Was bedeuten die Zahlen und Symbole auf dem Thermostat? | Klimaworld
Effizient heizen: Wofür stehen die Zahlen und Symbole auf dem Thermostat?
Seit die Menschen in Innenräumen leben, haben sie den Anspruch, diesen auf einer angenehmen Temperatur zu halten. Die tatsächliche Temperatur, bei der Sie sich wohlfühlen, kann sich von der Wohlfühltemperatur anderer Menschen unterscheiden. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Wer friert, macht normalerweise die Heizung an.
Der Blick auf den drehbaren Knopf, das Thermostat, lässt jedoch viele Menschen rätseln:
- Wie kann ich effizient heizen?
- Wie hoch stelle ich die Heizung?
- Wie häufig ändere ich die Einstellungen? Und vor allem:
- Was bedeuten die Zahlen und Symbole auf dem Thermostat eigentlich?
In diesem Artikel erfahren Sie, was es mit dem Thermostat auf sich hat, wie es funktioniert und was die verschiedenen Zahlen und Symbole darauf tatsächlich aussagen.
> Was ist ein Thermostat eigentlich?
> Wie funktioniert ein Thermostat?
> Was bedeuten die verschiedenen Symbole und Zahlen auf dem Thermostat?
Was ist ein Thermostat eigentlich?
Der Drehknopf am Ende einer Heizung wird umgangssprachlich Thermostat genannt. Eine bessere Bezeichnung wäre aber Thermostatkopf oder Thermostatventil. Der Thermostatkopf besteht aus einem Drehelement und einem Stift im Inneren. Darüber hinaus hat er einen Kern aus Wachs, Gas oder einer Flüssigkeit, die sich bei Wärme ausdehnt und bei Kälte zusammenzieht.
Mithilfe des Thermostats ist es möglich, die gewünschte Raumtemperatur einzustellen und konstant zu halten. Dabei spielen eine Skala von 1 bis 5 sowie verschiedene Symbole eine entscheidende Rolle.
Wie funktioniert ein Thermostat?
Die Funktionsweise eines Thermostats wird von dem enthaltenen Stift, sowie dem wärmeempfindlichen Material im Kopf bestimmt. Ist der Thermostatkopf nicht montiert, werden Sie an der Heizung einen kleinen Stift sehen, der herausragt. Auch am Thermostatkopf selbst finden Sie einen ähnlichen Stift. Durch Drehung des Kopfes wird beeinflusst, wie weit dieser Stift herausragt. Im montierten Zustand liegen beide Stifte aufeinander und der Stift des Thermostatkopfs drückt den Stift in der Heizung tiefer in den Heizkörper hinein. Dort wird durch diesen Vorgang das Zuflussrohr für heißes Wasser verengt. Je tiefer der Stift in der Heizung ist, desto weniger Wärme wird von der Heizung erzeugt. Bei enger Rohrstellung fließt weniger Wasser hindurch, bei offenem Rohr wird mehr Wasser in die Heizung geleitet.
Durch dieses System wird auch die automatische Steuerung der Heizung erklärt. Das Material im Inneren des Thermostatkopfs wird gemeinsam mit der Heizung erwärmt. Dadurch dehnt es sich aus und verengt ab einer bestimmten erreichten Temperatur automatisch das Zuflussrohr, indem der Stift tiefer in die Heizung geschoben wird. Das Zurückdrehen des Thermostatkopfs ist dafür nicht nötig. Diese Drehung bestimmt also keinesfalls die Temperatur der Heizung, sondern legt fest, wie tief der Stift bereits hineingeschoben ist.
Was bedeuten die Zahlen und Symbole auf dem Thermostat?
Nun aber zu der eigentlichen Frage am Anfang: Was bedeuten die Zahlen und Symbole auf dem Thermostat genau? Schließlich stehen sie offenkundig nicht mit tatsächlichen Gradzahlen in Verbindung – zumindest nicht direkt. Indirekt aber können Sie aus den Zahlen 1 bis 5, die auf dem Thermostatkopf aufgedruckt sind, die Raumtemperatur (nicht die Heizungstemperatur) ableiten, die sich aus der Einstellung ergibt.
