Poolheizung – Funktionen und Varianten | Klimaworld
Poolheizung: Funktion, Varianten und wichtige Tipps
Ein Swimmingpool steht wie kein anderer Freizeitspaß für eine willkommene Abkühlung an heißen Sommertagen. Damit man dabei jedoch nicht nur auf warmes Wetter und die Sommermonate beschränkt ist, bietet sich eine Poolheizung an. Sie kann jederzeit angenehme Wassertemperatur schaffen – Egal, ob es draußen kalt ist oder die Tage kürzer werden, eine effiziente Poolheizung sorgt dafür, dass Sie die Vorteile Ihres Pools das ganze Jahr über genießen können.
Der folgende Blogbeitrag widmet sich dem Thema näher: Wie funktioniert eine Poolheizung? Welche verschiedenen Varianten gibt es? Wo liegen die Vor- und Nachteile der jeweiligen Modelle? Und welche Leistung muss eine Poolheizung liefern?
> Die Poolheizung: Wichtige theoretische Grundlagen
> Welche Arten von Poolheizungen gibt es?
> Die richtige Leistung Ihrer Poolheizung
> Den Pool richtig heizen: Die wichtigsten Tipps
Die Poolheizung: Wichtige theoretische Grundlagen
Bevor es um die Funktionsweise und die unterschiedlichen Varianten einer Poolheizung geht, ist es zunächst wichtig, ein wenig Wissen rund um dieses technische Gerät zu bekommen.
Wozu wird eine Poolheizung benötigt?
Das Wasser im Pool hat die Eigenschaft, seine Temperatur an die der Umgebung anzugleichen. Das heißt, dass es in der Anfangsphase der Poolsaison von sich aus nicht auf angenehme Temperaturen kommt und man deshalb etwas nachhelfen muss. Die ersten Grade Wärmezugewinn sind dabei immer verhältnismäßig einfach zu erreichen. Kaltes Wasser erwärmt sich in warmer Umgebung relativ rasch. Gleicht sich beides an, wird es immer schwieriger. Deshalb braucht es eine Poolheizung, um die gewünschten Wassertemperaturen überhaupt zu erreichen.
Das Ziel ist es dabei nicht, das Wasser permanent zu heizen, da es sich ohnehin um einen exzellenten Wärmespeicher handelt. Über die Zeit wird es aber zu Wärmeverlusten kommen, und diese sollen mithilfe einer Poolheizung ausgeglichen werden.
Wie wichtig ist die Sonneneinstrahlung bei einer Poolheizung?
Die Sonne liefert mehr Energie für die Erwärmung eines Pools, als es die beste Heizung jemals schaffen würde. Abzüglich Reflexionsverluste spricht man an einem sonnigen Tag von etwa 750 bis knapp 1.000 Watt auf dem Quadratmeter. Bei einem Pool mit einer Oberfläche von ca. 15 m² wären das zwischen 11.250 und 15.000 Watt, also 11,3 – 15 kW.
Die erwartete Sonneneinstrahlung ist deshalb ein wichtiger Faktor bei der Dimensionierung Ihrer neuen Poolheizung. Unbedingt bedenken: Die gerade vorgestellten Werte sind Idealwerte. In der Praxis werden diese nur selten erreicht. Zudem schwankt der Energieeintrag durch die Sonne stark. Eine Poolheizung sollte so konzipiert sein, dass sie diese Schwankungen gut ausgleichen kann.
Muss ein Pool abgedeckt werden?
Ein Swimmingpool wird nur an wenigen Tagen im Jahr und an diesen auch lediglich für wenige Stunden genutzt. Die restliche Zeit über plätschert er allein vor sich hin. Um ein übermäßiges Abkühlen des Wassers zu verhindern, ist es deshalb sinnvoll, das Becken abzudecken. Eine Möglichkeit sind die sogenannten Solarplanen. Sie werden einfach auf die Wasseroberfläche gelegt und verhindern dadurch nicht nur die Verdunstung, sondern halten auch die Wärme fest. Eine andere Variante ist ein sogenannter Cabrio Dome. Die Überdachung aus transparentem Kunststoff hält nicht nur die Wärme im Wasser – Durch ihre Montage wird aus einem Outdoorpool außerdem im Handumdrehen ein Hallenbad.
Welche Arten von Poolheizungen gibt es?
Wer sich eine Poolheizung kaufen möchte, der muss sich zwischen vier unterschiedlichen Systemen entscheiden. Zur Auswahl stehen Solar-Poolheizungen, Pool-Wärmepumpen, Gasheizungen und elektrische Poolheizungen.
