Schornsteinsanierung: Methoden & Möglichkeiten | Klimaworld

Schornsteinsanierung: Wie funktioniert’s? Worauf ist zu achten? 

Schornsteine sind üblicherweise Komponenten, die über viele Jahrzehnte unbemerkt, aber zuverlässig ihren Dienst versehen. Sie sorgen für eine sichere Ableitung der entstehenden Rauch- und Abgase. Irgendwann ist aber der Punkt gekommen, an dem der alte Schornstein saniert werden muss. Dieser Artikel beschäftigt sich mit genau diesem Thema und beantwortet alle zentralen Fragen: Wann muss ein Schornstein überhaupt saniert werden? Welche unterschiedlichen Ansätze gibt es? Kann die Arbeit auch in Eigenregie durchgeführt werden? Welche gesetzlichen Vorgaben sind einzuhalten? Und wie läuft eine Schornsteinsanierung in der Praxis eigentlich genau ab?  

> In welchen Fällen ist eine Schornsteinsanierung eigentlich nötig? 
> Wie Sie erkennen, dass eine Schornsteinsanierung notwendig ist 
> Welche Möglichkeiten gibt es, um einen Schornstein zu sanieren? 
> Kann man eine Schornsteinsanierung selber machen?
> Wie läuft eine Schornsteinsanierung in der Praxis ab? 
> Schornsteinsanierung: Mit welchen Kosten ist zu rechnen? 

In welchen Fällen ist eine Schornsteinsanierung eigentlich nötig? 

 Ohne wirklichen Anlass wird eine Schornsteinsanierung selten in Angriff genommen. Diese Gründe sprechen dafür, dass eine Schornsteinsanierung notwendig ist: 

  • Grund Nr. 1: Der bestehende Schornstein hat seine besten Tage hinter sich. Er ist mittlerweile zu alt und weist deutliche Verschleißerscheinungen auf. Besonders gefürchtetes Anzeichen ist die Schornsteinversottung.
  • Grund Nr. 2: Sie planen den Einbau einer (neuen) Einzelfeuerstätte, für welche der alte Schornstein nicht ausgelegt ist – meist handelt es sich dabei um Brennwertkessel oder Pelletöfen.
  • Grund Nr. 3: Bei der Konstruktion des alten Schornsteins wurde Asbest verwendet. Das Material ist hochgradig krebserregend, weshalb der Rauchgasabzug unbedingt in seiner Gesamtheit entfernt werden muss.
  • Grund Nr. 4: Durch den Gebrauch ungeeigneter Brennstoffe ist im Inneren des Schornsteins Glanzruß entstanden. Die hartnäckigen Ablagerungen sind leicht entzündlich und können einen Rußbrand auslösen. Ist das tatsächlich passiert, kann der Kamin nicht mehr weiter genutzt werden, eine Sanierung ist unumgänglich.
  • Grund Nr. 5: Der Schornsteinkopf bildet den auf dem Dach sichtbaren Abschluss des Kamins. Er ist dauerhaft der Witterung ausgesetzt, die mit der Zeit ihre Spuren an ihm hinterlässt. Werden die Mauersteine porös oder entstehen Spannungsrisse, besteht ebenfalls Handlungsbedarf. Meist reicht hier allerdings die Anbringung einer neuen Schornsteinverkleidung. 

Was ist die Schornsteinversottung? 

Die Abgase aus einer Verbrennungsanlage enthalten Wasserdampf, der üblicherweise – wie alle anderen Bestandteile – über den Schornstein nach draußen geleitet wird. Ist die Abgastemperatur aber zu niedrig (beispielsweise durch falsche Handhabung des Ofens), verwandelt sich der Wasserdampf wieder in Wasser und kondensiert an der Innenseite des Schornsteins. In den Tropfen befinden sich aber noch andere Bestandteile des Brennmaterials, die mit dem Wasser in das Mauerwerk des Kamins einziehen und dort für Schäden sorgen. Die Veränderungen können sogar so weit gehen, dass sie das Mauerwerk abseits des Schornsteins angreifen und sich bis in den Innenraum des Gebäudes ausbreiten. Schornsteinversottung zeigt sich üblicherweise durch gelblich-bräunliche Flecken. 

