Solarthermie & Photovoltaik im Herbst – Lohnt sich das? | Klimaworld
Solarthermie und Photovoltaik im Herbst – Lohnt sich das?
Solaranlagen sind die beste Möglichkeit, wenn Sie Wert auf erneuerbare Energien setzen. Diese nutzen Sonnenstrahlen, um Strom bzw. Wärme zu erzeugen. Dabei verursachen Photovoltaik- und Solarthermieanlagen keine umweltschädlichen Emissionen und benötigen auch keine fossilen Brennstoffe.
Als Besitzer einer solchen Anlage müssen Sie allerdings mit wetter- und Jahreszeit bedingten Schwankungen rechnen. Im Herbst und Winter ist die Kraft der Sonne geringer – das wirkt sich auf die Menge des erzeugten Stroms bzw. der Wärme aus. Es gibt aber einige hilfreiche Tipps, wie Sie Ihre Solaranlage auch im Herbst bestmöglich nutzen können.
> Wie funktioniert eine Solaranlage?
> Wie wirkt sich das Wetter auf eine Solaranlage aus?
> Was kann man tun, damit Photovoltaik und Solarthermie auch im Herbst effektiv arbeiten?
Wie funktioniert eine Solaranlage?
Eine Solaranlage ist eine gute Möglichkeit, den Energiebedarf des eigenen Hauses mit erneuerbaren Energien zu decken. Was viele nicht wissen: Solaranlage ist nicht gleich Solaranlage. Es wird zwischen Photovoltaik und Solarthermie unterschieden:
- Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenenergie in Strom um.
- Solarthermie wandelt Sonnenenergie in Wärme um.
Das Prinzip ist bei beiden Technologien ähnlich. Es befinden sich Solarzellen auf dem Dach. Je mehr davon angebracht werden, umso mehr Strom und Wärme kann erzeugt werden.
Bei einer Photovoltaikanlage wandeln Solarzellen die Energie aus der Sonneneinstrahlung in Strom um. Wenn die Strahlen auf das Silizium in den Solarzellen treffen, findet ein photovoltaischer Prozess statt. Bei diesem entsteht Energie in Form von Gleichstrom.
Dieser muss dann nur noch durch einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden und kann dann im Haushalt genutzt werden. Wer zu viel Strom produziert, kann diesen einfach in das öffentliche Stromnetz einspeisen, oder für spätere Nutzung in einem Stromspeicher verwahren.
Bei Solarthermie findet ein anderer Prozess statt. Hier befinden sich Solarkollektoren auf dem Dach. Wenn Sonnenstrahlen auf diese Kollektoren treffen, wird die gewonnene thermische Energie über einen Wärmeträger weitergegeben. Diese wird in einem großen Puffer gespeichert, in dem Warmwasser für die Verwendung im Haushalt und Heizung aufbereitet wird.
Beide Methoden sind äußerst umweltfreundlich und gelten als sehr effizient. Ein wichtiges Kriterium dafür ist natürlich, dass die Solarzellen bzw. Solarkollektoren die Sonnenstrahlen ohne Hindernisse aufnehmen können.
Wie wirkt sich das Wetter auf eine Solaranlage aus?
Solarzellen, als auch Solarkollektoren, befinden sich auf dem Dach eines Hauses. Sie sind dort ungeschützt vor Wettereinflüssen angebracht und diesen ausgesetzt. Das ist in den meisten Fällen kein Problem. Es gibt allerdings einige Besonderheiten hinsichtlich der verschiedenen Jahreszeiten. Es ist wichtig diese zu kennen, denn sie wirken sich auf die Leistung der Anlage aus.
- Herbst: Wie sich die Witterungsbedingungen im Herbst auf Ihre Solaranlage auswirken, kommt ganz auf das Wetter selbst an. An sogenannten „goldenen Herbsttagen“ scheint die Sonne und ist auch durchaus noch sehr stark. Das freut nicht nur Sie, sondern auch Ihre Solaranlage. Sie kann die Energie aufnehmen und für Sie bereitstellen. Ist der Herbst in einem Jahr jedoch sehr dunkel und grau, nimmt die Leistung Ihrer Anlage merklich ab.
- Winter: Sie müssen damit rechnen, dass Ihre Solaranlage im Winter bei weitem nicht dieselbe Leistung bringt wie im Sommer. Der Grund dafür ist einfach: Die Sonne scheint im Winter deutlich kürzer und auch die Intensität nimmt merklich ab. Es kann somit sein, dass die Solaranlagen Ihren Bedarf an Strom bzw. Wärme im Winter nicht allein decken kann.
- Frost: Photovoltaikanlagen zeigen bei Frost eine deutlich geringere Leistung als im Sommer. Das liegt aber nicht an den eisigen Temperaturen, sondern an der mangelnden Sonneneinstrahlung. Die Leistung kann sogar auf unter 20 % der normalen Leistung abfallen. Solarthermie kann bei Frost ebenfalls nicht optimal arbeiten. Das liegt wiederum an der geringeren Kraft der Sonne.
Beeinflussen Wolken die Leistung einer Solaranlage? Um diese Frage zu beantworten, muss erneut zwischen Photovoltaikanlagen und Solarthermie unterschieden werden. An wolkigen Tagen reagieren sie nämlich völlig unterschiedlich. Photovoltaikanlagen reagieren sehr empfindlich auf Wolken. Das gilt übrigens auch für Nebel und eine hohe Luftverschmutzung. Diese wetterbedingten Bedingungen sorgen dafür, dass die Solarzellen nur wenig Sonnenlicht aufnehmen können. Im Vergleich zu sonnigen Tagen kann es sogar sein, dass die Leistung bis auf 10 % abfällt. Solarthermie ist hingegen unempfindlicher, was Wolken betrifft. Auch an wolkigen Tagen nehmen die Solarkollektoren noch viel Energie aus der Sonne auf. An sehr dunklen Tagen sowie bei einer Verschattung durch andere Häuser, Bäume, etc. nimmt die Leistung aber auch ab. |
Was kann man tun, damit Photovoltaik und Solarthermie auch im Herbst effektiv arbeiten?