Zunächst möchten wir uns mit den Zahlen beschäftigen. Auf dem Thermostatkopf befinden sich die fünf Zahlen 1 bis 5 sowie fett gedruckte Striche an den Zahlen und sechs kleinere Striche zwischen den Zahlen 2 und 4. Thermostate sind in der Regel auf Stufe 3 als Norm geeicht, diese entspricht einer zu erreichenden Raumtemperatur von 20 °C. Dadurch ergeben sich die folgenden Stufen:
- Stufe 1: 12 °C – Diese Einstellung sollten Sie bei Räumen wählen, in denen Sie sich nur kurz aufhalten und die nicht extra beheizt werden sollen. Beispiele wären ein Treppenhaus oder ein abgetrennter Flur. Damit keine zu hohen Heizkosten entstehen, es aber auch nicht zu kalt ist, sind 12 °C eine optimale Wahl.
- Stufe 2: 16 °C – Diese Einstellung eignet sich besonders für Schlafzimmer. Dort halten Sie sich meist nur in der Nacht auf, außerdem sollte der Körper im Schlaf nicht zu warm werden. Für das Wohlgefühl im Bett reicht das Bettzeug üblicherweise völlig aus. Eine höhere Heizleistung ist also nicht nötig und für eine gute Schlafqualität auch kontraproduktiv.
- Stufe 3: 20 °C – Diese Einstellung sollten Sie in Ihren regulären Wohnräumen wählen. Sicherlich gibt es hier die größten individuellen Abweichungen. Während einige Menschen 20 °C als ausreichend warm empfinden, sind anderen möglicherweise selbst 22 °C noch zu kalt. Auf dem Thermostatkopf beginnt nach der 3 oft ein größer werdender roter Balken. Dieser visualisiert einen kontinuierlichen Temperaturanstieg und lädt dazu ein, die Temperatur an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Unterhalb der 3 symbolisiert ein entgegengesetzter blauer Balken eine Einstellungsmöglichkeit in die entgegengesetzte Richtung.
- Stufe 4: 24 °C – Diese Einstellung ist überwiegend für Räume gedacht, an denen eine erhöhte Temperatur herrschen soll. Ein typisches Beispiel ist das Badezimmer. Hier halten Sie sich häufig leichter bekleidet auf, zudem sind Menschen morgens kälteempfindlicher.
- Stufe 5: 28 °C – Die letzte Einstellung repräsentiert die höchste Einstellungsstufe der Heizung und entspricht einer Endtemperatur von ca. 28 °C. Viele Menschen stellen ihre Heizung standardmäßig auf diese Position, um den Raum aufzuheizen. Aus energetischer und wirtschaftlicher Sicht ist dies allerdings nicht sinnvoll, denn hier werden die höchstmöglichen Energiekosten generiert. Zudem entspricht eine Endtemperatur von 28 °C weniger einem Wohnraum als vielmehr einem Schwimmbad. Stufe 5 sollte entsprechend nicht zu den üblichen Einstellungsstufen des Thermostats gehören.
