Wallbox mit 11 oder 22 kW: Der Ratgeber| Klimaworld

Wallbox mit 11 oder 22 kW: Wo liegen die Unterschiede?

NEUE FÖRDERUNG FÜR WALLBOXEN

Ab dem 26.09.2023 gibt es für den Kauf einer Wallbox eine Förderung, wenn diese in Zusammenhang mit einer Photovoltaik-Anlage zum Aufladen Ihres bereits vorhandenen (oder verbindlich bestellten) Elektroautos genutzt wird. Alles, was Sie über diese neue Förderung wissen müssen, finden Sie zusammengefasst im Blogbeitrag: "Neue KfW-Förderung 2023: Solarstrom für Elektroautos"

Besitzer eines Elektroautos und solche, die es werden wollen, benötigen zum Aufladen Ihres Autos eine Wallbox. Zwar ist es mit speziellen Kabeln möglich, an einer normalen Steckdose zu laden, allerdings sind die Leitungen für so große Strommengen über einen längeren Zeitraum nicht ausgelegt und der Dauerbetrieb kann zu einer Überhitzung führen, was wiederum die Brandgefahr erhöht. Deshalb ist die Anschaffung einer Wallbox ratsam. Was es dabei zu beachten gilt und welche Unterschiede es gibt, erfahren Sie hier.

> Wie sicher ist eine Wallbox?
> Wie beeinflusst die Wallbox die Ladegeschwindigkeit und -leistung?
> Wie lädt man sein Elektroauto umweltfreundlich auf?
> Welcher Standort ist der Beste um die Wallbox zu platzieren?
> Wie ist eine Wallbox aufgebaut?
> Worin unterscheiden sich Wallboxen?
> Welche Wallbox passt zu Ihrem Auto?

Sicherheit: Warum gewährt eine Wallbox mehr Sicherheit als eine normale Steckdose?

Eine Wallbox oder Wandladestation bietet hohe Sicherheit, da sie nur über eine fachgerechte Installation vom Profi erfolgen darf und über geeignete Schutzeinrichtungen gegen Gleich- und Wechselstromfehler verfügt. Diese verhindern, dass Personen einen Stromschlag bekommen, weil zum Beispiel eine Leitung defekt oder ein Kontakt feucht geworden ist. Hinzukommt, dass das fest installierte Ladekabel für höhere Ladeleistungen ausgelegt ist. Statt 2,3 kW – wie bei der Haushaltssteckdose – sind sogar bis zu 22 kW und damit ein viel schnellerer Ladevorgang möglich. Eine weitere Stärke der Wallbox besteht in der intelligenten Energiesteuerung. Viele Ladestationen sind programmierbar und das meistens per App über das Smartphone. Auf diese Weise können Sie den Zeitpunkt des Ladevorgangs selbst bestimmen. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn Sie Nutzer eines günstigen Nachtstromtarifes sind. Sogar die Ladeleistung, mit der das Stromtanken erfolgen soll, lässt sich auf diesem Weg einstellen. Ist Ihr Auto tagsüber zuhause, haben Sie die zudem die Möglichkeit, das Elektroauto mit einer PV-Anlage nachhaltig zu laden. Entsprechend ausgerüstet wird der im Haushalt nicht benötigte Strom von der Photovoltaikanlage ins Auto eingespeist. Daher ist es klug, mögliche Überschüsse der PV-Anlage genau im Blick zu behalten. Dies übernimmt ein Energiemanagement-System (EMS). Das EMS erfasst die Ladeleistung der Ladestation und passt sie automatisch an die Auslastung Ihres Energienetzes an. Beziehen Sie den Ladestrom aus einem hausinternen Stromspeicher, kommt Ihnen die Energiesteuerung hier zugute. Das Kontrollsystem verhindert, dass die Wallbox zu viel Strom für den Ladevorgang des Autos aufwendet und am Ende für den Haushalt zu wenig übrigbleibt. Vor allem bei dem Einsatz einer Solaranlage ist dies ein wichtiger Faktor.

