Schnell erklärt: Der Warmluftofen | Klimaworld

Warmluftofen – Wärme für das ganze Haus

Angesichts der steigenden Rohstoffpreise nimmt die Beliebtheit von Kaminen und Öfen zu, die mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz heizen. Insbesondere in Häusern mit eher kleinen Räumen kann ein Warmluftofen eine gute Alternative sein und eine höhere Heizlast als offene Kamine bieten. Wie der Warmluftofen funktioniert und welche Brennstoffe sich für das Heizen mit ihm eignen, erfahren Sie hier.

> Wie ist ein Warmluftofen aufgebaut und wie funktioniert er?
> Ist mit dem Warmluftofen das Heizen mehrerer Räume möglich?
> Welche Brennstoffe braucht der Warmluftofen?
> Was sind die Besonderheiten eines Warmluftofens?
> Was sind die Kosten eines Warmluftofens?
> Was sind die Vor- und Nachteile eines Warmluftofens?

Aufbau und Funktionsweise des Warmluftofens

Warmluftöfen arbeiten nach einem einfachen und cleveren Prinzip: Kalte Luft wird an der Unterseite des Kamins angesaugt, am Heizeinsatz und verschiedenen Rohren vorbeigeführt und als Warmluft an der Oberseite abgegeben. Diese thermische Strömung der Luft nennt man Konvektion.

Die Heizgeräte bestehen grundsätzlich aus folgenden Komponenten:

  • Ofenkörper
  • Heizeinsatz
  • Nachheizkasten

Hinter einer transparenten Scheibe verbrennen die Brennstoffe im Heizeinsatz. Die währenddessen zugeführte Verbrennungsluft beschleunigt diesen Vorgang und dabei entstehende Verbrennungsgase strömen in den Nachheizkasten. Dieses Bauteil besteht meist aus Guss oder Keramik und ermöglicht die Übertragung der thermischen Energie auf die Luft. Zusätzlich kann für die Wärmeübertragung ein Wärmetauscher verwendet werden. Die Kaltluft aus dem Raum gelangt durch eine Öffnung im unteren Bereich des Kamins in den Ofenkörper. In diesem erwärmt sie sich durch die Abgabe von Wärme durch den Heizkasten und den Nachheizkasten und steigt aufgrund der veränderten Dichte auf. Über ein spezielles Gitter im oberen Bereich des Ofenkörpers gelangt die Warmluft dann wieder in den Raum.

Auf Basis dieses Aufbaus wird ein Konvektionsanteil von 60 bis 70 % erzielt. Die verbleibenden 30 bis 40 % der erzeugten Wärme gelangen durch die Wärmestrahlung des Ofenkörpers in den Raum. Durch die Nutzung des Konvektionsprinzips erwärmen Warmluftöfen den Raum deutlich effektiver als einfache Öfen es durch die ausschließliche Nutzung der Wärmestrahlung können. Aufgrund ihrer Bauweise benötigen Warmluftöfen nur relativ wenig Platz und lassen sich sehr gut in Ecken und als Einsatz in eine Wand integrieren.

Ist mit dem Warmluftofen das Heizen mehrerer Räume möglich?

Auch das Heizen mehrerer Räumlichkeiten ist mit dem Warmluftofen möglich. Mithilfe eines Systems aus Alurohren kann die erzeugte Wärme durch Ventilatoren in mehreren Räumen verteilt werden. Diese Entlastung der Zentralheizung des Hauses führt zu sinkenden Heizkosten. Verstellbare Lüftungsklappen ermöglichen die individuelle Anpassung der jeweiligen Heizleistung an den vorhandenen Bedarf. Die Regulierung erfolgt entweder von Hand oder über eine digitale Steuerung.