Solaranlagen sind durchaus in der Lage, ein Einfamilienhaus mit ausreichend Strom bzw. Wärme zu versorgen und dessen Bedarf komplett zu decken. Das geht aber nur, wenn die Anlage mit voller Leistung arbeitet. Damit Ihnen das im Herbst auch gelingt, gibt es einige hilfreiche Tipps.
Laub von den Zellen bzw. Kollektoren entfernen
Damit Ihre Solarzellen bzw. Solarkollektoren die Sonneneinstrahlung ideal aufnehmen können, sollten diese frei von Objekten und Schmutz sein. Im Herbst kommt es immer wieder vor, dass Laub oder Äste auf die Anlage fallen. Diese sollten in jedem Fall entfernt werden, denn sie beeinträchtigen die Leistung.
Sie können dies auch selbst entfernen, wenn die Zellen bzw. Kollektoren gut zu erreichen sind. Bei einer Sturzgefahr sollten Sie unbedingt davon absehen, selbst auf Ihr Dach zu klettern. Wenden Sie sich dann besser an einen Reinigungsspezialisten für Solaranlagen, der diese Aufgabe für Sie erledigt.
Ist es Ihnen möglich, die Reinigung selbst zu übernehmen, sollten Sie auf das passende Werkzeug achten. Es empfiehlt sich, nur kratzsichere Utensilien zu verwenden, um Schäden zu vermeiden. Solaranlagen sind recht empfindlich und sollten immer vorsichtig behandelt werden.
Der nächste Schritt kann sein, dass Sie umliegende Bäume zurückschneiden. Diese sind nicht nur für Laub und herunterfallende Äste verantwortlich, sondern spenden auch Schatten und mindern so die Leistung. Vor allem im Herbst sollten Sie so viel Sonneneinstrahlung wie möglich mitnehmen. Achten Sie deshalb darauf, ob Bäume Ihre Anlage verdecken.
Fällt im Winter der erste Schnee können Sie beruhigt sein: Dieser muss nicht tagtäglich von der Anlage entfernt werden. In den meisten Fällen rutscht er sofort herunter, da Solarzellen und Solarkollektoren sehr glatt sind. Zudem können die Strahlen der Sonne eine Schneeschicht von bis zu 15 cm problemlos durchdringen.
Ökostrom nutzen
Möchten Sie Ihren Energiebedarf ausschließlich mit grünem Strom decken, sollten Sie sich für den Herbst und die Wintermonate etwas einfallen lassen. Es ist damit zu rechnen, dass Ihre Solarzellen im Winter nicht ausreichend Strom für ein ganzes Haus erzeugen können. Sie brauchen also eine Alternative.
Es gibt heutzutage viele Stromversorger, die auch Ökostrom anbieten. Dieser wird ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen, wie zum Beispiel aus Windparks. Wenn Ihre Solarzellen im Winter also nicht genügend Sonnenenergie umwandeln können, haben Sie damit eine umweltfreundliche Alternative.
Sie nutzen dann eine Kombination aus selbst erzeugtem und zugekauftem Strom. Auch, wenn die Leistung von Solarzellen im Herbst und Winter deutlich abnimmt, wird dennoch eine gewisse Menge an Strom produziert. Denken Sie daran: An sonnigen Herbsttagen kann die Anlage immer noch viel Sonnenenergie aufnehmen und in Strom bzw. Wärme umwandeln. Eine Solaranlage lohnt sich im Herbst also durchaus.
Batteriespeicher installieren
Es ist sinnvoll, einen Batteriespeicher für Ihre Solaranlage einzubauen – das bringt Ihnen für alle Jahreszeiten Vorteile. Es lässt sich beobachten, dass die Preise für solche Speicher deutlich gefallen sind. Sie können heutzutage sogar günstig gemietet werden.
Solaranlagen haben häufig ein Problem: Scheint die Sonne, erzeugen sie viel Strom bzw. Wärme. In der Nacht, wenn die Sonne nicht scheint, kann keine neue Energie aufgenommen werden.
Das wird besonders im Herbst zu einem Problem: Die Tage werden kürzer und es wird früher dunkel. Im Sommer können die Kollektoren die Sonnenstrahlen ungefähr von 7 bis 22 Uhr aufnehmen. Im Herbst reduziert sich diese Zeitspanne deutlich. Je nach Monat scheint die Sonne nur noch zwischen 8 und 18 Uhr, im Winter sogar noch kürzer.
Abgesehen von wolkigem Wetter und der niedrigeren Kraft der Sonne ist das einer der Hauptgründe dafür, dass Solaranlagen im Herbst weniger effektiv sind.
Ein Speicher kann dabei helfen. Im Herbst können die Tage immer noch sonnig sein. Am Abend wird jedoch häufig mehr Strom benötigt als am Tag. Das kann daran liegen, dass die Bewohner tagsüber arbeiten sind und einen Großteil des Stroms dann abends verbrauchen.
Es ergibt sich also das Problem, das der Strom nicht dann verfügbar ist, wenn er benötigt wird. Dabei hilft ein Speicher: Der Strom wird hier quasi zwischengelagert, bis Sie ihn benötigen.