Leistung: Wie beeinflusst die Wallbox die Ladegeschwindigkeit und Ladeleistung?

Wallboxen gibt es mit Ladeleistungen zwischen 3,7 und 22 kW. Auf den ersten Blick erscheint es logisch, sich für ein Gerät mit 22 kW zu entscheiden, um die Ladezeiten möglichst gering zu halten. Allerdings wird in dieser Überlegung das Elektroauto vernachlässigt. Eine Wallbox mit einer höheren Ladeleistung erfüllt nämlich nur dann den Wunsch nach kurzen Ladezeiten, wenn das Auto mitspielt. Wie in anderen Systemen ist das Gesamtsystem nur so schnell wie sein langsamster Bestandteil. Verfügt Ihr Auto zum Beispiel nur über eine Ladeleistung von 3,7 kW, lässt es sich zwar an einem 22-Kilowatt-Gerät laden, jedoch nur in der Geschwindigkeit, die mit 3,7 kW möglich ist.

Deshalb empfiehlt der ADAC den Kauf einer 11-Kilowatt-Wallbox. Diese können sowohl ein- als auch zwei und dreiphasig laden und bieten für größere Batterien eine ausreichende Ladeleistung.

Auf den Stecker achten
Je nachdem, woher Ihre Wallbox stammt, kann sie einen anderen Stecker haben. Am gebräuchlichsten ist in Europa der Typ-2-Stecker, mit dem die meisten Wallboxen ausgestattet sind. Allerdings sind besonders bei amerikanischen und asiatischen Fabrikaten noch Typ-1-Stecker im Umlauf. Achten Sie daher beim Kauf Ihrer Wallbox darauf, dass der richtige Steckertyp vorhanden ist oder dass wenigstens ein Adapterkabel erhältlich ist.

Elektroauto umweltfreundlich laden: Mit 11 kW oder 22 kW? 

Ob Sie Ihr Fahrzeug umweltfreundlich laden, bestimmt nicht die theoretische Ladeleistung, sondern die Quelle des Stromes, denn Sie beim Aufladen verwenden. Nur, wenn der verwendete Strom aus einer nachhaltigen Quelle stammt, sind Elektroautos wirklich energieneutral! Die eigene Solaranlage auf dem Dach, die idealerweise mit einem Strom-Pufferspeicher gekoppelt ist, lässt den tatsächlich ökologischen Betrieb eines Elektroautos Wirklichkeit werden. Auf diese Weise leistet man nicht nur einen Beitrag zur Eindämmung der Erderwärmung, man spart auch Stromkosten. Über den normalen häuslichen Stromanschluss /Stromtarif wird der Strom teils aus weniger umweltfreundlichen Quellen bezogen. Über die Zusammensetzung Ihres Stromtarifs können Sie sich  

Standort: Wo lade ich mein Auto am besten auf?

Der ideale Standort zum Laden des Elektroautos stellt die eigene Garage oder der Carport dar. Der Vorteil besteht hier vor allem darin, dass das Auto an diesen Orten meistens viele Stunden am Stück steht und längere Ladezeiten daher kein Problem sind. Außerdem befindet sich Ihr Auto in einem geschützten privaten Raum.

Als Nutzer können Sie selbst bestimmen, von welchem Anbieter Sie den Strom zum Laden Ihres Autos beziehen. Das Laden zu Hause kostet damit genauso viel wie der normale Haushaltsstrom. Es gibt sogar Anbieter, die Stromtarife mit günstigerem Autostrom bewerben. Es empfiehlt sich daher, die Angebote der Stromversorger zu vergleichen. In der Regel ist das Laden an öffentlichen Ladesäulen teurer.

Aufbau: Aus welchen Elementen besteht die Wallbox?