Dank der unmittelbaren Verteilung der Warmluft eignet sich dieser Kamintyp besonders zum Heizen von kleinen bis mittelgroßen Räumen. Durch die geschlossene Front mit einer großen Glasscheibe und dank der Nutzung des Konvektionsprinzips ist der Wirkungsgrad dieser Kamine deutlich höher als bei klassischen Modellen. So können Warmluftöfen einen Wirkungsgrad von mehr als 80 % erzielen.

Brennstoffe für den Warmluftofen

Wie konventionelle Kamine lassen sich Warmluftöfen mit Scheitholz bestücken. Der Feuchtegehalt des verwendeten Holzes ist dabei wichtig. Denn je feuchter das Brennholz ist, desto höher ist die Konzentration der umwelt- und gesundheitsschädlichen Stoffe wie beispielsweise Kohlenmonoxid, Ruß und Feinstaub. Insbesondere eine hohe Rußentwicklung kann zu der Entstehung von Rußbrand beitragen, welcher sowohl für den Schornstein als auch das Haus und benachbarte Gebäude gefährlich ist. Die richtige Brennholzlagerung ist daher entscheidend, um den optimalen Feuchtegehalt des Brennholzes zu erzielen. Was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie im Beitrag "Brennholz richtig lagern".

Darüber hinaus gibt es Heizeinsätze für Warmluftöfen, welche das Heizen mit Heizöl, Erdgas oder Pellets ermöglichen. Insbesondere der Brennstoff Pellets bietet zahlreiche Vorteile. Die Bestückung der Pellets ist meist automatisch möglich, woraus ein hoher Komfort resultiert. Lediglich die bei der Verbrennung entstehende Asche erfordert eine gelegentliche manuelle Entleerung. Da die Pellets aus naturbelassenen Holzresten bestehen, handelt es sich bei der Asche um ein Naturprodukt, welches im Garten beispielsweise als Dünger Verwendung findet. Aber auch die Entsorgung über die Restmülltonne ist möglich. Besonders vorteilhaft an der automatischen Funktionsweise der Pellet-Heizeinsätze ist die einfache Steuerung. Über eine integrierte Regelung lässt sich die Verbrennung ganz ohne manuelles Zutun starten. Zudem ist häufig eine Fernsteuerung über Smartphone, Tablet oder Computer möglich.

Achtung:
Da es bei Pellets Qualitätsunterschiede gibt, empfiehlt es sich, auf gültige Normen zu achten. Die DIN-Plus Norm und die ISO 17225-2 (2014) decken alle wichtigen Parameter ab. Entspricht der Brennstoff diesen Normen, enthalten die Pellets keine gefährlichen Zusätze, erzielen einen Mindestheizwert und haben einen möglichst geringen Aschewert.

Besonderheiten eines Warmluftofens

Warmluftöfen halten die thermische Energie für ungefähr vier Stunden vor. Um Leistungswerte von vier bis zwölf kW zu erzielen, ist der Heizeinsatz zwei- bis dreimal täglich mit Scheitholz zu befüllen. Die Entleerung der entstandenen Asche ist abhängig von der Heizlast und dem Volumen des Auffangbehältnisses mindestens vier- bis zehnmal in der Heizperiode notwendig.

Da Warmluftöfen das Prinzip der Konvektion nutzen, fällt der kamintypischen Wärmestrahlung lediglich eine untergeordnete Rolle zu. Die Kamine führen aufgrund ihrer Funktionsweise zu Luftströmungen im Haus. Daher ist eine regelmäßige Reinigung der Luftdurchlässe zu empfehlen, um eine hohe Staubbelastung zu verhindern.

Regelmäßige Wartung:
Damit langfristig eine saubere und effiziente Verbrennung gewährleistet ist, bedarf es einer regelmäßigen Wartung der Geräte. Abhängig von der Intensität der Nutzung, empfiehlt sich ein Wartungsintervall von ungefähr zwei bis fünf Jahren.

