Powerstation & Solargenerator: Ein Leitfaden | Klimaworld
Powerstation und Solargenerator: Was können sie und was unterscheidet sie voneinander?
Beim Wort „Notstromaggregat“ hat vermutlich jeder sofort ein bestimmtes Bild vor Augen. Klassischerweise zeigt dieses Bild ein lautes, diesel- oder benzinbetriebenes Gerät, das abseits des Netzes für elektrischen Strom sorgt oder bei einem Stromausfall aushilft. Bis zu einem gewissen Grad ist dieses Bild auch heute noch zutreffend, allerdings hat sich in diesem Bereich in den letzten Jahren viel getan: Powerstations und solare Stromaggregate versprechen mobilen Strom ganz ohne Geruchs- und Lärmbelästigung. Sie werden deshalb immer beliebter und sind dank technologischer Fortschritte nun auch für die breite Masse erschwinglich.
Der richtige Zeitpunkt, die beiden Gerätearten genauer unter die Lupe zu nehmen: Alles Wissenswerte zur Funktionsweise von Powerstations und Solargeneratoren finden Sie in diesem Artikel.
> Was ist eine Powerstation?
> Worauf sollten Sie beim Kauf einer Powerstation unbedingt achten?
> Was ist ein Solargenerator?
> Worauf sollten Sie beim Kauf eines Solargenerators achten?
> Was ist der Unterschied zwischen Powerstation und Solaraggregat?
> Powerstation & Solargenerator: Welche Vorteile haben sie gegenüber herkömmlichen Notstromaggregaten?
Was ist eine Powerstation?
Bei einer Powerstation handelt es sich, einfach ausgedrückt, um einen tragbaren Stromspeicher. Sie sind wie große Akkus, die – einmal aufgeladen – in jeder Umgebung und zu jeder Tages- bzw. Nachtzeit eine zuverlässige Stromversorgung garantieren. Die portablen Anlagen sind also die perfekte Energiequelle für das nächste DIY-Heimwerkerprojekt, den nächsten Campingausflug oder den nächsten Tag am See.
Aufladen lässt sich eine Powerstation normalerweise auf drei unterschiedliche Arten: Entweder über die 230-Volt-Haushaltssteckdose, das 12-Volt-Netz eines Fahrzeugs oder mittels separat erhältlichem Solarmodul.
Eine Powerstation besteht in der Regel aus folgenden drei Komponenten:
- Spannungswandler: Mit dem in der Powerstation gespeicherten Strom können handelsübliche Haushaltsgeräte noch nichts anfangen. An diesem Punkt kommt der Spannungswandler ins Spiel. Er wandelt den Batteriestrom in klassischen 230-Volt-Wechselstrom um.
- Batterie: Meist sind Lithium-Batterien verbaut. Die bieten trotz ihres niedrigen Gewichts eine zufriedenstellende und praxistaugliche Speicherkapazität.
- Batteriemanagementsystem: Das BMS hat die Aufgabe, den Stromfluss zu regeln. Die Steuerungselektronik bestimmt also, wie viel Strom zu den einzelnen Steckdosen gelangt und ist außerdem dafür zuständig, dass beim Ladevorgang der Powerstation alles wie geplant abläuft.
Worauf sollten Sie beim Kauf einer Powerstation unbedingt achten?
Da die Powerstation die Versorgung mit elektrischem Strom sicherstellen soll, finden sich in diesem Bereich auch die wichtigsten Parameter, die es bei der Entscheidung für ein Gerät zu beachten gilt.
Ausschlaggebend sind folgende drei Faktoren:
- Technologie der Batterie: Der bisherige Standard für Akkus in Powerstations waren die klassischen Lithium-Ionen-Akkus, wie man sie z. B. auch in Laptops findet. In neueren Modellen sind aber immer öfter Lithium-Eisenphosphat-Akkus verbaut (LiFePo4). Die haben nicht nur eine längere Haltbarkeit, sondern sind auch weniger anfällig gegen Kälte. Außerdem überhitzen sie weniger schnell.
- Art und Anzahl der Anschlüsse: Üblicherweise finden sich auf einer Powerstation klassische Steckdosen, USB- und 12-Volt-Anschlüsse. Wer plant, Geräte im Dauerbetrieb zu nutzen, sollte genau auf die Anzahl der Anschlüsse achten. Mindestens einer davon ist dann nämlich permanent belegt.
- Leistung des Wechselrichters: Die Leistung des Wechselrichters steckt den Rahmen dafür ab, welche Geräte an der Powerstation angeschlossen werden können. Die Spanne reicht hier von kleineren Geräten wie etwa einem Laptop bis hin zu großen Stromverbrauchern wie z. B. einer Herdplatte.
Generell ist wichtig, sich vor dem Kauf Gedanken darüber zu machen, welche Geräte mit der Powerstation betrieben werden sollen. Von diesen Anforderungen abgeleitet ergibt sich dann die passende Konfiguration für den tragbaren Stromspeicher.
Ebenfalls ein großer Vorteil: Die Möglichkeit, die Powerstation über ein Solarpanel laden zu können. Dieses Feature macht Sie noch unabhängiger vom klassischen Stromnetz – und dient in diesem Artikel als elegante Überleitung zum nächsten Kapitel. In diesem beschäftigt er sich nämlich mit solaren Stromaggregaten.
Was ist ein Solargenerator?
