Pellets kaufen – darauf müssen Sie achten | Klimaworld
Pellets kaufen: Das müssen Sie zu Qualitätsstufen, Lagerung und Preisentwicklung wissen
Die Zahl der Pelletheizungen steigt in Deutschland jedes Jahr beständig an. Holzpellets haben sich damit zu einem beliebten Brennmaterial in der Heizungslandschaft gemausert. Beim Kauf von Pellets gibt es jedoch einige wichtige Dinge zu beachten, damit sie jederzeit effizient und sicher heizen können. Wie sie qualitativ hochwertige Pellets erkennen und was es rund um Lieferung, Lagerung, und Preisentwicklung zu berücksichtigen gibt, zeigt Ihnen der folgende Ratgeber.
> Was sind die Vorteile von Holzpellets?
> Woran erkenne ich die Qualität von Pellets?
> Abgepackt oder lose Pellets - Was gibt es rund um die Lieferung von Pellets zu beachten?
> Pellets kaufen: Was gibt es bei der Lagerung zu beachten?
> Wie ist die Preisentwicklung von Pellets?
Was sind die Vorteile von Holzpellets?
Pellets erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit, denn sie bringen viele Vorteile mit sich. So sind Holzpellets...
- … ausgesprochen effizient, denn sie besitzen eine besonders hohe Energiedichte
- … einfach zu handhaben
- … eine regionale Option. Pellets lassen sich problemlos in unseren Breitengraden herstellen, die Transportkosten und CO2-Emissionen bleiben dadurch sehr niedrig.
- … nachhaltig, da sie aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt werden
- … umweltfreundlich. Die Verbrennung von Pellets geht weitaus sauberer vonstatten als etwa jene von fossilen Energieträgern.
- … komfortabel. Speziell dann, wenn Sie sich für einen Pelletofen mit automatischer Förderschnecke entschieden haben.
Wer schon länger eine Pelletheizung sein Eigen nennen kann, der hat im Laufe der Zeit vermutlich seine bevorzugte Pelletsorte bereits gefunden. Wer sich allerdings zum ersten Mal mit dem Brennstoff auseinandersetzt, kann sich angesichts der breiten Produktpalette durchaus etwas überfordert fühlen. Worauf Sie konkret achten sollten, wird im Folgenden näher erläutert.
Woran erkenne ich die Qualität von Pellets?
Die gute Nachricht: Die Produktion von Pellets unterliegt einer bestimmten Norm, welche Grenzwerte bezüglich Faktoren wie etwa Heizwert, Aschegehalt oder Wassergehalt festlegt. Sie können als Konsument also sicher sein, dass ein gewisses Mindestmaß an Qualität niemals unterschritten wird. Die schlechte Nachricht: Innerhalb dieser Vorgaben haben die Hersteller einen sehr großen Spielraum. Das führt zu teilweise eklatanten Qualitätsunterschieden. Als Laie hat man auf den ersten Blick nur wenig Chance, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Dabei ist es gar nicht so schwierig, gute von weniger guten Produkten zu unterscheiden.
Sehen Sie deshalb genau hin: Je glatter und glänzender die Oberfläche der Pellets, desto höher die Qualität. Minimale Risse sind dabei kein Problem. Ein weiteres positives Indiz ist die gleichmäßige Größe der Pellets. Auch die Farbe kann Hinweise liefern: Üblicherweise sind auffällige Unterschiede ein Indiz dafür, dass qualitativ minderwertige Späne verarbeitet wurden. Zwei weitere gute Indikatoren sind Abrieb und Staubentwicklung. Halten sich beide in Grenzen, können Sie von einer hohen Produktqualität ausgehen. Ganz ohne Staubentwicklung sind Pellets übrigens nicht zu haben, aber weniger bedeutet hier besser.
Gute Pellets haben zudem einen eigenen Geruch. Sie duften leicht süßlich. Allerdings verfliegt dieser Geruch schnell, weshalb das Merkmal für Laien oft nicht einfach auszumachen.
Wassertest: nicht aussagekräftig Angeblich existiert eine ganz einfache Methode, um die Pellet-Qualität zu bestimmen. Ein einzelnes Pellet wird in ein mit Wasser gefülltes Glas gelegt. Schwimmt es, ist es minderwertig, sinkt es zu Boden, ist es hochwertig. Das wird mit der vermeintlichen Dichte des Materials erklärt. Allerdings ist dieser Test irreführend, da sowohl gute als auch schlechte Pellets sinken. |
Welche Qualitätsstufen gibt es bei Holzpellets?