Auch die freie Gestaltung dieser Kamine ist eine Besonderheit. Neben einer Verkleidung mit Putz ist die Gestaltung mit Naturstein oder Kacheln und Großkeramikteilen möglich. Die gestalterische Umsetzung und den Aufbau der Kamine übernehmen meist Ofen- und Luftheizungsbauer in enger Absprache mit den Auftraggebern.

Kosten für den Kauf von Warmluftöfen

Eine pauschale Angabe für die Kosten von Warmluftöfen ist nicht möglich – ungefähr ist mit einem Aufwand von 2.500 bis 5.000 € zu rechnen. Die Höhe der Kosten ist dabei abhängig von den verwendeten Bauteilen und der gewünschten Heizleistung. Heizeinsätze sind bereits für 1.500 € erhältlich, Nachheizkästen aus Guss kosten mindestens 200 €. Abhängig davon, ob der Kamin einen oder mehrere Räume heizen soll, können gegebenenfalls weitere Kosten für die Verteilung der Warmluft im Haus entstehen. Darüber hinaus fallen bei der Montage des Kamins ebenfalls Ausgaben an.

Vor- und Nachteile eines Warmluftofens

Folgende Vor- und Nachteile bieten die Warmluftöfen:

Vorteile  Nachteile
  • Hoher Wirkungsgrad: Durch den Aufbau und die Nutzung des Konvektionsprinzips erzielen Warmluftöfen einen höheren Wirkungsgrad als offene Kamine.
  • Schnelle Hitzeabgabe: Bereits kurz nach dem Entzünden wird Wärme an den Raum abgegeben.
  • Wenig Platzbedarf: Durch die Bauweise der Kamine lassen diese sich in Ecken oder in der Wand integrieren.
  • Hohe Heizleistung bei wenig Grundfläche: Obwohl ein Warmluftofen sehr platzsparend ist, erzielt er einen hohen Wirkungsgrad. 
  • Keine langfristige Wärmeabgabe: Der Kamin gibt nur während der Verbrennung des Brennstoffs Wärme ab.
  • Langsames Erhitzen großer Räume: Bei besonders großen Räumen kann es einige Zeit dauern, bis die Wärme im gesamten Raum verteilt ist.

Fazit: Der Warmluftofen

Warmluftöfen erwärmen hauptsächlich die Luft in Räumen. Über ein System aus Alurohren lassen sich mehrere Räumlichkeiten mit diesem Kamin heizen. Aufgrund des Aufbaus und da die Funktion auf dem Konvektionsprinzip basiert, erzielt er einen höheren Wirkungsgrad als klassische Kamine und gibt die Wärme schneller an den Raum ab. Auch der geringe Platzbedarf, der sich aus der Bauweise dieser Öfen ergibt, ist ein Vorteil. Neben der geringen Grundfläche, die benötigt wird, erlaubt er so auch zahlreiche kreative Gestaltungsmöglichkeiten. Dadurch lässt sich der Kamin optimal in den Raum integrieren und an den bevorzugten Einrichtungsstil anpassen. Aus diesem Grund sind Warmluftöfen eine attraktive und effektive Alternative zu offenen Kaminen.

Wenn Sie auf der Suche nach einem guten Warmluftofen sind, gibt es einige Marken, die aufgrund ihrer Qualität und Zuverlässigkeit besonders hervorzuheben sind. Zwei bekannte Hersteller sind Bruno und Kanuk. Beide bieten eine breite Palette an Warmluftöfen, die sich durch effiziente Wärmeverteilung und robuste Bauweise auszeichnen. Warmluftöfen, die oft auch als Werkstattöfen bezeichnet werden, sind ideal für größere Räume wie Werkstätten, Garagen oder Lagerhallen geeignet. Sie sorgen nicht nur für wohlige Wärme, sondern tragen auch zu einem angenehmen Arbeitsklima bei.

Beliebte Warmluftöfen bzw. Werkstattöfen finden Sie in unserem Markenbereich:

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