Solar-Poolheizung
Die solarbetriebene Variante der Pool-Heizung ist nicht umsonst sehr beliebt: Die Sonnenkollektoren sind günstig, einfach zu montieren, arbeiten quasi geräuschlos und erwärmen das Poolwasser auf umweltverträgliche Art und Weise. Solarheizungen werden nach der Filteranlage in den Wasserkreislauf integriert. Das schwarze Material absorbiert das Sonnenlicht und erwärmt damit das durchströmende Poolwasser.
Bypass-Lösungen sorgen dafür, dass das Wasser nicht nur die Heizung fließt, wenn es bereits warm genug ist oder aufgrund fehlender Sonneneinstrahlung keine Heizleistung zu erwarten ist. Der Energiebedarf von Solarheizungen ist besonders niedrig, einzig die Wasserpumpe braucht ein wenig Strom.
Wie der Name schon vermuten lässt, sind Solarheizungen aber komplett von der Sonne abhängig. Scheint diese nicht, heizen sie nicht. Auch dann nicht, wenn die Umgebungstemperatur bei über 30 °C liegt.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei unterschiedliche Varianten der solaren Poolheizung:
- Solarabsorber: Je nach Modell sind sie für kleine und große Pools geeignet. Sie werden üblicherweise auf dem Dach montiert und sind (teilweise) auch winterfest. Allerdings benötigen sie verhältnismäßig viel Platz. Eine Faustregel besagt, dass die Absorberfläche ca. 50 % der Pooloberfläche ausmachen muss, um vernünftige Ergebnisse zu garantieren.
- Solarkollektoren: Sie eignen sich für kleinere bis mittelgroße Schwimmbecken und sind so konzipiert, dass sie in unmittelbarer Nähe zum Pool aufgestellt werden müssen. Solarkollektoren sind im Vergleich zu Absorbern kleiner, was sie einfacher zu handhaben macht. Sie verfügen über eine transparente Abdeckung und ein geschlossenes Kunststoffgehäuse. Das schützt nicht nur die eigentliche Kollektorfläche vor Wind und Wetter, sondern sorgt außerdem dafür, dass die Erwärmung des Wassers dank des Glashauseffekts noch effizienter ist. Allerdings müssen Solarkollektoren immer unterhalb des Wasserspiegels montiert werden, damit sie funktionieren. Außerdem sind sie nicht winterfest.
Solarheizungen sind besonders für jene Pools geeignet, die nur über die Sommermonate genutzt und im Herbst bzw. im Winter wieder abgebaut werden. Natürlich können sie auch bei anderen Pool-Varianten eingesetzt werden. Auf dem Dach montierte Absorber sind, was die Optik angeht, sicherlich die beste Alternative.
Wärmepumpen
Wärmepumpen sind eigentlich als effiziente und umweltverträgliche Heizung für den Wohnbereich bekannt, können aber auch Poolwasser erwärmen. Die Luft-Wärmepumpe saugt Umgebungsluft an und erwärmt damit ein Kältemittel im Inneren der Anlage, welche seine Wärmeenergie über einen Tauscher ans Poolwasser weitergibt.
Im Zusammenhang mit Pool-Wärmepumpen spielt der Aufstellort eine wichtige Rolle. Es sollte genug Luft zum Ansaugen vorhanden sein. Was zunächst seltsam klingen mag, ergibt auf den zweiten Blick mehr Sinn. Denn: Wird eine Wärmepumpe zu nah an einer Wand platziert, beeinträchtigt das ihre Effizienz. Außerdem können die Betriebsgeräusche störend sein. Platzieren Sie die Anlage deshalb weit genug vom eigenen Haus und vom Nachbarhaus entfernt.
Noch effizienter durch Solar-Wärmepumpen-Kombi Die Wärmepumpe benötigt für ihren Betrieb Strom. Ohne läuft nichts. Wer allerdings über eine Photovoltaikanlage verfügt, kann die entstehenden Kosten deutlich senken. Dann ist es der selbst erzeugte Solarstrom, der die Pumpe antreibt. Der Bedarf an Energie aus dem öffentlichen Netz ist verschwindend gering. Und Sie greifen komplett auf grüne Energie für die Beheizung Ihres Pools zurück. Umweltschonender geht es nicht mehr! |
Gasheizung
Wer sein Zuhause mit einem klassischen Gaskessel heizt, kann damit auch sein Poolwasser erwärmen. Alles, was es braucht, ist lediglich ein zusätzlicher Wärmetauscher, der die von der Gasheizung erzeugte Energie an das Wasser im Schwimmbecken weitergibt (und natürlich die notwendigen Rohrleitungen).
Diese Art der Poolheizung ist besonders leistungsstark. Wer über ein Brennwertgerät verfügt, darf sich außerdem über hervorragende Effizienz und niedrigen Verbrauch freuen. Allerdings ist der Anschluss relativ aufwändig zu realisieren und die Anschaffungskosten sind hoch.