Wer keine Möglichkeit hat, die Pellets vor dem Kauf zu begutachten, der kann sich an diversen Bezeichnungen und Siegeln orientieren. Es gibt nämlich tatsächlich einige Klassifizierungen, die auf eine besonders hohe Produktqualität hinweisen. Wie schon erwähnt, existiert im Zusammenhang mit Holzpellets eine Industrienorm. Für Deutschland war das lange Zeit die DIN 57131. Im Jahr 2010 kam es zur Einführung der europaweit gültigen Norm EN 14961-2. Diese ist in die folgenden drei Qualitätsstufen unterteilt:
- A1: Diese Klasse steht für einen hohen Heizwert bei gleichzeitig niedrigem Wasser- und Aschegehalt. Eine gleichmäßige Größe verspricht einen optimalen Einsatz in privaten Anlagen. Bei dieser Auszeichnung können Sie somit höchste Produktqualität erwarten.
- A2: Hier liegt der Ascheanteil höher und der Heizwert niedriger. Es handelt sich um eine etwas geringere Qualitätsstufe, die aber immer noch gut für den Privatgebrauch geeignet ist.
- B: Pellets dieser Kategorie sind für die industrielle Nutzung gedacht. Da die Öfen deutlich größer sind, können die Presslinge hier auch gerne etwas gröber sein.
Neben der europaweiten Norm gibt es noch weitere Zertifikate, die auf eine hohe Produktqualität von Holzbrennstoffen hinweisen. Dazu zählen „EN plus“ und „DIN plus“:
- EN plus Zertifikat: Das Zertifikat regelt Anforderungen bezüglich stofflicher Eigenschaften, Produktionskriterien, Kennzeichnung und Logistik. Es ist also der gesamte Produktionsprozess betroffen. Die Klasse EN plus-A1 steht für die höchsten Standards hinsichtlich Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit, Transparenz und Support der Hersteller. Die Rückverfolgbarkeit wird dadurch sichergestellt.
- DIN plus Zertifikat: Dieses Zertifikat geht auf eine ältere DIN-Norm zurück und existiert somit bereits länger. 2010 wurde es allerdings an die neuen, EU-weit gültigen Werte angepasst und ist deshalb ebenfalls ein Indikator für höchste Produktqualität.
Abgepackt oder lose Pellets - Was gibt es rund um die Lieferung von Pellets zu beachten?
Im Gegensatz zu Energieträgern wie Heizöl oder Erdgas können Pellets tatsächlich auf unterschiedliche Art geliefert werden. Die drei Optionen sind:
- Sackware
- Big Bags
- Lose Schüttung
Wie viele Pellets sie benötigen und welche Variante für Sie am geeignetsten ist, hängt besonders von der Einsatzart Ihres Pelletofens ab. Bei Sackware handelt es sich für gewöhnlich um 15 kg schweren Pellet-Säcke, die häufig sogar im Baumarkt erhältlich sind. Sie sind vor allem dann die passende Option, wenn Sie Ihren Ofen nur hin und wieder in Betrieb nehmen wollen, denn die vergleichsweise kleine Liefermenge reicht nicht besonders lang. Der Preis ist in den kleinen Chargenetwas höher als bei größeren Mengen. Den Transport können Sie aber selbst übernehmen und sich somit auch spontan mit neuem Brennmaterial versorgen.
Big Bags sind große Gewebesäcke, die in etwa eine Tonne Pellets fassen. Sie sind dann zu empfehlen, wenn der Platz im Haus begrenzt ist und Sie einen teilautomatischen Pelletofen besitzen. Dieser verfügt nämlich über einen integrierten Vorratsbehälter, der regelmäßig von Hand aufgefüllt werden sollte. Für die Lieferung der Big Bags ist Spezialequipment nötig.
Eine lose Schüttung ist die einfachste Variante für Sie als Pelletofen-Besitzer. Ein LKW bringt die Pellets zu Ihrem Haus und transportiert Sie über einen Schlauch in den Lagerraum, den Gewebetank oder den Pelletsilo. Das funktioniert aber nur, wenn der Hausanschluss nicht zu weit von der Straße entfernt ist. Entfernungen von bis zu 30 Metern sind in der Regel kein Problem.
Pellets kaufen: Was gibt es bei der Lagerung zu beachten?
Damit Holzpellets auch wirklich perfekt verbrennen, ist eine trockene Lagerung immens wichtig. Normale Luftfeuchtigkeit stellt kein Problem dar. Aber alles, was darüber hinausgeht, sollte unbedingt von den Presslingen ferngehalten werden. Im Grunde gibt es drei Möglichkeiten für die richtige Pellet-Lagerung:
- Lagerraum im Keller
- Gewebesilo
- Erdtank
Der klassische Pellet-Lagerraum im Keller muss über einen glatten Schrägboden mit einer Neigung von mindestens 45° verfügen. Nur diese Parameter garantieren, dass immer genug Pellets von alleine nachrutschen können. Der Raum selbst und alle Flächen (Decke, Wände, Boden) sollte trocken sein. Notwendig sind außerdem ein Fenster nach außen, ein Einblas- und ein Abluftrohr und ein Fördersystem für die Pellets. Es handelt sich also um eine Variante, die mit großen baulichen Aufgaben einhergeht. Sind die allerdings erledigt, ist der separate Lagerraum im Keller aber sicherlich die Deluxe-Ausführung.