Schon gewusst? Ein typischer, weit verbreiteter und nicht ganz unlogischer Trugschluss ist, dass die Heizung auf Stufe 5 schneller aufheizt oder direkt mit einer höheren Heiztemperatur in Verbindung steht. Allerdings bestimmen die Zahlen lediglich, wie lange die Heizung den Raum erhitzen wird. Die Geschwindigkeit des Aufheizens bleibt immer die gleiche und kann mit dem Thermostat nicht geregelt werden. Stattdessen wird die Raumtemperatur konstant weiter erhöht. Wenn Ihr Ziel 20 °C sind und Sie stellen den Regler auf Stufe 5, dann erreichen Sie Ihr Ziel genauso schnell, wie wenn Sie ihn auf Stufe 3 gestellt hätten. Allerdings wird es Ihnen dann im Anschluss möglicherweise zu warm, was Sie eventuell nicht bezweckt haben. Zu allem Überfluss haben Sie dann übermäßige Heizkosten generiert. |
Die weiteren Symbole und kleineren Striche auf dem Thermostatkopf haben eine etwas andere Bedeutung. Sie ergänzen zu den Temperaturstufen weitere anschaulichere Beispiele für den Einsatz in der Praxis. Diese können wie folgt beschrieben werden:
- Die Schneeflocke: Sie signalisiert nicht, dass hier etwa 0 °C erreicht sind und die Heizung aus ist oder sogar kühlt. Eine Heizung ist keine Klimaanlage. Trotzdem steht die Flocke mit dem Gefrierpunkt in Zusammenhang. Diese Einstellung dient dem Frostschutz. Sie lässt noch immer einen Fluss von heißem Wasser in die Heizung zu, hält die Raumtemperatur allerdings bei +6 °C. So wird verhindert, dass das Wasser in der Heizung und in den Rohren bei niedrigeren Außentemperaturen gefrieren kann. Zum Vergleich: 6 °C sind nur 2 °C mehr als die Temperatur von Wasser in einem zugefrorenen See. Sie brauchen sich also keine Sorgen darüberzumachen, dass Sie die Heizung nicht niedrig genug einstellen können, um z.B.: im Urlaub Heizkosten zu sparen.
- Der Halbmond: Diese Einstellung entspricht 14 °C. Sie signalisiert eine manuelle Nachtabsenkung. Viele Heizungen haben eine automatische Nachtabsenkung. Falls das nicht der Fall ist, kann über diese Position eine manuelle Spar-Einstellung auf 14 °C erreicht werden.
- Die Sonne: Diese Einstellung steht für Zimmertemperatur am Tag. Diese liegt bei 20 °C.
- Die kleinen Striche zwischen Stufe 2 und 4: Diese Striche stehen für Unterschiede von jeweils 2 °C. Sie ermöglichen es, in dieser Spanne exakte Endtemperaturen einstellen zu können. Das ist durchaus sinnvoll, denn das Herunterstellen des Thermostats um eine Stufe entspricht 6 % Kosteneinsparungen auf der Heizrechnung.
Schon gewusst? Thermostate in der Heizung ermöglichen nicht nur, dass die Wärme in Innenräumen gesteuert werden kann. Sie können oft auch Rohrbrüche verhindern. Durch eine Mindesteinstellung ist bei modernen Thermostaten garantiert, dass die Temperatur in der Heizung niemals unter +6 °C sinkt. Somit wird verhindert, dass das enthaltene Wasser einfriert und möglicherweise die Rohre sprengt. Thermostate, die neben den Zahlen 1-5 auch eine 0 enthalten, erlauben eine vollständige Abschaltung der Heiztätigkeit. Dies kann sinnvoll sein, wenn zum Beispiel stoßgelüftet wird. Im Winter sollten Sie jedoch aufpassen, dass das Thermostat nicht lange auf 0 steht. |
Die Bedeutung all dieser Symbole und Zahlen ist vielen Menschen unklar. Das führt zu falscher Nutzung des Heizungsthermostats und Energieverschwendung. Dabei können die Einstellungsmöglichkeiten als guter Leitfaden für effizientes Heizen dienen sowie Spar- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Was ist ein gutes Thermostat?
Ein gutes Thermostat zeichnet sich durch präzise Temperaturregelung, Benutzerfreundlichkeit und Energieeffizienz aus. Die Homematic IP Thermostate sind bekannt für ihre zuverlässige Leistung und einfache Integration in Smart-Home-Systeme. Besonders hervorzuheben ist die Homematic IP Evo Serie, die durch innovative Funktionen und modernes Design besticht. Diese Heizkörperthermostate bieten eine komfortable Bedienung und tragen dazu bei, den Energieverbrauch zu optimieren und den Wohnkomfort zu erhöhen.