhafte Stilllegung 

Abhängig vom Bundesland und der Größe des Tanks ist die Entsorgung von einem Fachbetrieb vorzunehmen. Allerdings gilt diese Vorschrift in den meisten Bundesländern erst ab einer Tankgröße von 1.000 Litern. 
 

Info: 

Welche Regelungen in Ihrem Bundesland für die Entsorgung von alten Heizöltanks gelten, erfahren Sie bei der örtlichen unteren Wasserbehörde. Diese ist für den Vollzug des Wasserhaushaltsgesetzes zuständig und überwacht die Einhaltung aller wasserrechtlichen Vorschriften. Auch der präventive Umweltschutz im Umgang mit wassergefährdenden Stoffen fällt in ihren Aufgabenbereich. 

Ablauf einer professionellen Öltankentsorgung 

Professionelle Öltankentsorgungen laufen üblicherweise in folgenden drei großen Schritten ab: 

  1. Nach einer Ölstandsmessung erfolgt das Abpumpen des im Tank verbliebenen Heizöls und abgesetzten Ölschlamms durch den Fachbetrieb. Dieser übernimmt auch die Entsorgung des Restöls. Im Idealfall findet die Öltankentsorgung statt, wenn nur noch wenig Heizöl im Tank verblieben ist. Aber auch der Verkauf von verbliebenem Restöl ist möglich, sofern dieses keine Verunreinigungen aufweist. 
  2. Nachdem das alte Heizöl aus dem Tank abgeführt wurde, erfolgt die Entgasung und Reinigung des Tanks. Während dieser chemischen Reinigung trennt der Fachbetrieb alle Rohrverbindungen und reinigt sie. 
  3. Abschließend demontiert und entsorgt der Fachbetrieb den alten Heizöltank. Sowohl Stahltanks als auch einige Kunststofftanks werden dazu zerkleinert. 

Kann ich meinen alten Öltank selbst entsorgen? 

Entsprechend den Vorgaben des Wasserhaushaltgesetzes (WHG) und den Verordnungen über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS) darf man weder das Abpumpen noch die Reinigung selbstständig durchführen. Die eigenständige Entsorgung des gereinigten Heizöltanks ist in einigen Fällen jedoch möglich. Die dabei geltenden Bestimmungen unterscheiden sich abhängig vom Bundesland.  

In jedem Fall ist es notwendig, das Vorhaben bei der unteren Wasserbehörde anzumelden. Nach §40 VAwS muss die Meldung mindestens sechs Wochen vor der Entsorgung schriftlich erfolgen. Der Fachbetrieb, welcher die Reinigung und Stilllegung des alten Tanks vornimmt, stellt darüber hinaus einen Nachweis aus, welcher ebenfalls bei der unteren Wasserbehörde einzureichen ist.  

Gut zu wissen: 

Obwohl es in einigen Bundesländern möglich ist, die Entsorgung der Tankanlage selbst zu übernehmen, lohnt es sich, auf Experten zu setzen. Denn wenn Heizöl in die Umwelt gelangt, kommen hohe Geldbußen auf die Verursacher zu. 

Kosten der Öltankentsorgung 

Die Kosten, welche bei der fachgerechten Öltankentsorgung anfallen, sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Neben dem Material, der Restölmenge und der Größe des alten Heizöltanks ist die Einbausituation eine relevante Variable. Grundsätzlich liegen die zu erwartenden Kosten meist nah an folgenden Richtwerten: 

Material 

Einbausituation 

Größe 

Kosten 

Plastik 

im Haus 

bis 5.000 l 

ca. 350 bis 1.000 €
   

bis 10.000 l 

1.000 bis 1.300 €

Stahl 

im Haus 

bis 5.000 l 

600 bis 1.000 €

   

bis 10.000 l 

1.000 bis 1.700 €

Stahl 

Erdtank (unterirdisch) 

bis 10.000 l 

1.000 bis 1.700 €

   

bis 20.000 l 

1.700 bis 3.500 €

Dennoch spielt das regionale Preisgefüge eine Rolle bei der Kostenentwicklung. Auch durch lange Anfahrtswege oder die Restölentsorgung entstehen gelegentlich zusätzliche Kosten. Daher sind Preisvergleiche unterschiedlicher Anbieter stets ratsam.  