Elektrische Poolheizung
Bei der elektrischen Poolheizung handelt es sich um die einfachste und unkomplizierteste Art der Poolheizung. Sie ist ideal für den gelegentlichen Betrieb, weil hier keine umfangreichen Auf- und Abbauarbeiten auf Sie zukommen. Wer auf eine Elektroheizung setzen möchte, hat zwei Optionen:
- Durchlauferhitzer: Eine Pumpe leitet konstant Beckenwasser durch die Elektroheizung. Dabei wird die erzeugte Wärmeenergie auf das Wasser übertragen, welches danach wieder zurück in den Pool strömt.
- Tauchsieder: Noch ein Stück simpler ist diese Variante. Der Tauchsieder wird an den Strom angeschlossen und anschließend einfach im Pool versenkt. Die erzeugte Wärme wird so ohne Umwege direkt an das umgebende Wasser abgegeben.
Die Anschaffungskosten für diese Art von Poolheizung sind sehr gering, die Technik ist kompakt, die Nachrüstung geht einfach von der Hand. Allerdings treibt eine elektrische Poolheizung die Stromkosten in die Höhe. Außerdem wird in Deutschland noch knapp die Hälfte des Stroms mit fossilen Energieträgern erzeugt, was wiederum die Ökobilanz dieser Heizungsart drückt.
Die richtige Leistung Ihrer Poolheizung
Viele Pool-Neubesitzer machen bei der Planung ihres Projekts einen entscheidenden Fehler: Die Poolheizung, für die sich entschieden wird, arbeitet mit viel zu geringer Leistung. Das ist nicht nur ärgerlich, weil das Wasser dadurch immer ein wenig zu kühl bleibt. Es belastet auch die Finanzen übermäßig stark. Eine zu schwache Heizung muss permanent laufen, um nur in die Nähe der gewünschten Verhältnisse zu kommen. Dadurch steigt der Energieverbrauch und mit ihm die Stromrechnung.
Hier finden Sie Empfehlungen für die passende Heizleistung:
Poolgröße (Volumen) |
Notwendige Heizleistung |
bis 20 m³ |
3 bis 6 Kilowatt (kW) |
zwischen 20 und 40 m³ |
11 bis 13 Kilowatt (kW) |
zwischen 40 und 60 m³ |
15 bis 18 Kilowatt (kW) |
Den Pool richtig heizen: Die wichtigsten Tipps
Um Ihre neue Poolheizung auch wirklich auf ideale Art und Weise einsetzen zu können, gibt es abschließend noch einige praktische Tipps für Sie. Wer diese im Pool-Alltag beherzigt, der kann sich immer über perfekt temperiertes Poolwasser freuen.
- Dämmung: Um einen Aufstellpool von der Bodenkälte zu entkoppeln, können Sie vor dem Aufbau Poolmatten ausbringen. Diese fungieren als Isolierschicht und verhindern, dass das Wasser von unten her auskühlt. Wer seinen Pool im Erdreich versenken möchte, der sollte darauf achten, dass nicht nur der Boden isoliert ist, sondern auch die Wände.
- Effizienz: Wärmepumpen arbeiten dann am effizientesten, wenn die Temperatur der Umgebungsluft möglichst hoch ist. Das heißt, dass die Anlage idealerweise tagsüber läuft. Die beste Leistung bringt sie bei einer Umgebungstemperatur von ca. 26 °C.
- Sonne: Die Kraft der Sonne ist ein wichtiger Helfer der Poolheizung. Achten Sie bei der Planung Ihres Pools also darauf, dass dieser möglichst wenig verschattet wird.
- Abdeckung: Um ein Auskühlen des Poolwasser zu verhindern, können Sie nach dem Badespaß eine Solarfolie über den Pool spannen. Cabrio Domes sind eine ebenso gute Alternative.
- Kombination: Wer die Wärmeverluste des Poolwassers maximal begrenzen möchte, der kombiniert am besten mehrere Maßnahmen. Das heißt zum Beispiel: Poolmatten anbringen, Solarfolie spannen und Cabrio Dome anbringen.
Poolheizung: Fazit
Wer sich auf konstante Wassertemperaturen in seinem Swimmingpool freuen möchte, der wird um eine Poolheizung nicht herumkommen. Die Geräte sorgen für einen konstanten Ausgleich der natürlichen Wärmeverluste von Wasser. Als Besitzer eines Schwimmbeckens haben Sie dabei die Wahl zwischen verschiedenen Techniken. Sie können auf Solar-Poolheizungen setzen, auf Wärmepumpen, auf elektrische Poolheizungen oder auf Gasheizungen.