Im Fall des Gewebesilos wird ein großer Gewebesack in ein stabiles und massives Holzgestell gehängt. Das Material des Sacks lässt Luft durch, hält den Staub allerdings drinnen. Besondere Vorkehrungen müssen für die Errichtung nicht getroffen werden. Wichtig ist nur, dass auch genügend Platz für den Gewebesilo vorhanden ist. Es handelt sich hier um eine vergleichsweise wenig aufwendige Option.
Der Erdtank besteht aus Stahl, Beton oder Kunststoff und wird – wie der Name vermuten lässt – in die Erde eingelassenen. In seinem Inneren werden die Pellets gelagert, die dann über eine Schlauchleitung zum Ofen gelangen. Da der Tank vollständig im Untergrund verschwindet, ist er die platzsparendste Möglichkeit, Pellets zu lagern.
Wie ist die Preisentwicklung von Pellets?
Holzpellets waren über viele Jahre hinweg für einen stabil kleinen Preis bekannt. Das Rohmaterial ist in großen Mengen verfügbar, die Produktion geht in Mitteleuropa über die Bühne, lange Transportwege entfallen somit. Viele Gründe also für verlässlich niedrige Kosten. Pellets haben zudem den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu Öl- oder Gas nicht tagesaktuellen Schwankungen unterworfen sind. Pellets-Notierungen werden üblicherweise ein- bis zweimal im Monat angepasst.
Der Ausbruch des Ukrainekrieges trieb die Preise für Pellets aber massiv nach oben. Nach dem Höhenflug im Jahr 2022 hat nun allerdings ein Sturzflug eingesetzt und die Preise nähern sich wieder dem Vorkriegsniveau an.
Hohe Brennstoffkosten verleiten viele Besitzer eines Pelletofens zu der Frage, ob man Pellets nicht auch günstiger im Ausland kaufen kann. Vor allem in Polen oder Tschechien gibt es viele Angebote, die unter den hiesigen Preisen liegen. Informieren Sie sich jedoch im Vorfeld genau, welche zusätzlichen Kosten für die Lieferung anfallen, ob die Pellets die üblichen Qualitätssiegel tragen und wie lang die Anlieferung dauert. Bewahren Sie außerdem jegliche Korrespondenz mit ausländischen Lieferanten auf, um einen genauen Nachweis über die Transaktion zu haben.
Wann sollte man am besten Pellets kaufen?Generell ist es ratsam, den Pellet-Vorrat eher in der warmen Jahreszeit aufzufüllen. Dann sind die Preise nämlich am niedrigsten, während der Heizperiode steigen sie hingegen erwartungsgemäß wieder. Am besten bestücken Sie also das Lager direkt nach der Heizsaison im Mai oder Juni neu. Ein weiterer Tipp: Versuchen Sie, Bestellgemeinschaften zu bilden. Je größer die benötigte Liefermenge nämlich ist, desto geringer sind die zu erwartenden Kosten. |
Pellets kaufen: Fazit
Holzpellets werden in Deutschland als Brennstoff immer beliebter. Und dort, wo es viel Nachfrage gibt, existiert auch ein entsprechend großes Angebot. Für Pellet-Neulinge kann es schwierig sein, den Überblick zu bewahren. Zum Glück gibt es einfache Möglichkeiten, die Qualität der Pellets zu bestimmen – Sei es durch eine eigene Kontrolle oder durch die Beachtung diverser Klassifizierungen und Siegel.
Machen Sie sich vor dem Pellet-Kauf zudem Gedanken über die optimale Liefermethode und wie Sie die Pellets sicher und trocken lagern wollen. Halten Sie außerdem die Preisentwicklung der Presslinge im Auge und kaufen Sie vorwiegend im Frühling bzw. im Sommer große Mengen ein. Dann sind die Preise nämlich am niedrigsten.
Was sind gute Pelletheizungen und Pelletkessel?
Die Wahl einer guten Pelletheizung oder eines Pelletkessels hängt von Faktoren wie Heizleistung, Energieeffizienz, Budget und spezifischen Bedürfnissen ab. Heizsysteme mit Pellets sind bekannt für ihre Umweltfreundlichkeit und Kosteneffizienz, da sie erneuerbare Energiequellen nutzen und gleichzeitig niedrige Betriebskosten bieten.
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