Förderung für die Öltankentsorgung 

Die Kosten für die fachgerechte Öltankentsorgung fallen oft relativ hoch aus. Da die Entsorgung meist bei der Umstellung des Heizsystems erfolgt, ist die Nutzung staatlicher Fördermittel möglich. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergibt mittels der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Fördermittel für den Wechsel von Ölheizungen zu anderen Heizsystemen. Die Entsorgung des alten Heizöltanks gilt im Rahmen dieses Förderprogramms als Umfeldmaßnahme und ist dadurch Teil der förderfähigen Kosten. Abhängig von der Heizungsart, welche künftig Verwendung findet, beläuft sich die Förderung auf 30 bis 45 % der förderfähigen Kosten, wenn das neue Heizsystem eine alte Ölheizung ersetzt.  

Die Beantragung dieser Fördergelder erfolgt beim BAFA im Vorfeld der Planung sämtlicher Maßnahmen. Zu beachten ist dabei, dass das neue Heizsystem in der Liste der förderfähigen Heizungen aufgeführt ist. 

Checkliste für die Öltankentsorgung 

Damit die Entsorgung des alten Heizöltanks reibungslos abläuft, gibt es einige Faktoren zu beachten. Hier finden Sie eine Checkliste, welche einen Überblick über alle notwendigen Schritte bietet: 

  • Verbrauch oder Verkauf des Heizöls
    Vor der Entsorgung eines alten Heizöltanks ist es ratsam, das vorhandene Restöl zu verbrauchen: Je weniger die Fachbetriebe abpumpen müssen, desto geringer sind die Kosten. Aber auch wenn der Zeitpunkt der Öltankentsorgung sich nicht flexibel bestimmen lässt, können die Kosten durch einen Verkauf des verbliebenen Restöls verringert werden.
  • Beantragung von Fördermitteln
    Erfolgt die Entsorgung des Tanks im Rahmen einer Heizungserneuerung, sind Förderungen über das BAFA möglich. Ein Antrag für Fördermittel ist stets frühzeitig vor Beginn jeglicher Maßnahmen zu stellen.
  • Meldung an untere Wasserbehörde
    Die Stilllegung und Entsorgung von Heizöltanks ist meldepflichtig. Sechs Wochen vor Beginn der Maßnahme ist daher eine schriftliche Meldung bei der unteren Wasserbehörde einzureichen. 
  • Vergleich der Angebote unterschiedlicher Anbieter
    Da die Preise bei unterschiedlichen Anbietern stark variieren, lohnt sich meist der Preisvergleich. Insbesondere regionale Anbieter sind meist günstiger, da lange Anfahrtswege entfallen. 
  • Nachweise bei unterer Wasserbehörde einreichen
    Nachdem die Reinigung, Stilllegung und gegebenenfalls die ordnungsgemäße Entsorgung durch die Fachbetriebe ausgeführt wurde, sind die Bescheinigungen für diese Maßnahmen bei der unteren Wasserbehörde einzureichen. 

Wichtige Information: 

Nachdem die Nachweise bei der unteren Wasserbehörde eingegangen sind, beauftragt diese gelegentlich einen Sachverständigen. Dieser überprüft, dass sowohl die Reinigung, die Stilllegung, als auch die Entsorgung korrekt erfolgt sind und kein Heizöl in die Umwelt gelangt ist. 

Öltank entsorgen: fachgerecht und ordnungsgemäß 

Da Heizöl ein wassergefährdender Rohstoff ist, ist die fachgerechte und ordnungsgemäße Reinigung, Stilllegung und Entsorgung eines Öltanks besonders wichtig. Obwohl es in einigen Bundesländern möglich ist, die Entsorgung selbst zu übernehmen, ist es oft sinnvoll, diesen Arbeitsschritt von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen. Um die dabei entstehenden Kosten zu senken, gibt es die Möglichkeit, auf staatliche Fördermaßnahmen zurückzugreifen. Auch ein Anbietervergleich ist meist lohnend, da die Preise verschiedener Fachbetriebe stark variieren. 

Was ist eine gute Ölheizung?

Eine gute Ölheizung zeichnet sich durch hohe Effizienz, Zuverlässigkeit und Umweltfreundlichkeit aus. Moderne Ölheizungen, insbesondere Brennwertkessel, nutzen die Energie des Heizöls optimal aus, indem sie nicht nur die Wärme der Verbrennung, sondern auch die im Abgas enthaltene Wärmeenergie nutzen. Dies führt zu einem höheren Wirkungsgrad und geringeren Heizkosten.

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