Wie Sie erkennen, dass eine Schornsteinsanierung notwendig ist 

Die Anzeichen für die Notwendigkeit einer Schornsteinsanierung sind ziemlich eindeutig und auch für Laien gut erkennbar. Die typischen Warnsignale: 

  • Unangenehme Gerüche 
  • Unverhältnismäßig viel Qualm (der z. B. aus einer Steckdose kommt) 
  • Aus kleinen Rissen und Spalten am Schornstein austretender Rauch 
  • Hellgelbe bis dunkelbraune Feuchtigkeitsflecken an der Wand und an der Decke 

Sollten Sie eines dieser Anzeichen (oder gleich mehrere) bemerken, treten Sie umgehend mit einem Fachmann in Kontakt – üblicherweise mit einem Schornsteinfeger. Er wird sich selbst ein Bild von der tatsächlichen Lage machen und danach in Absprache mit Ihnen alle notwendigen Schritte in die Wege leiten. 

Welche Möglichkeiten gibt es, um einen Schornstein zu sanieren? 

Im Rahmen einer Schornsteinsanierung wird üblicherweise ein neues Kaminrohr in den alten Schornstein eingesetzt. Bezüglich des für die Herstellung des neuen Rohres verwendeten Materials gibt es drei Optionen: Edelstahl, Kunststoff und Keramik. Alle haben ihren ganz speziellen Steckbrief mit Pros und Kontras:  

  • Edelstahlschornstein: Die perfekte Variante für Brennwertkessel und Pelletöfen. Edelstahlmodelle sind leicht und dennoch robust, weshalb es hohen Abgastemperaturen spielend standhält. Besonderen Schutz gegen Korrosion bietet V2A-Edelstahl.
  • Kunststoffschornstein: Geeignet für Öl- und Gasbrennwertgeräte, da hier vergleichsweise niedrige Abgastemperaturen auftreten. Die Kombination mit Holzfeuerungsanlagen ist hingegen absolut tabu! Kunststoffrohre sind die günstigste aller Varianten und vergleichsweise einfach zu handhaben. Dank ihres niedrigen Gewichts gibt es hinsichtlich der Statik in der Regel keine Einschränkungen.
  • Keramikschornstein: Die nachhaltige Variante, die auch mit hohen Abgastemperaturen zurechtkommt und deshalb viele Kombinationen ermöglicht. Brennwertgeräte oder Holzfeuerstätten? Keramik hat mit beidem keinerlei Probleme. Gleiches gilt für Feuchtigkeit und Säure. Der große Nachteil ist das hohe Gewicht derartiger Schornsteine. Dazu kommt, dass nachträgliche Änderungen oder Anschlüsse bei an Keramikröhren nur mit sehr viel Arbeitsaufwand realisierbar sind. 

Die Art Ihres Kaminofens oder Ihrer Heizung stellt also kein wirkliches Ausschlusskriterium dar. Für jede Variante gibt es das passende Kaminrohr, das sowohl mit den auftretenden Abgastemperaturen als auch mit Feuchtigkeit und Säure bestens zurechtkommt. 

Kann man eine Schornsteinsanierung selber machen? 

 Ja, die Durchführung einer Schornsteinsanierung in Eigenregie ist tatsächlich möglich. Üblicherweise reicht dafür ein Arbeitstag. Allerdings sollten dafür entsprechende handwerkliche Fähigkeiten vorhanden sein.  Fehler können schnell kostspielig werden, außerdem stellt ein nicht ordnungsgemäß sanierter Schornstein ein gewisses Sicherheitsrisiko dar. 

Vor der Inbetriebnahme muss unbedingt ein Schornsteinfeger einen Blick auf die neue Konstruktion werfen. Ohne seine Freigabe ist ein Betrieb nicht gestattet. 