Die Wallbox ist ein kompaktes Gerät, das in der Regel zur Wandmontage gedacht ist und die speziell auf Elektroautos zugeschnittene Stromversorgung des Akkus sicherstellt. Je nach Bauweise können Sie Wallboxen sowohl in Innenräumen (z. B. Garagen) als auch im Außenbereich (z. B. Carport) montieren. Folgende Elemente können Teil einer Wallbox sein:

  • Ein oder zwei Ladestationen
  • Display (meist LED oder LCD) zur Bedienung und Anzeige des Ladestatus
  • Ladesteuerung zur Abwicklung des Ladevorgangs und Kontrolle der Ladeleistung
  • Geräteschutzschalter, der die Wallbox vor Beschädigungen schützt
  • Leitungsschutzschalter, der das Ladekabel vor Überlastung schützt
  • Zähler (misst den Strom, der an das E-Auto abgegeben wird und erlaubt damit die getrennte Erfassung des Stromverbrauchs für das Fahrzeug und den restlichen Haushalt)
  • Identifikator (entweder ein Schlüsselschalter oder ein Kartenlesegerät: Dient der Nutzer-Identifizierung zum Beispiel bei Wallboxen in den Tiefgaragen von Mietshäusern)
  • Bei Wallboxen von Stromanbietern: Antenne und Modem (dient der Übermittlung von Abrechnungsdaten)
  • Stromanschluss-Adapterkabel (zum Anschluss der Wallbox an das Stromnetz)
  • Ladekabel (zur Verbindung zwischen Wallbox und E-Auto)

Anschluss: Wie unterscheiden sich Wallboxen?

Egal, welchem Typ eine Wallbox angehört, sie wird stets an einer separat abgesicherten Zuleitung der Hausinstallation angeschlossen. Die relevanten Unterschiede bestehen vor allem in der Ladeleistung und in dem Bedienkomfort der jeweiligen Wallbox.

Es gibt Wallboxen für einen einphasigen Anschluss oder einen dreiphasigen Anschluss.

  • Einphasig: Hier ist eine Stromstärke von maximal 20 A erlaubt, was einer Ladeleistung von 4,6 kW entspricht
  • Dreiphasig: Die Ladeleistung dieser Versionen reicht von 11 kW (3x 16 A) bis zu 22 kW (3x 32 A)

Generell gilt, dass eine Ladeeinrichtung immer dem Netzbetreiber gemeldet werden muss. Genehmigungspflichtig sind allerdings nur Wallboxen mit über 11 kW Ladeleistung. Auch wenn manche Netzbetreiber angeben, dass bereits Wallboxen mit 11 kW Nennleistung genehmigungspflichtig sind, ist diese Auslegung falsch, wie der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (kurz VDE) als Normenkontrollinstanz erklärt.

Weiterhin unterscheiden sich Wallboxen in ihrer Ausstattung. Einige besitzen zum Beispiel eine Zugangssicherung, der nur befugten Personen den Zugriff ermöglicht. Nicht jede Wallbox verfügt über alle erforderlichen Schutzeinrichtungen. So kann es beispielsweise vorkommen, dass ein separater FI-B Gleichstromfehlerschutz von einem Elektriker eingebaut werden muss. Unter Umständen kommen dann Zusatzkosten bei der Installation auf Sie zu.

Welche Wallbox für mein Auto? 

Eine Wallbox stellt nicht nur eine sinnvolle Anschaffung dar, sie ist notwendig, um das eigene Elektroauto auf sichere Art und Weise laden zu können. Eine intelligente Energiesteuerung ermöglicht es Ihnen genau festzulegen, wann der Ladevorgang beginnen und wie hoch die Ladeleistung sein soll.

Wallboxen gibt es darüber hinaus in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlicher Ladeleistung. Hier ist vor allem darauf zu achten, dass die Ladeleistung des Elektroautos der Leistung der Wallbox entspricht. Liegt die Ladeleistung des Elektroautos um einiges niedriger, so nützt eine Wallbox mit 22 kW nicht viel, wenn es darum geht, das Auto möglichst schnell aufzuladen.

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