Bei einem Solargenerator handelt es sich um ein solarbetriebenes Notstromaggregat. - also einen Stromspeicher, der sich (auch) über ein integriertes Solarpanel laden lässt. Bekannt sind diese Geräte auch unter der Bezeichnung „solares Stromaggregat“.
Mittlerweile gibt es eine breite Auswahl an verschiedensten Solargeneratoren. Unterschieden werden diese hauptsächlich anhand ihrer Leistung.
Folgende drei Kategorien gibt es aktuell:
- Tier-1-Solargenerator: Geräte mit über 2.000 Wattstunden (wH), der Wechselrichter verspricht über 1.000 Watt (W) Leistung. Mit derartigen Aggregaten lassen sich komplette Häuser elektrisch versorgen.
- Tier-2-Solargenerator: Leistungen zwischen 1.000 und 2.000 wH, der Wechselrichter liefert über 1.000 W Leistung. Die Kennzahlen reichen aus, um große Haushaltsgeräte wie Kühlschränke oder Fernseher zu betreiben.
- Tier-3-Solargenerator: Die kleinste Variante mit einer Leistung von unter 1.000 wH und Wechselrichtern mit weniger als 500 W. Das ist immer noch ausreichend, um ohne Probleme Smartphones laden und kleinere technische Geräte betreiben zu können.
Worauf sollten Sie beim Kauf eines Solargenerators achten?
Die wichtigsten Faktoren beim Kauf eines Solarstromaggregats decken sich im Grunde mit jenen der Powerstation: Wichtig sind Art und Kapazität der Batterie, die unterschiedlichen Anschlüsse sowie die spezifische Leistung.
Dazu kommen noch weitere Punkte:
- Ladezeit: Während manche Geräte bis zu 24 Stunden brauchen, um komplett geladen zu sein, sind andere schon nach einem Bruchteil dieser Zeit voll.
- Lautstärke: Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich durchaus in Sachen Lärmentwicklung. Wer das Solaraggregat also zum Campen verwenden möchte, sollte eher ein leiseres Gerät wählen. Steht der Generator weit ab von der Szenerie, kann er auch gern etwas lauter sein.
Weiters sind die Lebensdauer, sowie Größe und Gewicht, ein ausschlaggebender Faktor für die Kaufentscheidung.
Was ist der Unterschied zwischen Powerstation und Solaraggregat?
Die Unterschiede zwischen Powerstations und Solargeneratoren sind minimal. In beiden Fällen handelt es sich um tragbare Stromaggregate, die für Outdooraktivitäten wie etwa Camping oder bei einem Picknick/Grillfest auf der Wiese zum Einsatz kommen können. Beide eignen sich außerdem als Versicherung zur Aufrechterhaltung der privaten Stromversorgung im Krisenfall.
Der einzige wirkliche Unterschied ist, dass Powerstations grundsätzlich über das bestehende Stromnetz geladen werden, bevor sie zum Einsatz kommen können. Solaraggregate sind hingegen so konzipiert, dass das Aufladen auch über die bereits integrierten Solarpaneele funktioniert. Das macht sie noch unabhängiger vom Stromnetz. Allerdings gibt es bei zahlreichen Powerstations die Möglichkeit, ein Solarmodul nachzurüsten und das Gerät ebenfalls mit Sonnenenergie zu laden.
Powerstation & Solargenerator: Welche Vorteile haben sie gegenüber herkömmlichen Notstromaggregaten?
Um die größten Vorteile von Powerstation und Solaraggregat zu bestimmen, ist ein Blick auf das Bild vom klassischen, lauten, benzin- oder dieselbetriebenen Notstromaggregat hilfreich. Das alles sind die beiden hier vorgestellten Optionen nämlich nicht.
Die Vorteile im Überblick:
- Lautstärke: Verglichen mit den klassischen (Not-)Stromaggregaten sind Powerstation und Solargenerator geradezu flüsterleise.
- Abgase: Im Gegensatz zu Aggregaten mit Verbrennermotoren gibt es bei elektrisch betriebenen Geräten keine Abgase. Sie können somit bedenkenlos auch in Innenräumen verwendet werden.
- Abhängigkeit: Beim Aufladen über Solarpaneele wird kein zusätzlicher Treibstoff benötigt, um Strom zu erzeugen. Sonnenenergie genügt. Der zusätzliche Transport von Benzin oder Diesel entfällt somit.
- Nachhaltigkeit: Powerstation und Solaraggregat belasten die Umwelt während des Betriebs mit keinerlei Abgasen, es gibt also keinen CO₂-Ausstoß. Im Fall von Solarenergie wird außerdem keine andere, industriell aufbereitete Energie zum Aufladen benötigt.
Powerstation & Solargenerator:Fazit
Die technische Entwicklung ist mittlerweile so weit, dass elektrische Stromaggregate wie Powerstation oder Solargenerator eine sehr gute Alternative zu den bekannten (Not-)Stromaggregaten darstellen. Das Angebot ist breit gefächert, Sie finden also garantiert ein Gerät, das genau zu Ihren Anforderungen passt. Alle Modelle haben die Gemeinsamkeit, dass sie die Umwelt deutlich weniger belasten als die Benzin- und Dieselgeräte. Dazu arbeiten sie merklich leiser und dank der Nutzung von Sonnenenergie auch unabhängiger von anderen Energiequellen.