Im Rahmen einer Schornsteinsanierung sind zudem einige Vorschriften und Gesetze zu beachten. Manche davon gelten auf Bundes-, manche auf Landesebene. Hier ein kurzer Überblick: 

  • Bundesimmissionsschutzverordnung 
  • Landesbauverordnung 
  • Feuerungsverordnung 
  • DIN-Normen zur Ausführung und Planung von Abgasanlagen (z. B. DIN 18160) 
  • Bestimmungen zur Mindesthöhe des Schornsteins

Wie läuft eine Schornsteinsanierung in der Praxis ab? 

Bevor Sie sich an die Arbeit machen können, müssen zunächst einige Punkte abgehakt werden. Und zwar folgende: 

  • Die Länge und der Querschnitt des erforderlichen Schornsteinsystems müssen ermittelt werden. In dieser Angelegenheit fehlt Laien das entsprechende Know-how, deshalb sollte Sie sich unbedingt an einen Fachbetrieb oder Ihren Schornsteinfeger wenden.  
  • Die Sanierungsmaßnahme muss bei Ihrem zuständigen Schornsteinfeger angemeldet werden. Das geschieht über das TAF-Formblatt (Technische Angaben über Feuerungsanlagen). 
  • Abschließend müssen Sie die notwendigen Bauteile besorgen. Empfehlenswert ist der Kauf eines Komplettsets, das alle Komponenten beinhaltet. So stellen Sie sicher, dass Sie am Montagetag keine unangenehmen Überraschungen erleben. 

Lagerung und Vorbereitung 

Sollten Sie die Materialien weit vor dem geplanten Montagetermin besorgen, sorgen Sie für die richtige (Zwischen)Lagerung. Lagern Sie die Komponenten dazu unbedingt horizontal. Prüfen Sie den Schacht vor Arbeitsbeginn und reinigen Sie ihn so weit wie möglich. Sollten Sie loses Material entdecken, entfernen Sie es. Überprüfen Sie zudem, ob der Querschnitt des Schornsteins groß genug ist, um das neue Rohr durchzuziehen. Tragen Sie schließlich beim Arbeiten mit den Rohren auf jeden Fall Handschuhe! 

Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, wird die Schornsteinsanierung folgendermaßen ausgeführt: 

Festlegung von Feuerungsanschluss und Prüföffnung: 

Die Stellen für den Feuerungsanschluss und die Prüföffnung müssen am Schornsteinschacht eingezeichnet werden. Zudem steht die Positionsermittlung für das T-Stück auf dem Programm. Zentral ist hier die Frage, ob sich der Anschluss an den Schornstein oben oder unten am Ofen befindet. In manchen Fällen muss das T-Stück gekürzt werden. Die verwendete Trennscheibe sollte unbedingt neu sein. Um Verletzungen zu vermeiden, müssen die Schnittkanten am Ende entgratet werden. 

Einsetzung von Kondensatschale und Reinigungselement: 

Es empfiehlt sich die Fertigung eines Betonsockels, der die stabile Basis für Kondensatschale und Reinigungselement im Schornsteinschacht bildet. Es folgen zwei Längenelemente auf der Reinigungsöffnung und abschließend das T-Stück, welches durch die Wandöffnung in den alten Schornsteinschacht reicht. 

Montage des neuen Schornsteins: 

Nun wird der restliche neue Schornstein zusammengesteckt und vom Dach aus in den alten Schacht hinuntergelassen. Wichtig sind in diesem Zusammenhang die sogenannten Ablassschlaufen – ohne die funktioniert nämlich nichts. Achten Sie darauf, dass die Muffe nach oben zeigt (in Strömungsrichtung der Rauch- und Abgase). Um sicherzustellen, dass der neue Schornstein auch sicher gerade verläuft, werden am besten alle drei Meter Abstandshalter an ihm befestigt. 

Abschluss des Schornsteinkopfs: 

Ist das Rohrsystem installiert, folgt die Montage der Schornsteinabdeckung. Die Mündung auf dem Dach muss abgedichtet sein, es darf keine Feuchtigkeit eindringen. Erreichen lässt sich das durch die Platzierung eines Wetterkragens auf dem letzten Rohr. 

Verputzen der Öffnungen: 

Ist der Schornstein installiert, folgt das Verputzen der geschaffenen Öffnungen Damit am Ende alles wieder aussieht wie neu. 

Achtung: Rohr dehnt sich aus! 

Das Schornsteinrohr wird sich aufgrund der heißen Abgase ausdehnen. Das heißt, dass rund um das letzte Stück an der Schornsteinmündung ein gewisser Spielraum freibleiben muss. Die Faustregel dazu lautet: Pro Schornsteinmeter drei Millimeter Ausdehnung. 

Ein kleines Rechenbeispiel: Sollten Ihr Schornstein neun Meter hoch sein, muss das letzte Rohr um 2,7 mm gekürzt werden. 

Schornsteinsanierung: Mit welchen Kosten ist zu rechnen? 

Da es unterschiedliche Gründe für die Notwendigkeit einer Schornsteinsanierung gibt, variiert die mögliche Bandbreite an anfallenden Kosten stark. Während einige Missstände mit verhältnismäßig geringem finanziellem Einsatz behoben werden können, muss man bei anderen tiefer in die Tasche greifen. 

Nehmen wir beispielsweise die Sanierung eines (noch nicht zu stark!) versotteten Kamins. Hier wird meist mit dem Einsatz eines Edelstahlschornsteins gegengearbeitet. In einwandiger Ausführung ist ein derartiger Schornstein ab rund 400 Euro erhältlich, für die doppelwandige Variante müssen Sie ungefähr 650 Euro hinlegen. Dazu kommt, dass die Artikel natürlich mit steigender Länge auch teurer werden. Dazu kommen noch Ausgaben für die Montage, die in etwa 200 Euro betragen -Sofern Sie nicht alles selbst übernehmen wollen.) 

Schornsteinsanierung: Fazit 

Eine Schornsteinsanierung ist an sich kein besonders aufwendiges Projekt. Wer über die handwerklichen Fähigkeiten verfügt, der kann sie im Grunde selbst durchführen. Vor Beginn der (Wieder)Nutzung muss aber unbedingt ein Schornsteinfeger die Korrektheit der Umbauten überprüfen und seine Freigabe erteilen. Funktioniert hier nämlich etwas nicht so, wie es sollte, kann es schnell gefährlich werden. 

Für die Schornsteinsanierung stehen Elemente aus Edelstahl, Kunststoff oder Keramik zur Verfügung. Alle drei Optionen haben ihre spezifischen Eigenschaften, die sie für bestimmte Öfen und Anlagen geeignet machen. Nötig wird die Sanierung in der Regel dann, wenn eine neue Einzelfeuerungsanlage eingebaut werden soll, wenn die Bausubstanz über die Jahre zu großen Schaden genommen hat, wenn beim Bau Asbest verwendet wurde oder wenn aufgrund der Bildung von Glanzruß Gefahr im Verzug ist. 

Was ist ein guter Schornstein?

Ein guter Schornstein zeichnet sich durch seine Sicherheit, Langlebigkeit und Effizienz aus. Er muss den geltenden Vorschriften entsprechen und aus hochwertigen Materialien gefertigt sein, um eine optimale Abgasführung und Wärmedämmung zu gewährleisten. Neben der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften ist es wichtig, dass ein Schornstein regelmäßig gewartet und gereinigt wird, um seine Funktionalität und Sicherheit zu gewährleisten. Der richtige Schornstein trägt nicht nur zur Effizienz Ihrer Heizanlage bei, sondern auch zur Reduzierung von Emissionen, was sowohl der Umwelt als auch Ihrem persönlichen Wohlbefinden zugutekommt.

Insgesamt ist die Wahl eines hochwertigen Schornsteins eine langfristige Investition in die Sicherheit und Effizienz Ihres Heizsystems, weshalb sie auf bewährte Marken setzen sollten. Mit einem Jeremias Edelstahlschornstein treffen Sie beispielsweise eine ausgezeichnete Wahl, die durch Qualität und Zuverlässigkeit überzeugt. So können Sie sicher sein, dass Ihr Heizsystem optimal arbeitet und Sie von den Vorteilen eines guten Schornsteins profitieren.

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